Japan erleben: Handwerkskunst von Wasanbon bis Kintsugi – vier Stationen voller Sinnlichkeit

Japan verzaubert mit feinsinniger Handwerkskunst jenseits von Kirschblüten und Sushi.

Eine Reise führt von süssen Wasanbon-Leckereien über tiefes Indigo in Tokushima, reinen Sake in Niigata bis zu goldenen Kintsugi-Kunstwerken in Kanazawa.

Der milde, fast süsse Duft von frisch bearbeitetem Holz liegt in der Luft, während Sonnenlicht durch die kleinen Fenster von Yoshihiro Ichiharas’ Werkstatt in Takamatsu in der Seto-Binnenseelandschaft im Norden der Insel Shikoku dringt. Zwischen Meisseln, Schleifmaschinen und filigranen Holzformen für Wasanbon – den traditionellen, feinen «Zückerli» – offenbart sich Gästen ein Handwerk, das Geduld, Präzision und Ästhetik vereint.

Als einer der letzten Handwerker in Westjapan bewahrt Ichihara diese jahrhundertealte Tradition, die eng mit der Teezeremonie verbunden ist. Ein paar Häuser weiter führt seine Tochter Ayumi Uehara durch den Workshop: Auf Kissen am niedrigen Tisch formen die Gäste die kleine Süssigkeit aus Zucker, die anschliessend in die raffinierten Holzformen des Vaters gegossen wird. Kneten, pressen, tupfen: Am Ende entstehen kleine Kunstwerke, die auf einer Urushi-Platte serviert werden, begleitet von cremigem, leicht bitterem Matcha.

Indigo in Tokushima: das tiefe Blau erfassen



In Fukuoka, an der Nordküste der Insel Kyushu, wird das Mystische des Indigos buchstäblich fassbar. Im Atelier von Kensuke Yamamura werden seit 1891 – unterdessen in fünfter Generation – die Kunst der Aizome-Indigofärbung und das Weben komplex gemusterter Kasuri-Stoffe gepflegt.

Yamamura achtet auf jede Phase der Fermentation beim natürlichen Farbstoff Sukumo, hergestellt aus den Blättern des japanischen Indigos. Gäste tauchen Baumwollstoff Kurume Kasuri ins Indigo, und langsam wandelt sich das Braun der fermentierten Farbe zum weltberühmten tiefen Blau. Abgerundet wird der Erlebnistag mit einem erstklassigen Shincha Yame-Tee und feinen Leckereien – umgeben von den eigenen, handgefärbten Stoffen.

Sake: der Seele von Niigata auf der Spur



Nächste Station ist Niigata, 300 Kilometer nördlich von Tokio auf der Hauptinsel Honshū. Niigata ist berühmt für seine Sake-Tradition. In der Imayo Tsukasa Brewery wird seit 1767 edler Junmai-Sake hergestellt – eine besonders pure Variante nur aus Reis und Wasser.

Die Führung verbindet Technik und Geschichte: von den Edo- und Meiji-Zeiten bis zur modernen Sake-Produktion. Familie Okada, bereits in fünfter Generation unterwegs, lässt Gäste selbst Hand anlegen. Noch persönlicher wird es bei Takano Shuzo, wo der Brauereipräsident jeden Schritt erklärt. Bei einem erfrischenden Ramune-Getränk lassen sich anschliessend verschiedene Sake-Sorten probieren.

Kintsugi – die Philosophie des Goldes in Kanazawa



Scherben bringen Glück – in Japan sogar Glanz. Kintsugi heisst die Technik, bei der zerbrochene Keramik mit Urushi-Lack und feinem Goldpulver restauriert wird. Die Schönheit liegt im Imperfekten, jede Reparatur führt zu einem einzigartigen Kunstwerk.

Im Kintsugi Japan Art Studio in Kanazawa tauchen Reisende in einen Workshop ein, der an die Kunst des Zen angelehnt ist. Vier Arbeitsschritte gilt es zu meistern: Füllen, Lackieren, Feinschliff und das finale Aufstreuen des Goldes. Jeder Pinselstrich erfordert höchste Konzentration – Zeit und Alltag geraten in den Hintergrund. Das selbst gestaltete Stück reist schliesslich als nachhaltiges Souvenir mit nach Hause.

 

Quelle: Panta Rhei PR / Japan National Tourism Organization
Bildquelle: Mamehana Kasikigata / UNA Laboratories / Imayo Tsukasa / ACworks

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