Flughafen-Zürich-Chef verschärft Kritik am Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl)

Der Chef des Flughafens Zürich verschärft seine Kritik am Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl): „Der Regulator muss sich überlegen, wie verlässlich er wirkt“, sagt Stephan Widrig zur „Handelszeitung“.

Wenn das Bazl mit einer Senkung der Flughafengebühren durchkomme, bedrohe dies Investitionen am grössten Airport des Landes und sende ein negatives Signal an Aktienanleger.

Der Flughafen-Aktien-Kurs war im vergangenen Winter wegen des Bazl-Vorschlages stark gesunken und hat sich seitdem nur wenig erholt: „Die Investoren machten sich Sorgen, weil in der Schweiz offenbar keine verlässliche Regulierung mehr besteht.“ Widrig sei zwar nicht grundsätzlich gegen eine Senkung der Gebühren. Doch wenn es zu einem „Kahlschlag bei den Gebühren käme“, schlage dies „voll auf das für Investitionen verfügbare Kapital durch“.

Widrig skizziert zudem seine Auslandstrategie: Weil das Flughafengeschäft in Zürich an eine „Sättigungsgrenze“ stosse, will er vermehrt in ausländische Flughäfen investieren. Von 5 Prozent des Portfolios solle der Wert in den nächsten fünf bis zehn Jahren auf „etwa 15 Prozent“ anwachsen. Ins Auge fasst Widrig Südamerika und Asien: „Nebst Brasilien prüfen wir weitere Investitionen in Asien, etwa in Indien.“ Ebenfalls im Blick sind Vietnam, die Philippinen und Indonesien.

Während Drohnen für viele Flughafenchefs eine Bedrohung darstellen, sieht Widrig das anders: Er betont die Wichtigkeit der Regulierung, sagt aber auch: „Drohnen sind auch eine Chance. Es gibt viele Anwendungen, die sich besser, günstiger und schneller durchführen lassen als mit herkömmlichen Transportmitteln. Wir arbeiten daran, dass man den positiven Teil der Drohnen-Technologie nutzen kann – etwa für Messflüge, die bisher mit Flugzeugen durchgeführt werden.“

Gefragt nach Business-Destinationen, die zusätzlich ab Zürich sinnvoll sein könnten, zählt Widrig diese Metropolen auf: „Bezüglich Asien wäre etwa eine Direktverbindung in den Westen Chinas, beispielsweise nach Chongqing, ein Gewinn. In Lateinamerika ist bisher nur São Paulo täglich angebunden; aufstrebende Länder wie Mexiko, Kolumbien und Peru fehlen vollständig. Im südlichen Teil der USA wäre Houston eine sinnvolle Ergänzung.“

 

Quelle: Handelszeitung
Titelbild: aldorado – shutterstock.com

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