Spieglein, Spieglein an der Wand – welches sind die schönsten Dörfer im Waadtland?

Die Vereinigung „Die schönsten Dörfer der Schweiz“ hat sich auf die Fahne geschrieben, die hübschesten Orte unseres Landes zu bewahren und für Touristen sichtbar zu machen. Gleich sechs dieser pittoresken Dörfer sind im Waadtland zu finden.

Die unabhängige und gemeinnützige Vereinigung „Die schönsten Dörfer der Schweiz“ klassifiziert Orte von nationaler Bedeutung anhand von Kriterien, welche in einer Qualitätscharta festgelegt sind und von der Versammlung genehmigt werden müssen.

Besonderheiten und Originalität der Dörfer werden aufgewertet und bewahrt – ein einzigartiges Qualitätslabel für die Entwicklung neuer touristischer Angebote. Auffallend viele dieser Ortschaften befinden sich in der Romandie – allein sechs im Kanton Waadt.

Das mag damit zusammenhängen, dass die Vereinigung „Die schönsten Dörfer der Schweiz“ ihren Ursprung in der lateinischen Schweiz hat. Ihr Sitz befindet sich in Lugano. Ein Grund mehr, genau hinzuschauen, neugierig zu sein und sich auf einen Streifzug durch die Genferseeregion zu machen:

Moudon – Zeitreise ins Mittelalter



Das historische Mittelalterstädtchen Moudon hat sich seine enorme architektonische und historische Vielfalt bewahrt und wurde als Ortsbild von nationaler Bedeutung klassiert. Einst keltisch, später römisch, dann Hauptort der savoyischen Waadtländer-Vogtei und schlussendlich unter Berner Herrschaft, ist das malerische Moudon stolz auf seine historische Vergangenheit. Die schmucken Gässchen begeistern noch heute die Besucher.

Grandson – Burg als Hauptattraktion



Die prachtvolle Burg von Grandson, zweitgrösstes Schloss der Schweiz, zeugt von einer beinahe 1000-jährigen Geschichte. Historisch bedeutend waren die Burgunderkriege und die Schlacht bei Grandson, wo Karl der Kühne besiegt wurde. Das Schloss gehört heute zu den mächtigsten Festungsanlagen der Schweiz und gilt als Monument nationaler Bedeutung. Es beherbergt ein Oldtimer-Museum und zeigt weitere Sammlungen wie Waffen und Rüstungen, die Beute der Burgunderkriege sowie eine grosse Armbrustsammlung.

Romainmôtier – auf den Spuren der Mönche


Stiftskirche in Romainmôtier (Bild: HJPD, Wikipedia, CC BY 3.0)

Eingebettet in das idyllische Nozontal, liegt das Klosterstädtchen Romainmôtier mit seiner romanischen Abtei, der ältesten Stiftskirche der Schweiz. Sie wurde im 10. Jahrhundert von den Kluniazensern auf noch älteren Fundamenten erbaut. Leider wurde das dazugehörige Kloster während der Reformation zerstört. Unbedingt sehenswert ist auch das Haus des Priors, wo heute monumentale Säle vermietet und leckere Kuchen serviert werden. Romainmôtier ist mit seinen pittoresken Gässchen ein wahres mittelalterliches Schmuckstück.

Saint-Saphorin – edler Tropfen im schmucken Dorf


Weinterrassen des Lavaux (Bild: Samuel Borges Photography – shutterstock.com)

In den Weinterrassen des zum UNESCO-Welterbe gehörenden Lavaux, bringt die Appelation Saint-Saphorin hochwertige Weine vornehmlich aus Chasselas hervor. Die Häuser des alten Winzerdorfes stehen eng und verwinkelt – früher war Saint-Saphorin von einem Mauerring umgeben. Die kopfsteingepflasterten Gässchen, die charakteristische Kirche, das Pfarrhaus mit seinem Arkadengeschoss, ein herrlicher Judasbaum und Brunnen mit Wasserspeiern machen Saint-Saphorin zu einem der hübschesten Weindörfer im Waadtland.

Avenches – beeindruckende römische Arena


Amphitheater in Avenches (Bild: Mihai-Bogdan Lazar – shutterstock.com)

Aventicum erlebte als Hauptstadt römisch Helvetiens seine glorreiche Blütezeit. Später entstand am Rand der antiken Römerstadt das mittelalterliche Avenches.

Während die archäologische Stätte heute zu den grössten der Schweiz zählt, machen das geschlossene Ortsbild und der gute Zustand der medievalen Bauwerke die Altstadt als Ganzes zum Kulturdenkmal. Das malerische Mittelalterstädtchen strahlt mit seinen Arkaden und historischen Gebäuden welschen Charme aus und lockt jährlich viele Besucher an. Zu Zeiten der alten Römer fanden in der Arena Brot und Spiele statt, heute ziehen verschiedene Festivals die Zuschauer in Strömen ins altehrwürdige Amphitheater.

Rougemont – Heimat der Scherenschnittkunst


Rougemont (Bild: Rtstudio – shutterstock.com)

In den Waadtländer Alpen, im Herzen des Saanenlandes, wartet das authentische Bergdorf Rougemont mit einem reichen kulturellen Erbe auf. Im Dorfkern zeugen mehrere hundert Jahre alte Chalets mit geschnitzten und reich dekorierten Fassaden von der Volkskunst im Pays d’Enhaut. Rougemont ist den volkstümlichen Traditionen verbunden und strahlt eine rustikale, familiäre Atmosphäre aus. Es gilt auch als Wiege der Scherenschnittkunst, welche man auf einem spannenden Entdeckungsrundgang in die Vergangenheit erleben kann.

Jedem seine ganz persönliche Rangliste

Und schon entschieden? Welches ist das schönste Waadtländer Dorf? Die Wahl dürfte schwierig und stets von einer persönlichen Note begleitet sein. Sie hat aber sicher Lust geweckt, auch noch andere schöne Ortschaften der Schweiz zu entdecken. Im Tessin gehören fünf Dörfer zur Vereinigung „Die schönsten Dörfer der Schweiz“, in der Deutschschweiz sind es deren acht, und in der Romandie insgesamt 14 Ortschaften.

 

Artikelbild: Avenches © Mihai-Bogdan Lazar – shutterstock.com

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