Spanischer Nationalparkt Coto de Doñana in Gefahr

Spanien versagt beim Schutz des Unesco-Welterbes Coto de Doñana. Der spanische Nationalpark umfasst ein einzigartiges Feuchtgebiet um die Mündung des Flusses Guadalquivir. Voraussichtlich wird der Coto de Doñana als erstes europäisches Weltnaturerbe auf die Liste der „Unesco-Welterben in Gefahr“ gesetzt werden, da es die spanische Regierung bisher versäumt hat, die Flussmündung vor schädlichen industriellen Aktivitäten zu schützen. Der WWF wird sich weiter für den Schutz des Naturgebietes einsetzen.

Bis heute hätte die spanische Regierung Zeit gehabt, Massnahmen zum Schutz des Nationalparks Coto de Doñana vorzuschlagen. Ansonsten müsste das im südlichen Spanien gelegene Feuchtgebiet als erstes Unesco-Weltnaturerbe in Europa auf die Liste der „Welterben in Gefahr“ gesetzt werden. Die spanische Regierung hat leider nichts gegen die zerstörerischen Ausbagger-Pläne am Guadalquivir Fluss, dem Herzstück der Doñana, unternommen. Das Unesco-Komitee drängte die Regierung dazu, dieses schädliche Projekt zu stornieren und auch in Zukunft keine weiteren Pläne zur Vertiefung des Flussbettes zu verfolgen.

Es ist fünf vor zwölf

„Zulange haben die spanischen Behörden wissenschaftliche Fakten ignoriert und internationale Verpflichtungen sowie Beschlüsse der Unesco missachtet“, sagt Juan Carlos del Olmo, CEO des WWF Spanien. „Nun ist die Zeit abgelaufen. Das Unesco-Komitee würde die Coto de Doñana zu recht auf die Liste der „Welterben in Gefahr“ setzen.“

Doñana beinahe ausgetrocknet

Das Feuchtgebiet Doñana in Andalusien gilt als wichtiger Lebensraum für über sechs Millionen Zugvögel und den stark gefährdeten Iberischen Luchs. Wegen industriellen Aktivitäten ist der Wasserzufluss ins Feuchtgebiet auf unter 20 Prozent gesunken. Dadurch büsste das Feuchtgebiet seit Beginn des 20. Jahrhunderts rund 80 Prozent seiner Fläche ein. Der WWF vermutet, dass über 1000 illegale Brunnen, 1700 Bewässerungsteiche und 3000 Hektar illegal bebauter Landwirtschaftsfläche das wertvolle Feuchtgebiet austrocknen.

Der WWF ist ausserdem über die Pläne einer mexikanischen Firma alarmiert, die eine naheliegende Mine wiedereröffnen will. Bereits 1998 löste dies eine Umweltkatastrophe aus, die 30’000 Kilogramm Fische zerstörte und 380 Millionen Euro für Aufräumarbeiten verursachte. Laut Unesco sind Bergbau, Ölförderung und Gasbohrungen mit dem Weltnaturerbe-Status nicht kompatibel.

 

Quelle: WWF Schweiz
Artikelbild: © Takashi Images – shutterstock.com

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