Neuseeland – Reisebericht vom anderen Ende der Welt, Teil 4: In Rotorua

In diesem Bericht soll es vom Leben der Maoris – vor allem in Rotorua – und von der Energie in der Erde Neuseelands handeln.

Rotorua befindet sich im Zentrum der Nordinsel und ist auf der einen Seite die Hochburg der Maoris. Es gibt insgesamt noch 76 verschiedene Maori-Stämme, die jedoch alle die gleiche Sprache sprechen. Dennoch lebten sie früher getrennt und bekämpften sich dabei sogar. Hauptsächlich ging es dabei immer um das gleiche: Frauen und Nahrung. Auf der anderen Seite ist Rotorua gespickt mit dampfenden Kluften, brodelnden Seen, kochend heissen Flüssen und spuckenden Geysiren.

[templatera id=“991″][/templatera]Jedoch zurück dahin, wo der letzte Bericht aufhörte: Wir suchten uns schon in Coromandel Town eine Unterkunft für Rotorua und landeten in der “Spa Lodge”, in der wir für 60 NZ-Dollar pro Nacht unterkamen. Dabei sind 1 NZ-Dollar ca. 60 Eurocent, also etwa die Hälfte.

Einzelheiten zu günstigen Backpacker Hostels

Wie lebt man eigentlich in “Backpackers”? Eigentlich ist es vollkommen unkompliziert: Man ruft vorher an, wenn man sicher einen Schlafplatz will und reserviert diesen dann. Oder man fährt vorbei und hofft, dass noch etwas frei ist. Es gibt immer verschiedene Zimmer: Private (Einer-Bett), Double (Zweierbett), Twin (Zimmer mit zwei Betten), Share (3-4 Betten im Zimmer, meistens getrennt nach Frauen/Männer) und Dorm (Viele Betten, oft auch gemischt). Die Preise variieren dabei von mindestens $15 für ein Dorm bis zu $60 für ein Private. Wir zahlten meistens im Schnitt ca. $35 pro Person, also $70 pro Nacht, was etwa 40 Euro entspricht.

In Sauberkeit und Komfort variiert es stark. In Rotorua musste ich Spinnen von der Decke wischen, In Paihia jedoch war es piccobello und sehr gepflegt. Am Besten vorher also mal reingucken, wenn möglich.

Sonntagnachmittag kamen wir in Rotorua an und gingen kurz in eine Shopping-Mall. Mein Internettarif war aufgebraucht und ich kaufte mir für $50 2GB Volumen fürs iPhone nach. So war ich flexibel und musste nicht immer in den Backpackers nach Internetanschlüssen suchen, die auf die Masse gesehen genauso teuer waren. In der Bäckerei schenkte uns die Verkäuferin ein ganzes Brot und drei Brötchen. Alles weiches Zeug, leider kriegen sie dort nichts knuspriges aus dem Ofen.[vc_gmaps type=“m“ zoom=“7″ bubble=“1″ link=“https://maps.google.de/maps?q=rotorua&hl=de&ll=-38.285625,176.577759&spn=3.51398,8.453979&sll=51.175806,10.454119&sspn=11.23401,33.815918&hnear=Rotorua,+Bay+of+Plenty,+Neuseeland&t=m&z=8″ size=“450″]

Wai-O-Tapu, das Thermische Wunderland

Nach einer ersten guten Nacht im Double besuchten wir das “Thermal Wonderland” in Wai-O-Tapu. Dort ist die Erde besonders aktiv, also haben die Kiwis (so nennen sich die Neuseeländer selbst und beziehen es dabei auf den kleinen dicken Vogel mit dem langen Schnabel) einfach einen Park drumrum gebaut und verlangen Eintritt. Für 30 Dollar pro Person sieht man Lady Knox, einen Wasser speienden Geysir, der jeden tag um 10.15 Uhr zur Eruption gebracht wird.

Wie genau das geht? Im “Bauch” des Geysirs ist unten kochend heisses Wasser. Darüber ist das Wasser etwas kälter, es fungiert als eine Art Mantel für das heisse Wasser darunter. Man schüttet nun etwas Seife bzw. Waschpulver in das Loch (Da es eine spezielle, chemiefreie Entwicklung extra für diese Vorführung ist, wird die Natur nicht beschädigt.) Die Seife verändert die Oberflächenspannung und lässt das heiße Wasser frei.

Ein paar Minuten später brodelt es, der Geysir schäumt und schiesst dann eine 5-7 Meter hohe Fontäne nach oben. Das ganze dauert etwa 30 Minuten lang und wird dann schwächer.

Nach dieser Vorführung besichtigten wir den gesamten Park. Es stank fürchterlich nach Schwefel und anderen üblen Dingen, Es blubberte und brodelte, Berge rauchten, Seen kochten. An manchen Stellen hatte das Wasser wirklich über 100 Grad Celsius.


Der Schwefelsee von Wai-o-Tapu (Bild: Albert Brückmann)


Die Maori, Ureinwohner Neuseelands

In Rotorua gibt es ca. 10 verschiedene Maori-Dörfer, die allesamt auf Tourismus ausgelegt sind. Gnadenlos kommerzialisiert, werden Besucher hier zur Kasse gebeten. Finanztechnisch bedeutet das, dass man für eine “Show”, wie sie genannt werden, 85 NZ-Dollar pro Person bezahlt.

Wir gingen abends ins Maori-Dorf “Mitai”. Neben “Tamaki” ist es der meistbesuchteste Stamm des Landes. Dort wurden wir in die Kultur der Maori eingeführt, man zeigte vieles aus dem Leben der früheren Inselbewohner, wie Begrüßungen und Handel stattfanden, welche Waffen verwendet wurden, was die Tätowierungen im Gesicht bedeuteten und vieles mehr. Natürlich direkt von Maoris selbst. Es wurden Tänze aufgeführt, und auch die neuere Zeit der Vermischung von Maori und westlicher Kultur wurde beschrieben, alles in Form einer gut aufgemachten Show. Besucher aus 16 verschiedenen Länder waren anwesend.

Danach Gab es “Hangi”, ein auf Stein zubereitetes Essen, das aus Kartoffeln, Fleisch, Reis und manchem Gemüse besteht. Sehr lecker – man schmeckt den Stein richtig heraus. Zum Nachtisch gab es dann Kuchen, der aber nicht sehr maorisch schmeckte, sodass unser kleiner Johnny sich den Bauch mit einer Schokorolle vollstopfte. Gegen 21.30 brachte uns die „dicke Ruth“ wieder in die Spa Lodge. Apropos dicke Ruth, uns ist aufgefallen: Maorische Frauen sind nicht gerade hübsch. Aber: Kleine Mädchen sind Engel, absolute Schönheiten. Wo diese Schönheit beim Wachstum allerdings verbleibt, ist uns ein Rätsel.

Wir selbst haben Rotorua als Tourismus-Zentrum empfunden. Hier erfährt man das meiste von früher und sieht die Natur in Aktion. Wer aber auf “schöne” Dinge hofft, wird enttäuscht – dampfend, blubbernd, spritzend – alles im Farbspektrum von gelb nach dunkelbraun…


Maori bei der Vorführung eines Tanzes (Bild: Albert Brückmann)

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