Sehenswertes entlang des Hochrheins

Entlang des Hochrheins zwischen dem Bodensee und Basel gibt es unglaublich viel zu entdecken. An diesem Teil des bedeutendsten Flusses Mitteleuropas werden Sie wunderbare Tage verbringen.

Grösstenteils bildet der Hochrhein die natürliche Grenze zwischen der Schweiz und der Bundesrepublik Deutschland. Beiderseits des Flusses liegen reizvolle Städtchen und fantastische Sehenswürdigkeiten inmitten einer reizvollen Landschaft.

Der Rheinfall – ein einzigartiges Naturschauspiel

Wer den Hochrhein besucht, darf sich natürlich das grösste Naturschauspiel an diesem Flussabschnitt nicht entgehen lassen. In Neuhausen nur wenige Kilometer südwestlich von Schaffhausen befindet sich der Rheinfall. Hier stürzen sich die Fluten des Rheins auf einer Breite von etwa 150 Metern rund 23 Meter in die Tiefe. Damit ist der Rheinfall einer der mächtigsten Wasserfälle in Europa. Besichtigen können Sie den Wasserfall von beiden Seiten des Flusses auf gut ausgebauten Wegen. Allerdings ist die Besteigung der direkt am Rheinfall befindlichen Aussichtsplattformen nur über schmale und recht steile Treppen zugänglich. Mit einer grossen oder kleinen Flussrundfahrt bietet sich zudem eine andere Perspektive auf den Rheinfall und ist nicht ganz so anstrengend.

Ein lohnenswerter Abstecher

Eines der schönsten Städtchen am Hochrhein ist Stein am Rhein, auf das an anderer Stelle bereits ausführlich eingegangen wurde. Wenden wir deshalb unseren Blick auf Diessenhofen, das sich zwischen Stein am Rhein und Schaffhausen befindet und in jedem Fall einen Abstecher lohnt. Der Siegelturm steht im Zentrum des Städtchens und ist das Wahrzeichen von Diessenhofen. Wie es der Name vielleicht schon vermuten lässt, werden hier seit dem Mittelalter Siegel und Urkunden aufbewahrt. Nicht zu übersehen ist das Ziffernblatt mit den astronomischen Symbolen der Tierkreiszeichen. Versäumen Sie es auch nicht, den Rhein auf der gedeckten Holzbrücke zu überqueren. Sie stammt aus dem Jahr 1816 und führt in das gegenüberliegende Gailingen am Hochrhein.


Die Altstadt von Diessenhofen im Morgenlicht. (Bild: Roland Zumbuehl, Wikimedia, GNU)

Weg der Skulpturen

Kunstinteressierte sollten sich den grenzüberschreitenden Skulpturenweg Kaiserstuhl – Hohentengen nicht entgehen lassen. Er wurde im Jahr 2000 eröffnet. Auf einem Rundweg zu beiden Seiten des Rheins werden Werke von elf Künstlern präsentiert. Gehen Sie von Hohentengen zunächst flussaufwärts bis zum Kraftwerk Eglisau. Auf der deutschen Rheinseite stehen in regelmässigen Abständen sechs Skulpturen, hergestellt aus ganz verschiedenen Materialien. Nachdem der Rhein überquert wurde, können Sie weitere fünf Skulpturen betrachten und darüber diskutieren, bevor Sie das malerische Städtchen Kaiserstuhl erreichen. Von dort gelangen Sie nach kurzem Fussweg zurück zum Ausgangspunkt in Hohentengen.


Schloss Rötteln in Hohentengen gegenüber von Kaiserstuhl. (Bild: Roland Zumbühl, Wikimedia, GNU)

Mehr als ein toller Ausblick

Eines der wertvollsten Baudenkmäler am Hochrhein ist die Küssaburg im Landkreis Waldshut. Die Höhenburg liegt einige Kilometer nördlich des Rheins auf einem 634 Meter hohen Bergkegel. Von hier oben können Sie das gesamte Klettgau sowie weite Teile des Rheintals überblicken. Ein Rundblick verdeutlicht die einstige strategische Bedeutung der Anlage. Die Burg wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts errichtet und im Dreissigjährigen Krieg durch ein Feuer weitgehend zerstört. Im 19. Jahrhundert wurde mit der Freilegung der Ruine begonnen, die sich seither zu einem sehr beliebten Ausflugsziel entwickelt hat. Es lohnt sich, für die Besichtigung der Burganlage etwas Zeit einzuplanen.


(Bild: Norbert Utz, Wikimedia, CC)

Sehenswertes Waldshut-Tiengen

Auch die Stadt Waldshut-Tiengen hat für Besucher so einiges zu bieten. Im Stadtteil Tiengen ist der so genannte Storchenturm ein markantes Bauwerk. Er wurde um das Jahr 1300 erbaut und nahm eine wichtige Position in der einstigen Stadtbefestigung ein. Sehenswerte Gebäude aus dem 16. Jahrhundert sind ein spätgotisches Patrizierhaus, das Schwarzbergische Rentamt und das Rathaus, das im 19. Jahrhundert allerdings eine klassizistische Verblendung erhielt. Das Wahrzeichen von Waldshut ist das Obere Tor, das auch unter der Bezeichnung Schaffhauser Tor bekannt ist. Bummeln Sie auch ruhig durch die Kaiserstrasse. Seit sie zur Fussgängerzone umgestaltet wurde, fliesst auch der wieder freigelegte Stadtbach inmitten der Strasse und sorgt für eine ganz besondere Atmosphäre.


Bad Säckingen – Schloss Schönau. (Bild: Mattes, Wikimedia, CC)

Europas längste überdachte Holzbrücke

Viel zu sehen bekommen Sie auch in Bad Säckingen. Eine herausragende Stellung nimmt die überdachte Holzbrücke ein, denn mit ihrer Länge von insgesamt 206,5 Metern ist sie sogar noch ein kleines Stückchen länger als die berühmte Kapellbrücke von Luzern und damit die längste überdachte Holzbrücke Europas. Sehenswert ist auch das Schloss Schönau. Es wurde im 17. Jahrhundert erbaut und beherbergt heute das Hochrheinmuseum. Zu sehen sind vor allem archäologische Funde, Möbel und Karten. Südlich des Schlosses schliesst sich ein schöner Park mit herrlichem Baumbestand an. In den Sommermonaten werden im Park des Schlosses Opern aufgeführt. Vielleicht auch für Sie ein toller Tagesausklang?



Ein Blick in die römische Vergangenheit

Einen ausgezeichneten Blick in die römische Vergangenheit hier am Hochrhein erhalten Sie beim Besuch von Augusta Raurica. Sie gilt als die wohl am besten erhaltene römische Stadt nördlich der Alpen. Zu sehen ist beispielsweise das Theater, welches mit einem gegenüber liegenden Tempel als architektonische Einheit betrachtet werden muss. Das Hauptforum mit dem Jupitertempel und der Basilica sind weitere sehenswerte Objekte. Leider nur noch wenige Reste sind vom Amphitheater erhalten geblieben. In dem angegliederten Museum werden Sie über sehenswerte Artefakte staunen, darunter auch den berühmten „Silberschatz von Augst“. Zudem werden tolle Einblicke in das römische Leben dargestellt.

Entlang des Hochrheins gibt es viel zu sehen. Hier lohnt es sich, für ein paar Tage auf Entdeckungsreise zu gehen und den Alltag hinter sich zu lassen.

 

Artikelbild: Der Rheinfall – ein einzigartiges Naturschauspiel. © Woloha – Shutterstock.com

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Mehr zu Winfried Meyer

Als gelernter Kartograf galt mein Interesse schon früh den Landkarten und fernen Ländern. Daraus entwickelte sich eine grosse Leidenschaft für das Reisen, die mich schon in viele Teile unserer Erde geführt hat. Inzwischen betreibe ich ein Redaktionsbüro für die Reise- und Tourismusbranche und biete meinen Kunden einen umfangreichen Service an. Neben hochwertigen Inhalten plane ich individuelle Rundreisen und übernehme Fotoaufträge.

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