Lichterspektakel und Triennale auf Inseln: Japan blüht auf

Sie hat schon begonnen, die wahrscheinlich meistfotografierte Jahreszeit in Japan: die Kirschblütensaison.

Doch Japan hat 2022 noch viele Höhepunkte mehr auf dem Programm. Sobald sich die Einreisevorschriften für Besucher*innen lockern – derzeit ist die Einreise nur für Studierende und Geschäftsreisende möglich –, lohnt es sich, die Japanreise zeitlich auf den bunten Kalender aus Kunst, Kultur und Architektur abzustimmen.

In der Schweiz beginnen sie gerade zu blühen – die ersten Chriesibäume zeigen sich als Vorboten des Frühlings. Und auch in Japan hat die Saison früh angefangen: Die Kirschblütenbäume am Somei-Yoshino Schrein in Tokyo öffneten sich exakt am 20. März 2022. Ihre Blüten bedeuten traditionellerweise den Start der rosa-weissen Pracht im ganzen Land, welche für die Japaner*innen auch die Vergänglichkeit der schönen Dinge im Leben symbolisiert. Wer vom heimischen Sofa aus dieses Gefühl in Form eines romantischen Films erleben will, dem sei „Love like the falling petals“ von Yoshihiro Fukagawa (in der Schweiz auf Netflix) empfohlen. Ganz nach dem Motto: „dream now, travel later“.

Wo Natur, Kunst, Architektur und soziales Leben verschmelzen: Setouchi Triennale 2022

Gleich an drei Daten – im Frühling (14.4.-18.5.22), Sommer (5.8.-4.9.22) und Herbst (29.9.-6.11.22) – findet heuer die Setouchi Triennale statt. Das Besondere daran: Die Ausstellung ist ausschliesslich auf Inseln und an Häfen auf dem japanischen Binnenmeer Seto angesiedelt und versteht es als ihre Aufgabe, den Inseln neues Leben einzuhauchen. Während des Festivals werden Kunstwerke internationaler und japanischer Künstler*innen gezeigt, die mit den bestehenden Highlights aus Architektur und permanenten Installationen in einen Dialog treten. Eine der bekanntesten Inseln ist Naoshima. Die Insel hat sich dank mehreren Museen von Tadao Ando – seine Handschrift kennt man auch von seinen Architekturwerken in der Schweiz, unter anderem vom Novartis Komplex in Basel – zum Hotspot für zeitgenössische Kunst entwickelt. Pünktlich zum Start der Setouchi Triennale entsteht dort auch ein neues Luxus-Ryokan.


© Akita City Kanto Festival Executive Committee

Das Land der tausend Lichter: Japan im Sommer – und im Winter

Im Juli und August ist höchste Zeit für sinnenfreudige Sommerfeste (Matsuri oder Obon auf Japanisch). Licht spielt dabei gleich mehrfach eine besondere Rolle: zum Beispiel bei den Festwagen-Umzügen mit kunstvollen Papierlaternen in der Region Tohoku Anfang August oder beim Akita Kanto Matsuri, wo junge Männer auf Schultern, Hüfte oder Stirn mit Kerzen beleuchtete Papierlaternen an hohen Stangen balancieren. In vielen Städten werden grosse Feuerwerke (Hanabi) an Häfen oder Flüssen gezeigt, die als gesellschaftlicher Anlass bei Japaner*innen wie Besucher*innen gleichermassen beliebt sind und mit Picknicks im Grünen kombiniert werden. Bis Ende August zieht ein augenfälliges Lichtprojekt Tokyo in seinen Bann: Im Mori Digital Art Museum in Odaiba taucht man in gigantische LED-Projektionen ein, die einen in eine andere, übersinnliche Welt entführen. Die Ausstellung dauert noch bis Ende August und gilt als beliebtestes Museum der Welt überhaupt (gemessen an den Besucherzahlen 2019).

Und auch im Winter geht nimmt der Lichterzauber seinen Lauf: Tausende von LED-Lichtern umhüllen Bäume, werden zu hängenden Gärten oder erleuchten ganze Vergnügungsparks. Einer der ältesten Events erinnert in Kobe an das grosse Hanshin Erdbeben von 1995 – die Lichtinstallationen von japanischen und italienischen Künstlern wurden zu Ehren der Opfer gestaltet und ziehen jedes Jahr mehr als drei Millionen Besucher*innen an.


© Setouchi Koebi Network

In die Welt von „Prinzessin Mononoke“ eintauchen: ab November im Ghibli-Themenpark

Im November soll er eröffnet werden, der Studio-Ghibli-Park auf dem ehemaligen Weltausstellungsgelände in Nagoya. Ein riesiges Projekt mit weltweiter Strahlkraft, werden seine Kosten doch auf rund 34 Milliarden Yen (ca. 262 Mio. CHF) geschätzt. Studio Ghibli steht für Animes wie „Mein Nachbar Totoro“, „Prinzessin Mononoke“ oder „Chihiros Reise ins Zauberland“, allesamt Exportschlager der kreativen Autoren Hayao Miyazaki und Isao Takahata. Anime-Fans, Familien und alle, die Themenparks lieben, werden auf diesen 200 Hektaren voll auf ihre Kosten kommen.

 

Quelle: Japan National Tourism Organization (JNTO)
Titelbild: © Setouchi Tourismus

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