Kleine Weltstadt Zürich, Teil 1: Wo der Bus immer pünktlich kommt

Bis zum Jahre 2008 galt Zürich als die Stadt mit der höchsten Lebensqualität weltweit. 2009 ist die kleine Weltstadt von der österreichischen Hauptstadt Wien überholt worden und rangiert seitdem an der zweiten Stelle, was eigentlich auch gar nicht übel ist.  Wie ist es dem wirtschaftlichen Zentrum der Schweiz gelungen, zu einem der attraktivsten Wohnorte und Reiseziele zu werden?

Seit 2004 betreibt der US-amerikanische Internet-Riese Google sein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Zürich. Da der alte Standort in Zürich-Enge den Suchdienstlern sehr bildhaft zu eng geworden ist, werden sie neue Räumlichkeiten im Hürlimann-Areal beziehen. Nach Plänen von Google werden hier mehr als anderthalbtausend Mitarbeiter stationiert. Somit wird Zürich zum grössten Google-Standort ausserhalb der Heimatstadt Mountain View in Kalifornien.

Dies ist ein Bericht über die Stadt Zürich in mehreren Teilen. Hier das Inhaltsverzeichnis:

1. Teil: Kleine Weltstadt Zürich: Wo der Bus immer pünktlich kommt

2. Teil: Kleine Weltstadt Zürich: Warum Ausländer die Limmatstadt lieben

3. Teil: Kleine Weltstadt Zürich: Badespass mitten in der Stadt

4. Teil: Kleine Weltstadt Zürich: Züricher Bunker – auf das beste Hoffen und auf das Schlimmste vorbereitet sein

5. Teil: Kleine Weltstadt Zürich: Bühne und Sammelbecken gesellschaftlicher Unruhen

6. Teil: Kleine Weltstadt Zürich: Jugend auf den Barrikaden

7. Teil: Kleine Weltstadt Zürich: Downtown Switzerland


Google im Hürlimann Areal in Zürich-Enge (Bild: Paebi, Wikimedia, CC)


Das ehemalige Firmengelände der Hürlimann AG wurde umgebaut, mit einem echt urbanen Schick restauriert und dank Firmen wie Google wieder mit Leben gefüllt. In Räumlichkeiten der alten Hürlimann-Brauerei arbeiten und wohnen heute ca. 700 Google-Mitarbeiter. Alles ist in der Nähe: Büros, Wohnungen, Moderestaurants, ein Hotel, ein Markt und sogar ein Thermalbad mit echtem Mineralwasser. Die Quelle wurde 1976 während einer Tiefbohrung in den hiesigen Bergen entdeckt. Das damals noch auf Hochtouren laufende Unternehmen verwendete das an Mineralien sehr reiche Quellenwasser für den Brauprozess und vertrieb es auch als Nebenprodukt. Heute kann man darin sogar baden.

Warum suchten die Suchexperten genau Zürich als den wichtigsten Standort ausserhalb von den USA aus? Laut Nalson Mattos, dem Vizepräsidenten von Google, und Stefan Keuchel, dem Pressesprecher der Firma, haben für Zürich „… die sehr hohe Lebensqualität, die zentrale Lage und die guten Beziehungen zur ETH Zürich gesprochen“.


Hürlimann Areal in der Herbststimmung (Bild: David Shilling, Wikimedia, CC)


Das Stadtzentrum liegt vom Hürlimann-Areal nur einen Kilometer entfernt. Diese Strecke zurücklegen kann man mit drei Arten des öffentlichen Verkehrs: Strassenbahn, Bus und S-Bahn stehen allen Fahrgästen zur Verfügung. Genau diese Faktoren – die ausgezeichnete städtische Infrastruktur und ein günstiges Innovationsklima – waren für Google wahlentscheidend.

Ein Netz aus 15 Strassenbahnlinien erstreckt sich über die ganze Stadt: es gibt kaum einen Platz, von dem man mehr als 3 Minuten bis zur nächsten Haltestelle zu gehen bräuchte. Für die Busse ist eine eigene Busspur vorgesehen, deswegen fahren sie sogar während der Rushhour zügig durch. Der Preis für eine Einzelfahrt innerhalb von zwei Verkehrszonen liegt bei 2,60 Franken und ist im Vergleich zum europäischen Durchschnitt eher günstig.

Für die Touristen oder Tagesbesucher gibt es eine ideale Lösung – die ein- bzw. dreitägige ZürichCARD, die für alle Arten des städtischen öffentlichen Verkehrs gilt. Dieses touristenfreundliche Ticket beinhaltet nicht nur Fahrten in ganz Zürich und der naheliegenden Umgebung, sondern auch Gratiseintritt in über 37 Museen und 10%-Rabatt in ausgewählten Geschäften. Ein Tagesticket bekommt man für 24 Franken, und wer drei Tage in Zürich unterwegs ist, zahlt 48 Franken für den Spass. Echt günstig, denn damit kann man ganz entspannt das gesamte Sightseeing-Programm machen, dieses auch mit einem Ausflug zu einem der naheliegenden Erholungsgebiete oder mit kleiner Zürichsee-Rundfahrt verbinden. Die ZürichCARD gilt auch für die Verbindung zwischen Flughafen und City und wird an allen Ticketautomaten, aber auch im Flughafen, im Tourist Service im Hauptbahnhof und in vielen grösseren Hotels verkauft.


Flughafenbus Zürich (Bild: Sommaruga Fabio / pixelio.de)


Sich als Tourist in Zürich zu verlaufen ist kaum möglich. Auch braucht man sich keinen Weg durch das Gedränge zu bahnen, selbst Menschenansammlungen scheinen hier ganz organisiert und wohlproportioniert zu sein. Ehe man eine Frage nach dem Weg stellen kann, hat man schon Wegweiser in Sichtweite, die alle möglichen Zweifel an der Richtigkeit der ausgesuchten Route im Voraus zu erraten scheinen.

Die hohe Qualität des öffentlichen Verkehrsnetzes ist eines der 39 Kriterien, die die renommierte Consultingfirma Mercer in ihrer Studie «Worldwide Quality of Living Survey» jährlich analysiert. Andere wichtige Punkte der Analyse sind zum Beispiel das Angebot in Bezug auf Freizeit und Erholung, Sicherheit und Sauberkeit in der Stadt, medizinische Versorgung, politische und ökonomische Stabilität. 215 Grossstädte weltweit werden im Rahmen der Analyse geprüft. Die Tatsache, dass Zürich über so viele Jahre eine führende Position innehat, ist ein eindeutiger Beweis, dass Zürcher nicht umsonst so stolz auf ihre wunderschöne Stadt sind.

 

Oberstes Bild: Blumenmeer vor dem Züricher See (Bild: heidemarie baier  / pixelio.de)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“][vc_gmaps type=“m“ zoom=“14″ link=“https://maps.google.com/maps?q=Z%C3%BArich,+Suiza&hl=es&ie=UTF8&ll=47.355571,8.532257&spn=0.184438,0.308647&sll=37.0625,-95.677068&sspn=54.533615,79.013672&oq=zur&hnear=Z%C3%BArich,+Suiza&t=m&z=12″ size=“350″]

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Ich schreibe, seit ich schreiben kann, und reise, seit ich den Reisepass besitze. Momentan lebe ich im sonnigen Spanien und arbeite in der Modebranche, was auch oft mit Reisen verbunden ist, worüber ich dann gerne auf den Portalen von belmedia.ch berichte. Der christliche Glaube ist das Fundament meines Lebens; harmonisches Familienleben, Kindererziehung, gute Freundschaften und Naturverbundenheit sind meine grössten Prioritäten; Reisen und fremde Kulturen erleben meine Leidenschaft; Backen und Naturkosmetik meine Hobbys und immer 5 Minuten zu spät kommen meine Schwäche.

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