Südtirol: Einfach tief durchatmen

In der heutigen Zeit bekommen Atmen und frische Luft einen ganz neuen Stellenwert. Atmen heisst Leben, frische Luft bedeutet Freiheit und wird zum Sehnsuchtselement, wenn man lange zu Hause bleiben muss. Frische Luft und Atmen waren schon seit jeher zentrale Themen im Südtirol

Bereits zu Kaisers Zeiten war das Südtirol ein vielbereister Luftkurort, wo sich die schwindsüchtigen Adligen erholten. Meran wurde von einem Aufenthaltsort für Tuberkulosepatienten im 19. Jh. zum mondänen Treffpunkt des Grossbürgertums und europäischen Adels. Das Kurhaus Meran entwickelte sich zum Wahrzeichen der Kurstadt – im 1874 eröffneten Jugendstilgebäude wurden die illustren Gäste nicht nur behandelt sondern auch bespasst mit Bällen und Konzerten.

Sissi – Kaiserin und Tourismusförderin

Als Vorreiterin im Tourismus gilt Kaiserin Sissi, die mit ihren Töchtern öfter zur Kur nach Meran reiste – zahlreiche Adlige folgten ihrem Beispiel und der Tourismus im Südtirol entwickelte sich. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begannen auch andere Orte wie Gries bei Bozen oder Gossensass, Sulden und Völlan, sich als Fremdenverkehrsort zu etablieren.

Die Fertigstellung der Südbahnlinie im Jahre 1871 und der Bau des Südbahnhotels haben den Ruf Toblachs als Luftkurort gestärkt und der Ortschaft einen enormen Aufschwung beschert. Das angenehme Klima, die gute Luft und das hervorragende Quellwasser der Plose hatte schon die österreichische Monarchie veranlasst, genau an diesem Platz eine Lungenheilanstalt zu errichten. Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs sollte Palmschoss zum Luftkurort europäischen Rufes werden. Der renommierte Architekt Otto Wagner sollte hier ein Grossprojekt realisieren Der Krieg und der plötzliche Tod des Architekten vereitelten jedoch die Pläne und das in grossen Dimensionen geplante Jugendstilgebäude wurde in weit bescheidenerem Ausmass realisiert. Mit den Wirren der Kriege lag es lange Zeit brach, bis Alois Hinteregger vom heutigen Hideaway Forestis diesen Ort auf wundersame Weise entdeckte.


Kurstadt Meran (Bild: Kurverwaltung Meran, Alex Filz)

Reinluftqualität durch Gischt

Der Partschinser Wasserfall gehört zu den schönsten im Alpenraum. Seine gesundheitliche Wirkung wurde wissenschaftlich untersucht. Mit ihrem besonderen Mikroklima gelten Wasserfälle als natürliche Heilresource mit nachhaltigem Gesundheitserfolg für die Menschen – völlig rezept- und nebenwirkungsfrei. An den Barbianer Wasserfällen werden geführte Wanderungen nach Kneipp angeboten. Ein eindrückliches Naturschauspiel erlebt man auch an den drei Reinbachfällen bei Sand in Taufers.


Reinbachfälle (Bild: © IDM Südtirol, Hannes Niederkofler)

Therapie in der Höhle

Erholung der Atemwege im Erdinneren bietet der Klimastollen in Prettau im Ahrntal. Die Höhlentherapie ist von besonderer Bedeutung für Menschen mit Atemwegsbeschwerden. Durch die nahezu gesättigte relative Luftfeuchtigkeit im Stollen wird Linderung bei chronisch wiederkehrenden Erkrankungen der Atemwege geschaffen. Schwebstoffe und Allergene in der Luft werden gebunden und sorgen beim Einatmen für freieres Atmen und Abschwellen des Atmungsapparates. Passende Übernachtungsmöglichkeiten findet man bei den Respiration Hotels

Höhenreinluft als Jungbrunnen

In mittleren Höhenbereichen führt der geringe Sauerstoffpartialdruck in der Luft dazu, dass der Organismus gefordert wird und mehr junge, leistungsfähige Blutkörperchen produziert, welche Sauerstoff in die Zellen transportieren. Das Reinluftgebiet Sulden bietet unter dem Motto Pure Mountain Klimatherapie und medizinische Wirkung in Höhenlagen. «Ferien in Sulden sind demnach nicht nur totale Entspannung in einer grossartigen Umwelt, sondern immer auch Verjüngungskur, die hilft, Körper und Seele, aber vor allem auch die Lungen zu regenerieren», meint Expertin und Ideatorin Johanna Gutwenger vom Parc Hotel Sulden.

Expertenstimmen und Angebote im Südtirol

Südtiroler Atmungstherapeuten wie Stefan Braito und Andreas Boniatti zeigen auf, wie das geht mit dem richtig Atmen, damit einem nicht die Luft ausgeht, und man sich selbst im strengen Alltag besser fühlt. „Wer einen Ort sucht, um aufzuatmen, dem sei der Wald ans Herz gelegt“, meint Martin Kiem, Experte für Waldbaden. Wer den Wald bewusst wahrnimmt, wird schnell feststellen, wie die Welt plötzlich einen Schritt zurücktritt und sich eine grosse Ruhe ausbreitet.

Waldbaden und andere Naturheilmethoden bieten auch Maria Mairhofer Egarter und ihre Tochter Monika Mairhofer Grossgasteiger vom Biobauernhof Unterstein in Niederdorf an. Auf der Seiser Alm laden verschiedene Balance-Angebote zum Entspannen und Wohlfühlen ein. Das Hotel Silena in Vals organisiert Atemwanderungen und auch die Gradieranlage Freiluft Inhalatorium im Kneipp Park Niederdorf sowie die Schwefelbadgrotte Sulfurea im Hotel Bad Moos Sexten haben sich dem Thema Atmen verschrieben. Medizinische Inhalationen bietet auch die Therme Meran, während es im Hotel Rinner am Ritten und im Kastnerhof Mölten um Api-Wellness (Bienenstockluftinhalation) geht. Wohlfühltipps zum Waldbaden und Durchatmen findet man ebenfalls bei den Vitalpina Hotels.

Virtuell ins Museum

Während der Corona-Krise haben sich Südtirols Museen etwas einfallen lassen: Ötzimuseum, die Aquarien des Naturmuseums, Schloss Tirol, das Touriseum, die Bletterbachschlucht, das Museum Ladin und Museion bieten Onlineführungen und virtuelle Besuche an. Ein Besuch mit dem Smartphone im Kupferbergwerk von Prettau ist mittels persönlichem Audioguide der Hearonymus-App möglich. Auch über 200‘000 Kulturgüter Südtirols gibt es Online zu entdecken.

 

Quelle: Tourismus Lifestyle Verlag GmbH, Bern
Titelbild: © IDM Südtirol, Frieder Blickle

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