Was macht ein Reiseziel kindgerecht?
VON Susanne Mairhofer Alle Länder Allgemein
Meist wird dieses Prädikat einem Land oder einer Region verliehen, wenn es mit einer hohen Dichte an Bädern, Zoos oder sonstigen Freizeiteinrichtungen punkten kann. Weiters sind komfortable Wickelunterlagen oder Wickeltische in ausreichender Menge vorhanden und Familien generell werden als touristische Einnahmequelle wahrgenommen.
Kindgerecht ist nicht gleich kinderfreundlich
Wenn es um den Wohlfühlfaktor für die Kleinen geht, spielt die Natur eine grosse Rolle. Lange Tage am See oder am Strand sind für jedes Kleinkind ein wahrer Genuss und entspannen auch die Eltern. Für etwas ältere Kinder kann dagegen die exotische Tier- und Pflanzenwelt eines fremden Landes absolut spannend sein.
Diese Überlegungen sind ebenso wie die landschaftlichen Gegebenheiten eines Landes in die Ferienplanung mit einzubeziehen. Auch wenn die Eltern einen gewissen Kulturanspruch im Sinn haben, sollten die Bedürfnisse des Nachwuchses an oberster Stelle stehen. Während der Anreise mit den Kindern im Auto gilt eine Pause im Grünen als besonderes Erlebnis, vor allem wenn Babys etwa im Gras krabbelnde Käfer entdecken. Klar ist, dass alles abseits der täglichen Routine Ferien zur Erholung werden lässt.
Doch so abwechslungsreich Autofahrten auch gestaltet werden können, klar ist, dass der grösste Ferienkiller die Distanz zum gewünschten Ziel ist. Deshalb gilt es zu überlegen, wie viel Distanz der Nachwuchs aushalten kann. Wenn es diesbezügliche Erfahrungen gibt, so sind diese in die Ferienplanung zu integrieren. Während bei Autofahrten oftmals die magische Grenze von vier Stunden Dauer gilt, halten Kinder Direktflüge in eine bekannte Ferienmetropole einfacher aus. Doch Jetlag ist für die Kleinen anstrengend und sollte deshalb tunlichst vermieden werden.
Gesundheitliche Risiken ein- und abschätzen
Wer seine Ferienpläne macht, sollte sich auch darüber im Klaren sein, dass das Klima ein Reiseland oft kinderuntauglich machen kann. Je nach Veranlagung kann ein Kind feucht-tropische Bedingungen vielleicht nur schlecht ertragen. Ebenso reagieren die Kleinen auf trockene Hitze oder aber empfindliche Kälte unterschiedlich. Als Grundsatz gilt hier, Extreme zu vermeiden.
Ob ein Land kinderfreundlich ist, kann auch an den gesundheitlichen Risiken und der gebotenen medizinischen Versorgung bemessen werden. Wer zur Einreise schon schmerzhafte Prozeduren wie Impfungen über sich ergehen lassen muss, sollte dies seinem Nachwuchs tunlichst ersparen und auf Reiseziele zurückgreifen, in denen der übliche Impfschutz ausreicht. Zudem spielt die medizinische Versorgung eine wichtige Rolle. Wer Kinder hat, weiss, wie schnell eine Verletzung oder ein Notfall eintreten kann. Hier gilt es, die Standards im gewünschten Ferienland genau unter die Lupe zu nehmen.
Nicht zu unterschätzen ist die Versorgung mit Trinkwasser und Nahrungsmitteln. Eltern, die eine Reise mit dem Nachwuchs planen, sollten sich fragen, wie geniessbar die Nahrungsmittel – Obst und Gemüse – vor Ort für die Kleinen sind. Auch wenn noch Breikost oder Babynahrung vonnöten ist, gilt es zu hinterfragen, ob diese vor Ort in der Ferienregion erhältlich sind. Auch mit dem Trinkwasser kann es in einigen Ländern Probleme geben. Wer nach Nordamerika fährt, kann das Wasser aus der Leitung zwar trinken, doch es ist stark chlorhaltig, was gerade für Kinder nicht gut ist.
Oberstes Bild: Wer mit seinen Kindern Ferien machen möchte, sollte eine kindgerechte Destination auswählen. (© gorillaimages / Shuttersstock.com)