Studie von HolidayCheck: Urteile im Internet immer relevanter
Online-Bewertungen gewinnen im Alltag immer mehr an Bedeutung. Mitunter erreichen sie sogar die Relevanz von Ratschlägen der Freunde oder der Familie. Dass sie in vielen Entscheidungs- und Kaufprozessen nicht mehr wegzudenken sind, brachte eine Studie von HolidayCheck ans Licht.
Stolze 92 % der Befragten geben an, mindestens drei Mal pro Jahr Online-Bewertungen zu lesen. Knapp die Hälfte der Befragten (46 %) greift sogar mehrmals pro Monat auf Meinungen im Netz zurück, um sich ein Urteil über Produkte oder Dienstleistungen zu bilden. Spitzenreiter sind hier die 16- bis 25-Jährigen.
Angesichts zahlreicher Bewertungsplattformen zu unterschiedlichsten Themenbereichen wird es für Konsumenten, Kunden und Gäste immer einfacher, auf die gebündelte „Weisheit der Vielen“ zurückzugreifen. „Gerade, wenn wir keine optimale Informationsgrundlage für Entscheidungen haben, weil wir ein Produkt oder eine Dienstleistung zum Beispiel noch nicht selbst erfahren haben, orientieren wir uns stark an anderen und an deren Meinung, die uns als Faustregel dient“, erklärt Dr. Markus Appel, Diplom-Psychologe und Professor für Medienpsychologie an der Universität Koblenz-Landau.
Relevanz der Bewertungen steigt
Online-Meinungen geniessen ein hohes Vertrauen bei den Befragten. So gibt die Hälfte von ihnen an, Bewertungen im Netz genau so sehr zu vertrauen wie dem Rat von Familienangehörigen und Freunden. Sechs Prozent der Befragten zählen sogar mehr auf Online-Urteile.
Dies ist Dr. Appel zufolge auf diverse Gründe zurückzuführen: Neben der einfachen, ständigen Verfügbarkeit der Weisheit der Vielen, der vereinzelte subjektive Meinungen aus dem Bekanntenkreis gegenüberstehen, seien Online-Bewertungen häufig zielgenauer und spezifischer.
Auch die Zahl der Bewerter steigt
Das Schreiben von Bewertungen ist für immer mehr Deutsche Teil des Kaufprozesses. Während im Jahr 2014, bei erstmaliger Durchführung der Studie1, 74 % angaben, bereits eine Online-Bewertung verfasst zu haben, waren es 2016 schon 82 %. Während 42% der Befragten mindestens fünf Mal pro Jahr Bewertungen schreiben, geben acht Prozent sogar mehrmals pro Monat Online-Urteile ab.
Die steigenden Zahlen verdeutlichen nicht nur die zunehmende Relevanz von Bewertungsportalen im Alltag, sondern bilden einen verstärkten Trend zur Feedback-Kultur im Netz ab.
„Täter“ sowie „Opfer“
Nicht nur das Lesen und Schreiben von Bewertungen ist fester Bestandteil im Leben von Internetnutzern: Auch, dass sie selbst im Netz bewertet werden, wird für viele zum Alltag. So sind mit 46 % knapp die Hälfte aller Umfrageteilnehmer schon selbst online bewertet worden – sei es in ihrer Rolle als Anbieter auf Amazon oder auf DaWanda, als Käufer auf eBay, als Restaurant- oder Hotelinhaber oder als Übernachtungsgast beziehungsweise Gastgeber.
Über die Studie
Im Rahmen der repräsentativen Studie „Psychologie des Bewertens“ hat HolidayCheck im August 2016 1.821 Internetnutzer in Deutschland zum Thema Online-Bewertungen befragt. Neben der Rolle von Bewertungen im Alltag und den am häufigsten bewerteten Themengebieten wurden auch die Aspekte Motivation der Verfasser und Vertrauen in Internet-Meinungen beleuchtet.
Artikel von: HolidayCheck
Artikelbild: © TZIDO SUN – shutterstock.com