Wilder Kaiser in Tirol: Almabtrieb und Almfestwoche 2016

Grosser Auftritt für Milchkuh „Nage“: Am 24. September 2016 gegen 10 Uhr wird die Leitkuh den Stall der Walleralm oberhalb von Scheffau/Tirol verlassen und ihre 54 Artgenossinnen ins Tal führen. Mit tief klingenden Glocken um den Hals und bunten „Broschen“ auf dem Kopf beginnt der Söller Almabtrieb. Damit endet für Bauern und Tiere der rund 100 Tage währende Bergsommer:

„Diese Tradition ist für uns Symbol und Dank für einen unfallfreien Sommer“, erklärt Sennerin Daniela Horngacher. Für die Söller Ortsbäuerin geht damit auch eine wochenlange Vorbereitung zu Ende.

Bereits Anfang August lädt Daniela Horngacher Freundinnen und Familienmitglieder zum „Röserlbinden“ auf die Walleralm nahe Söll am Wilden Kaiser ein: „Wir basteln für jedes unserer 55 Tiere ein buntes Gebinde aus etwa 50 Krepprosen“, erzählt die 41-jährige Sennerin, die mit ihrem Ehemann Alois und den drei Kindern den Kaufmann-Hof in Söll bewirtschaftet.

Die richtige Technik für den prächtigen Kopfschmuck des Viehs hat sie als Kind von ihrer Mutter gelernt: „Uns ist es wichtig, solche Bräuche fortzuführen und an die nächste Generation weiterzugeben, meistens an die Töchter.“


Etwa 100 Tage dauert der Sommer auf den Almen am Wilden Kaiser – anschliessend verlassen Senner und Kühe die Berge und ziehen gemeinsam ins Tal (Bild: © TVB Wilder Kaiser/Peter von Felbert)

Ihr Mann und die Söhne kümmern sich, wie Daniela Horngacher schmunzelnd erzählt, eher um andere Arbeiten: Traditionell fällen sie einige Tage vor dem Almabtrieb in ihrem Wald eine Tanne, deren Äste gemeinsam mit den Blumen zu einem „Almboschen“ gebunden werden. „Ausserdem müssen wir für jede Kuh die passende Glocke finden“, so die Bäuerin. Abschied vom Almsommer nehmen Familie und Freunde beim „Ogrun“, dem „Zusammenräumen“ am Vorabend. Wie es im Tiroler Unterland üblich ist, stossen alle nochmals auf die Gesundheit von Mensch und Tier an.

Der grosse Tag beginnt um 5.30 Uhr mit dem Melken. Danach herrscht Betriebsamkeit auf der sonst so beschaulichen Walleralm: 55 Milchkühe und das Jungvieh werden geputzt, geschmückt und mit Glocken um den Hals versehen, ehe es um 10 Uhr heisst: „Hoam geht´s“. Begleitet von Familie und Freunden marschieren die Tiere, allen voran Leitkuh „Nage“, etwa zwei Stunden ins Tal.

Dort werden sie gemeinsam mit anderen Alm-Heimkehrern um 12 Uhr von der örtlichen Musikkappelle mit einem Ständchen empfangen. Anschliessend ziehen die Kühe in die heimischen Ställe. Mit hausgemachten Krapfen, Almkäse und Bauernspeck feiern Einheimische und Gäste das glückliche Ende des Bergsommers im Söller Dorfzentrum bei einem fröhlichen Volksfest.

Urlauber können in Söll am Wilden Kaiser neben dem Almabtrieb auch einige der schönsten bäuerlichen Bräuche kennenlernen oder typische Tiroler Schmankerl zubereiten: Während der „Almfestwoche“ zwischen 17. und 25. September 2016 laden im Naturpark Hexenwasser Almbauern zur Sennerarbeit ein, in den Küchen der umliegenden Hütten können Interessierte frisches Brot backen und lernen, wie Brodakrapfen und Kirchtagskiachl zubereitet werden.


„Hoam geht´s“, heisst es Ende September für die Kühe in der Ferienregion Wilder Kaiser – im Tal werden Senner und Tiere von Einheimischen wie Gästen willkommen geheissen (Bild: © TVB Wilder Kaiser/Peter von Felber)

Über die Ferienregion Wilder Kaiser

Die Ferienregion Wilder Kaiser im gleichnamigen Naturschutzgebiet ist eine Ganzjahres-Destination im Tiroler Unterland/Österreich. Zu ihr gehören die vier Orte Ellmau, Going, Scheffau und Söll. Die markanten Gipfel des Wilden Kaisers sind Ziel für Wander- und Kletterfreunde, leichte Routen eignen sich auch für Familien und Geniesser.

Dank des günstigen Mikroklimas beginnt der Bergsommer bereits Mitte Mai und endet im Oktober. Als erste alpine Region mit dem „Österreichischen Wandergütesiegel“ ausgezeichnet, verfügt sie ausserdem über das grösste zusammenhängende Skigebiet des Landes. Bekannt ist der Wilde Kaiser auch durch die Fernsehserie „Der Bergdoktor“.

Weitere Infos zur Ferienregion Wilder Kaiser/Tirol unter www.wilderkaiser.info.
Bild oben: Beim Söller Almabtrieb am Wilden Kaiser/Österreich alljährlich im September werden die Kühe aufwändig mit „Boschen“ geschmückt – als Symbol für einen unfallfreien Sommer

 

Artikel von: Angelika Hermann-Meier PR
Artikelbild: © TVB Wilder Kaiser/Peter von Felbert

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