SWISS kündigt GAV der Piloten ordentlich und bietet Hand für Neuverhandlungen

SWISS hat die Verhandlungen mit dem Pilotenverband Aeropers über temporäre Krisenmassnahmen zur Bewältigung der Corona Pandemie ohne Ergebnis beendet. Der Pilotenverband war nicht zu ausreichenden Zugeständnissen während der Krisenjahre bereit. Vor diesem Hintergrund hat SWISS den Gesamtarbeitsvertrag (GAV) ordentlich per 31. März 2022 gekündigt.

SWISS bekennt sich zur Sozialpartnerschaft und bietet Hand für Verhandlungen eines neuen GAV.

Swiss International Air Lines (SWISS) wurde wie die gesamte Luftfahrtbranche schwer von der Corona-Pandemie getroffen. In den ersten neun Monaten des Jahres 2020 belief sich der operative Verlust von SWISS auf über CHF 400 Millionen, zudem reduzierte sich die Zahl der Passagiere im gleichen Zeitraum um rund 70 Prozent. Hinzu kommt der durch den Bund verbürgte Bankenkredit von bis zu CHF 1.5 Milliarden, den SWISS sobald als möglich zurückzuzahlen plant. Entsprechend hat sich SWISS ein striktes Kostensparprogramm auferlegt. Substantielle Kostenersparnisse in sämtlichen Unternehmensbereichen sind unumgänglich. Vor diesem Hintergrund wurden mit den Sozialpartnern der Boden- und Kabinenmitarbeitenden mehrjährige Krisenvereinbarungen abgeschlossen.

Auch mit dem Pilotenverband Aeropers hatte SWISS im August 2020 Verhandlungen initiiert. In den nächsten Jahren besteht bei SWISS aufgrund der Reduktion der Flugbewegungen ein signifikanter Überbestand an Pilotinnen und Piloten. Ziel der Verhandlungen war es, einen neuen krisentauglichen und zukunftsfähigen Gesamtarbeitsvertag (GAV) für die kommenden, schwierigen Jahre zu verhandeln. Dieser soll den laufenden GAV aus dem Jahr 2018 ablösen, der sich weder zur Bewältigung der Coronakrise noch zum Wiederaufbau der Unternehmung in einer unsicheren und volatilen Zukunft eignet. Aeropers war jedoch lediglich zu einer Verhandlung über temporäre Krisenmassnahmen bei Erhalt des laufenden GAVs bereit. Unter der klar formulierten Bedingung, dass der Pilotenverband signifikante Krisenbeiträge und eine erweiterte Handlungsfähigkeit zusagt, war SWISS bereit über temporäre Massnahmen zu verhandeln.

Keine zukunftsfähigen Zugeständnisse seitens Aeropers

Nach mehreren Monaten intensiver Verhandlungen stellt SWISS mit Bedauern fest, dass Aeropers nicht bereit ist, dieser Krise angemessene Beiträge zuzusichern. «Ohne substantielle Beiträge und erweiterte Handlungsmöglichkeiten während der Corona-Krise ist es aus unserer Sicht unternehmerisch nicht zu verantworten, den aktuellen Gesamtarbeitsvertrag beizubehalten», erklärt Thomas Frick, Chief Operating Officer von SWISS.

SWISS bleibt folglich bei ihrer ursprünglichen Forderung, einen neuen Gesamtarbeitsvertrag für das Cockpitpersonal zu verhandeln. Vor diesem Hintergrund hat SWISS den laufenden GAV per 31. März 2022 als erstmöglichen Termin ordentlich gekündigt und lädt Aeropers ein, zeitnah in Verhandlungen über einen neuen Gesamtarbeitsvertrag zu treten.

«Wir bekennen uns zur Sozialpartnerschaft und sind überzeugt, gemeinsam mit Aeropers einen neuen krisentauglichen und zukunftsfähigen Gesamtarbeitsvertrag für Pilotinnen und Piloten abschliessen zu können, der insbesondere auch Ansprüchen an moderne Arbeitszeitmodelle gerecht wird», so Frick weiter.

 

Quelle: Swiss International Air Lines Ltd.
Bildquelle: Swiss International Air Lines Ltd.

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