Schloss Chillon: am Wasser gebaut

Wasserschlösser gehören zu den geschichtsträchtigsten Bauten, die es in Europa gibt. In der Schweiz thronen zahlreiche Burgen und Schlösser an den See- und Flussufern. Das schönste Wasserschloss ist sicher das Schloss Chillon am Genfersee.

Die Lage in unmittelbarer Wassernähe hatte strategische und praktische Vorteile, denn bei kriegerischen Auseinandersetzungen hatten die Bewohner von Wasserschlössern, die korrekte Bezeichnung lautet Niederungsburg, immer Zugang zu Trinkwasser, konnten sich so besser versorgen und zudem besser verteidigen. Doch auch eine Schweizer Landschaftsregion wird als Wasserschloss bezeichnet. Die Region um Brugg, Klingnau und Turgi im Kanton Aargau, in der sich die drei Flüsschen Reuss, Limmat und Aargau vereinigen, um sich später als gemeinschaftlicher Fluss Aargau bei Koblenz in den Rhein zu ergiessen, wird als das Wasserschloss der Schweiz bezeichnet.


Hof des Schlosses Chillon, Montreux, Kanton Waadt, Schweiz (Bild: Zairon, Wikimedia, CC)


Schloss Chillon – der Wächter vom Genfersee

Das Château de Chillon, nur wenige Kilometer südöstlich von Montreux, am Ufer des Genfersees, ist ein prachtvolles Wasserschloss, zählt zudem zu den bekanntesten historischen Bauwerken in der Schweiz und ist ein beliebtes Bildmotiv. Das reich gegliederte, 25 Einzelgebäude umfassende Schloss liegt majestätisch und eindrucksvoll auf einer Felseninsel am Ostufer des Sees und ist nur über die hölzerne Zugbrücke zu erreichen, die das Schloss über den zehn Meter breiten Wassergraben hinweg mit dem Ufer verbindet. Im Mittelalter lag an der Engstelle zwischen Berghang und Burg eine wichtige und ertragreiche Zollstation, die den Simplonpass kontrollierte.

300’000 Besucher zählt das Schloss Chillon in jedem Jahr und gehört so zu den am häufigsten besuchten historischen Gebäuden der Schweiz. Die Felseninsel, auf der das im Jahre 1001 erstmals erwähnte Wasserschloss erbaut wurde, blickt auf eine lange Besiedlungsgeschichte zurück, denn sie wurde bereits in der Bronzezeit um 2000 v. Chr. bewohnt, wie archäologische Funde beweisen. Der Hauptturm und die gut erhaltene Bausubstanz im Inneren der Burganlage stammen aus dem 11. Jahrhundert. Zu dieser Zeit unterstanden die adligen Bewohner der Burg dem Bistum Sitten.



Bis ins 17. Jahrhundert hinein wechselte die Burg mehrere Male den Besitzer, auch einige Ergänzungen und Umbauten wurden vorgenommen. In der heute sichtbaren Gestalt existiert sie unverändert seit dem 13. Jahrhundert. Im 15. Jahrhundert diente die Wasserburg dem Grafen von Savoyen als Schlossresidenz und zudem als Gefängnis, in dem unter anderem der Prior von Genf 6 Jahre lang einsitzen musste. 1536 wurde die Burg von den Bernern eingenommen. Prachtvolle Repräsentationsräume mit Wandmalereien und alten Kaminen zeugen vom Reichtum der damaligen Besitzer. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts befindet sich die Burg im Besitz des Kantons Waadt.

 

Oberstes Bild: Gesamtansicht Schloss Chillon mit Genfersee, Montreux, Schweiz (© Benjamin Gimmel, Wikimedia, GNU)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://maps.google.de/maps?q=Schloss+Chillon&hl=de&sll=51.358062,10.415039&sspn=10.613057,19.753418&t=m&z=16&iwloc=A“ size=“350″]

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