Isla Margarita - wo sich Karibik und Südamerika treffen

Ein Ort, an dem man gleichzeitig Windsurfen, am Strand liegen, Mangrovensümpfe bestaunen und Kolonialbauten besichtigen kann, mit dem höchsten Wasserfall der Welt nur eine halbe Flugstunde entfernt? Es gibt diesen Ort – er heisst Isla Margarita. Nur 40 km vom venezolanischen Festland entfernt befindet sich die Insel, die weitaus mehr Möglichkeiten bietet als ihre knapp 1000 km2 Fläche suggeriert.

Schon ihr Name verheisst Besonderes. Kolumbus entdeckte 1498 auf der Insel gewaltige Vorräte an Muschelperlen – und taufte sie margarita, die Perle. Die glänzenden Kügelchen sind zwar eine Seltenheit geworden auf Margarita, dafür aber gibt es andere Attraktionen, sei es sportlicher oder kultureller Art. Einzigartig ist wohl der landschaftliche Mix aus karibischen Tropen und südamerikanischer Steppe.

Wer in die Karibik fliegt, will natürlich vor allem eines: Traumstrände. Davon gibt es auf Margarita mehr als genug. Der bekannteste, aber auch am stärksten frequentierte ist die Playa el Agua, ein klassischer weisser Sandstrand mit Palmen. Wer es ganz ruhig haben will, findet an der Playa el Cardon oder der Playa el Tirano ein Plätzchen zum Ausspannen. An beiden genannten Stränden gibt es weniger Palmen, und damit auch kaum Schatten – darauf sollte man sich als minimal pigmentierter Europäer einstellen, denn die Isla Margarita liegt nicht weit vom Äquator entfernt!


Manchmal hat man auf Margarita den Strand für sich alleine. (© Alin Cucu)


Wind- und Kitesurfer finden ihr Paradies an der Playa el Yaque. Die beständigen Winde dort garantieren ein tolles Sporterlebnis, für Einsteiger genauso wie für Cracks. Abends wird in El Yaque, dem angrenzenden Fischerdorf, ausgelassen gefeiert. Die Bars begrüssen jedes Jahr ein internationales Publikum. Kein Wunder – inzwischen hat sich herumgesprochen, dass der Ort im Norden von Margarita zu den Top 10-Plätzen für Windsurfen weltweit gezählt wird.

Doch die Strände sind ja nicht das Alleinstellungsmerkmal der Insel. Ein anderer Publikumsmagnet ist dagegen wohl das, was Margarita von anderen Karibikinseln abhebt: die Laguna La Restinga. Das kleine Naturparadies beherbergt Pelikane, Seesterne und die allgegenwärtigen Mangroven. Aufgrund des Überangebots an Wasser haben die Bäume eine optische faszinierende Strategie entwickelt: Luftwurzeln.


Mangroven in der Lagune La Restinga. (© Alin Cucu)


In Juan Griego kann man übrigens den schönsten Sonnenuntergang der Südkaribik erleben, und wer gerne einmal Fischern beim Einholen des nächtlichen Fischfangs zuschauen möchte, sollte sich frühmorgens an der Playa el Manzanillo einfinden. Wo bekommt man so etwas in Europa noch zu sehen? Wer sich bei so viel Natur nach etwas Kultur und sozialen Events sehnt, hat auf Margarita gleich mehrere Anlaufstellen. Da wäre zum einen die Hauptstadt La Asunción mit einem Denkmal von Simon Bolívar, dem Befreier Venezuelas, sowie die Festung, in der die Spanier Luisa Cáceres gefangen hielten, um aus ihr den Aufenthaltsort ihres Mannes, eines Unabhängigkeitskämpfers, herauszubekommen. Die als Heldin gefeierte Frau widerstand, konnte fliehen und traf ihren Mann in Nordamerika wieder. Unweit von La Asunción befindet sich das Tal El Valle, der wichtigste Wallfahrtsort Venezuelas. Bemerkenswert hier die Kirchenarchitektur der Basílica Menor de Nuestra Señora del Valle, die südamerikanische Lebensfreude widerspiegelt.

Wallfahrer in El Valle. (© Wilfredor / Wikimedia / GNU)


Die grösste Stadt ist Porlamar, wo man auch mit dem Flugzeug landet. Hier findet man am ehesten westlichen Lebensstil und auch die besten Einkaufsmöglichkeiten. Wenn Sie auf Margarita Urlaub machen, nutzen Sie Porlamars Flughafen vielleicht öfter als nur für Hin- und Rückflug. Denn wenn man schon so nah an den Angel Falls ist, kann man doch mal kurz rüberfliegen! Die Angel Falls sind der höchste Wasserfall der Welt – fast 1000 Meter stürzt sich das Wasser hier in die Tiefe. Dieses gewaltige Naturschauspiel, gepaart mit anderen gigantischen Wasserfällen und tropischem Regenwald, findet man auf dem venezolanischen Festland. Die Touren, die ca. 30 Minuten Flug in einer urigen Propellermaschine inkludieren, können Sie entweder direkt von zuhause oder vor Ort buchen. Sehen Sie sich einfach die Aufnahmen an, und machen Sie sich ein eigenes Bild. Leider nicht darstellbar ist das unglaubliche Klima des Regenwalds. Von überall her tropft, spritzt und regnet es – kalt ist einem bei Temperaturen von konstant um die 30 °C jedoch nie. Eigentlich könnte man hier den ganzen Tag in Badehose herumlaufen. Dann müsste man sich vor dem Sprung in die Bilderbuch-Lagune auch nicht umziehen!

Wer lieber auf der Insel bleibt, kann zumindest einen Regenwald im Kleinen erleben. Der so genannte „Nebelwald“ liegt in einer hügeligen Landschaft und bietet reichhaltige Pflanzenwelt, dschungelartiges Unterholz, und Menschen, die ihren Berg noch nie verlassen haben – kaum fassbar, aber scheinbar gefällt es ihnen dort. Essen und trinken kann man oben jedenfalls sehr gut. Kulinarisch gesehen ist Margarita übrigens typisch karibisch: eine bunte Küche mit viel Meeresfrüchten und Süsskartoffeln herrscht vor. Probieren Sie unbedingt einmal die Mangos. So saftige und süsse Exemplare haben Sie noch nie zuvor gegessen!

Der Nebelwald auf Isla Margarita. (© Alin Cucu)


Und noch ein letztes Argument für Margarita: die Insel gehört, wie auch Curaçao, zu den Inseln „unter dem Winde“. Das bedeutet, dass hier praktisch nie ein Wirbelsturm vorbeikommt. Die Windgeschwindigkeiten sind gerade perfekt – zum Windsurfen, oder einfach nur um eine kühle Brise im karibischen Sommer zu geniessen.

 

Oberstes Bild: © Alin Cucu


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