Fotosafari im kalten Süden Chiles

Wenn eine Region auf unserem Planeten noch eine mystische Ausstrahlung hat, dann ist das neben dem Amazonas und einigen asiatischen und afrikanischen Dschungel- und Wüstengebieten sicherlich Patagonien ganz im Süden Südamerikas. Noch heute ist das riesige Gebiet, das sich mehr oder weniger südlich des argentinischen Flusses Río Colorado in Argentinien und des Río Bío Bío in Chile in Richtung Süden ausdehnt, ein dünn besiedeltes Gebiet.

In früheren Zeiten hat es in die argentinische Region auch schon mal den einen oder anderen Ganoven verschlagen, der vor dem Gesetz flüchtete. Die bekanntesten waren wohl Butch Cassidy und Sundance Kid. Nicht nur diese beiden waren wie viele Besucher fasziniert von der Einsamkeit und Schönheit des Landes.


Anlegebrücke am Seno de Última Esperanza (Bild: Lhormazabal, Wikimedia, CC)


Herrliche Landstriche – ein Paradies für Fotografen

Geografisch gesehen sind die wüsten- und steppenähnlichen Landstriche in der Mitte Patagoniens in Argentinien wie in Chile gleich. Als die ersten Europäer vor 500 Jahren in die Region kamen, trafen sie auf vereinzelte Indianerstämme, die sich das Land untereinander aufteilten. Für die Indianer waren die heutigen chilenischen Regionen Magallanes, Tierra del Fuego (Feuerland), Última Esperanza (Letzte Hoffnung) und Antártica Chilena noch keine Begriffe.

Was die Indigenen aber schon damals wie die Besucher heute sahen, waren die unendlichen Pampas und die bizarren Berggipfel des Torres del Paine, des San Valentín und des Cerro Castillo, die jedes Jahr Abenteurer und Fotofans aus der ganzen Welt anziehen.

Nahezu jeden Abend, wenn sich die Sonne hinter den Bergen zur Ruhe begibt, verabschiedet sie sich mit einem spektakulären, in vielen Spektralfarben leuchtenden Feuerwerk. Highlights während einer Fotosafari durch Patagonien werden Ihnen immer wieder vor die Linse kommen.


See General Carrera mit dem Berg San Valentín, Chile (Bild: Jorge Morales Piderit, Wikimedia)


Natur pur vor der Linse

Menschen werden Ihnen in der patagonischen Wildnis selten begegnen. Einöde, starke Winde, eisige Temperaturen und ein ganzjährig raues Klima locken nur Hartgesottene an. Sie müssen sich Patagonien doppelt so gross wie England vorstellen. Der wesentliche Unterschied zu England ist, dass in Patagonien nicht mehr als ein Einwohner pro Quadratkilometer lebt. Kälteresistente Bäume lieben Patagonien. Ganze Urwälder wie der Valdivianische Regenwald sind im Laufe der Zeit dort entstanden. Patagonien kennenzulernen bedeutet, langsam und mit Bedacht zu reisen. Die Entfernungen sind gigantisch und die Super-Spots rar. Es sind die vielen kleinen Details, die das geübte Auge eines Profis oder passionierten Hobbyfotografen entdeckt.

Die unendliche Weite der Steppe kann genauso ein attraktives Motiv abgeben wie der grosse Kondor mit seinen drei Meter breiten Flügeln, der mit den Auf- und Abwinden der Anden majestätisch seine Kreise durch die Lüfte zieht. Hier reitet ein einsamer Gaucho durch die ungebändigte Natur, anderswo stossen Sie auf die Überreste einer längst vergessenen Siedlung. Während Ihres Trips durch Patagonien in Chile werden Sie viele interessante Motive entdecken können.


Catedrales de Mármol in Puerto Tranquilo, chilenisches Patagonien (Bild: Freddy Neira Guzman, Wikimedia, CC)


Die beste Reisezeit für eine Fotosafari

Die schönsten Jahreszeiten für eine Fotosafari im chilenischen Teil Patagoniens sind Frühjahr und Herbst, die allerdings genau entgegengesetzt zu den europäischen Jahreszeiten stattfinden. Im Frühjahr werden die Tage länger und in der Pampa beginnt es zu blühen. Die Natur zeigt sich nach einem langen tiefen Winterschlaf zunehmend von ihrer besten Seite. Vermehrt entdecken Sie Tiere, denen Sie im Winter eher selten begegnen werden. Grasende Guanacos schauen neugierig in die Kamera. Sie müssen sich gar nicht verstecken. Die Tiere posieren auch gerne einmal ohne Honorar. Nicht anders verhalten sich die straussenähnlichen Nandus, die bevorzugt in Gruppen zusammenstehen. Schwieriger wird es jedoch, einen scheuen Puma vor die Linse zu bekommen. Aber mit einem guten Guide wird Ihnen auch das gelingen.

Weit über 100 verschiedene Vogelarten bevölkern das chilenische Patagonien, und trotz der scheinbar öden Wüstenlandschaft haben sich unzählige Pflanzenarten angesiedelt. Auch der Herbst hat seine Vorteile. Die Tage werden kürzer, aber ein guter Fotograf weiss das besondere Licht zu schätzen. Lange Sonnenauf- und -untergänge mit ständig wechselnden Licht- und Schattenspielen, die durch bizarre Wolkenformationen hervorgerufen werden, lassen das Herz einen jeden Fotofreundes höher schlagen.


„Amadeo“ – das erste Dampfschiff in San Gregorio, chilenisches Patagonien (Bild: Daniel Diaz Nauto, Wikimedia, CC)


Vorschlag für eine Reiseroute

Sie können von der letzten menschlichen Behausung in Punta Arenas ganz im Süden in Richtung Norden starten. Vorbei geht es an einsamen Berg- und Gletscherseen wie dem Lago Grey am Gletscher Grey. Oder Sie dringen in seit Millionen Jahren bestehende Urwälder wie den Bosque de Lengas ein. Achten Sie darauf, dass die Akkus Ihrer Kamera voll geladen sind, denn das Farbspektrum, dem Sie begegnen werden, ist einzigartig, umwerfend und surrealistisch. Und bitte keinen Besuch Patagoniens, ohne die berühmten Los Cuernos del Paine (die Hörner des Paine) im Bild festgehalten zu haben! Die besten Aufnahmen werden Ihnen mit Sicherheit in den frühen Morgenstunden beim Sonnenaufgang und in der Abenddämmerung gelingen.



Weitere spektakuläre Naturmotive erwarten Sie an den O’Higgins-Seen oder entlang der wilden patagonischen Flüsse Baker, Palena and Futaleufú. Und falls Sie riesige Fjorde nur mit Norwegen verbinden, dann werden Sie erleben, was Ihnen diesbezüglich Chile zu bieten hat.

 

Oberstes Bild: Magellan-Pinguine in Punta Arenas, chilenisches Patagonien (Michaël CATANZARITI, Wikimedia)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://maps.google.de/maps?q=Los+Cuernos+del+Paine&hl=de&sll=-50.930738,-73.388672&sspn=21.476134,39.506836&t=m&z=16&iwloc=A“ size=“350″]

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