Perugia - mittelalterliche Handelsstadt und italienische Schokoladen-Hauptstadt

Perugia, die Hauptstadt Umbriens, liegt hoch auf einem Hügel über dem Tal des Tiber. Die verschlungenen Kopfsteinpflastergassen der Altstadt winden sich um versteckte Piazzas und an historischen Palazzos entlang, während verborgen unter den mittelalterlichen Prachtbauten Perugias Unterstadt begraben liegt.

Die umbrische Hauptstadt nimmt seine Besucher mit auf eine Zeitreise in längst vergangene Epochen und bietet Gelegenheit zu immer neuen Entdeckungen. Zugleich ist Perugia eine junge, lebendige Universitätsstadt mit einem pulsierenden Nachtleben und international bekannten kulturellen Veranstaltungen. Auch Schokoladen-Liebhaber kommen in Perugia auf ihre Kosten.

Alte Etruskerstadt Perugia

Perugia wurde schon mehrere Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung von den Etruskern gegründet, die der Siedlung den Namen Perusia gaben. Perugia war damals eine der mächtigsten etruskischen Städte und im Mittelalter lange Zeit ein Verbündeter von Rom im Kampf gegen den Kaiser. Guelfische Kaufleute machten die Stadt zu einem bedeutenden Handelszentrum, bis die Stadt 1540 von Papst Paul III erobert wurde. Ab diesem Zeitpunkt blieb Perugia drei Jahrhunderte lang dem Kirchenstaat unterworfen. Seit 1860 ist die Stadt Teil des italienischen Staats.


Blick auf Perugia und das Tiber-Tal (© Georges Jansoone / Wikimedia / CC)


Kunstvolle Details in Perugias Altstadt

Die Altstadt von Perugia liegt hoch auf einem Hügel, der von den tiefergelegenen Stadtteilen über Rolltreppen zu erreichen ist. Die Treppen wurden quer durch die Rocca Paolina geschlagen, eine mittelalterliche Festungsanlage aus dem 14. Jahrhundert, die nur wenige Jahre nach ihrer Erbauung zerstört wurde. Von der zentralen Piazza IV Novembre aus winden sich kopfsteingepflasterte Gassen durch die Altstadt und passieren auf dem Weg Palazzos, Kirchen und andere Kulturdenkmäler aus der langen Stadtgeschichte.

Der Palazzo dei Priori wurde bis ins 16. Jahrhundert als Versammlungssaal der Stadtoberen errichtet und dient bis heute als Rathaus von Perugia. Unter den Palazzos von Perugia nimmt der Palazzo dei Priori auch aus architektonischer Sicht eine besondere Stellung ein. Die Form des Gebäudes, die ungewöhnliche Aussentreppe und die Holzverkleidung im Innenraum sind in ihrer Art einzigartig. Der Palazzo dei Priori beherbergt heute auch die Umbrische Nationalgalerie mit einer der reichsten Kunstsammlungen in Mittelitalien.

Die Brunnenanlage Fontana Maggiore gilt vielen Einwohnern nicht nur als eines der Wahrzeichen der Stadt, sondern als schönster Brunnen der Welt. Die Fontana Maggiore wurde im Jahr 1278 fertiggestellt und zählt zu den berühmtesten mittelalterlichen Brunnen in Italien. Eines von Perugias herausragenden Baudenkmälern ist auch der Arco Etrusco, ein Torbogen der alten etruskischen Stadtmauer aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. Im Jahr 40 v. Chr. wurde der Bogen von Kaiser Augustus restauriert, nachdem dieser die Stadt im Perusinischen Krieg erobert hatte.


Perugias Schmuckstück: der Brunnen Fontana Maggiore (© The Polish / Wikimedia / CC)


Perugias Schätze über und unter der Erde

Unter den Ruinen der alten Festungsanlage Rocca Paolina verbirgt sich ein historischer Stadtteil Perugias, der nach der Unterwerfung der Stadt durch Papst Paul III verschüttet wurde. Erst vor wenigen Jahren wurde dieser Bereich nach fast fünf Jahrhunderten unter der Erde freigelegt. Unter dem geschäftigen Treiben der Altstadt können Besucher seither die düstere Unterstadt entdecken, in der die Zeit stehengeblieben zu sein scheint.

Einen Einblick in die Geschichte Perugias und Umbriens bietet auch das Nationale Archäologische Museum von Umbrien. Darüber hinaus sind in Perugia mehrere bedeutende Kunstmuseen beheimatet, unter denen neben der Umbrischen Nationalgalerie vor allem das Museum der Akademie der Schönen Künste zu nennen ist. In diesem Museum zeigt die städtische Kunstakademie Gemälde und Skulpturen nationaler Künstler, darunter viele Schüler der Akademie, die bereits 1573 gegründet wurde.

Wie die meisten italienischen Städte ist Perugia reich an prachtvollen Kirchenbauten, allen voran die Kathedrale San Lorenzo. Die Kathedrale wurde im Jahr 1587 an der Piazza IV Novembre eingeweiht und unterscheidet sich dadurch von anderen italienischen Kirchen, dass nicht der Haupteingang, sondern die Seite zum Platz zeigt. Sehenswert ist auch die Rundkirche San Michele Arcangelo aus dem 5. und 6. Jahrhundert. Der frühchristliche Kirchenbau wurde vermutlich auf den Grundmauern eines antiken Rundtempels oder möglicherweise eines etruskischen Rundbaus errichtet. Der genaue Ursprung ist jedoch bis heute unklar.


Rathaus und Museum: der Palazzo dei Priori (© Maurizio Zanetto / Wikimedia / CC)


Einen Gegensatz zu Perugias ehrwürdiger mittelalterlicher Architektur bilden die belebten Geschäftsstrassen der Innenstadt. Vor allem die Flaniermeile Corso Vannucci ist mit ihren Geschäften und Cafés ein beliebtes Ausflugsziel bei den einheimischen Familien, die hier in den Abendstunden und an den Wochenenden entlang der historischen Häuserfassaden schlendern. Auch in kultureller Hinsicht hat die Universitätsstadt Perugia mehr als nur erstklassige Museen zu bieten. Ein jährliches Highlight ist das Umbria Jazz Festival, eines der grössten und bekanntesten Jazz-Festivals weltweit, das jedes Jahr Anfang Juli stattfindet.

Perugias süsse Versuchung

In ganz Italien ist Perugia für eine süsse Spezialität berühmt: Die Bagi Perugina, die „Küsse von Perugia“, sind wohl in jedem italienischen Supermarkt zu finden. Schon seit 1922 werden die köstlichen Nuss-Nugat-Pralinen in der umbrischen Hauptstadt produziert, und auch wenn der Hersteller Perugina mittlerweile zum Nestlé-Konzern gehört, sind die Einwohner von Perugia bis heute stolz auf ihre Schokoladen-Spezialität. Zu kaufen sind die Baci Perugina in Perugia nicht nur in den örtlichen Geschäften, sondern auch in der Casa del Cioccolato, dem hauseigenen Museum von Perugina. Jedes Jahr im Oktober findet in Perugia ausserdem das Schokoladen-Festival Eurochocolate statt.

 

 

Oberstes Bild: Der Arco Etrusco, Stadttor der Etrusker (© Fabio Tiberi / Wikimedia / CC)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“#E-8_JTNDaWZyYW1lJTIwd2lkdGglM0QlMjI1MjglMjIlMjBoZWlnaHQlM0QlMjIzNTAlMjIlMjBmcmFtZWJvcmRlciUzRCUyMjAlMjIlMjBzY3JvbGxpbmclM0QlMjJubyUyMiUyMG1hcmdpbmhlaWdodCUzRCUyMjAlMjIlMjBtYXJnaW53aWR0aCUzRCUyMjAlMjIlMjBzcmMlM0QlMjJodHRwcyUzQSUyRiUyRm1hcHMuZ29vZ2xlLmNvbSUyRm1hcHMlM0ZmJTNEcSUyNmFtcCUzQnNvdXJjZSUzRHNfcSUyNmFtcCUzQmhsJTNEZGUlMjZhbXAlM0JnZW9jb2RlJTNEJTI2YW1wJTNCcSUzRFBlcnVnaWElMkMlMkJJdGFsaWVuJTI2YW1wJTNCYXElM0QwJTI2YW1wJTNCb3ElM0RwZXJ1Z2lhJTI2YW1wJTNCc2xsJTNEMzcuMDYyNSUyQy05NS42NzcwNjglMjZhbXAlM0Jzc3BuJTNENDYuMTQwMjclMkM3OS4wMTM2NzIlMjZhbXAlM0JpZSUzRFVURjglMjZhbXAlM0JocSUzRCUyNmFtcCUzQmhuZWFyJTNEUGVydWdpYSUyQyUyQlVtYnJpYSUyQyUyQkl0YWxpZW4lMjZhbXAlM0J0JTNEbSUyNmFtcCUzQnolM0QxMSUyNmFtcCUzQmxsJTNENDMuMTEwNzE3JTJDMTIuMzkwODI4JTI2YW1wJTNCb3V0cHV0JTNEZW1iZWQlMjIlM0UlM0MlMkZpZnJhbWUlM0UlM0NiciUyMCUyRiUzRSUzQ3NtYWxsJTNFJTNDYSUyMGhyZWYlM0QlMjJodHRwcyUzQSUyRiUyRm1hcHMuZ29vZ2xlLmNvbSUyRm1hcHMlM0ZmJTNEcSUyNmFtcCUzQnNvdXJjZSUzRGVtYmVkJTI2YW1wJTNCaGwlM0RkZSUyNmFtcCUzQmdlb2NvZGUlM0QlMjZhbXAlM0JxJTNEUGVydWdpYSUyQyUyQkl0YWxpZW4lMjZhbXAlM0JhcSUzRDAlMjZhbXAlM0JvcSUzRHBlcnVnaWElMjZhbXAlM0JzbGwlM0QzNy4wNjI1JTJDLTk1LjY3NzA2OCUyNmFtcCUzQnNzcG4lM0Q0Ni4xNDAyNyUyQzc5LjAxMzY3MiUyNmFtcCUzQmllJTNEVVRGOCUyNmFtcCUzQmhxJTNEJTI2YW1wJTNCaG5lYXIlM0RQZXJ1Z2lhJTJDJTJCVW1icmlhJTJDJTJCSXRhbGllbiUyNmFtcCUzQnQlM0RtJTI2YW1wJTNCeiUzRDExJTI2YW1wJTNCbGwlM0Q0My4xMTA3MTclMkMxMi4zOTA4MjglMjIlMjBzdHlsZSUzRCUyMmNvbG9yJTNBJTIzMDAwMEZGJTNCdGV4dC1hbGlnbiUzQWxlZnQlMjIlM0VHciVDMyVCNiVDMyU5RmVyZSUyMEthcnRlbmFuc2ljaHQlM0MlMkZhJTNFJTNDJTJGc21hbGwlM0U=“ size=“350″]

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