Perhentian Islands - eine Traumwelt für sich

Die beiden Perhentian Islands werden Perhentian Kecil (die Kleinere) und Perhentian Besar (die Grössere) genannt. Sie liegen im sogenannten Südchinesischen Meer, dessen nördlicher Bereich auch als Golf von Thailand bezeichnet wird. Nur rund 15 km trennen die Inseln vom Festland beim Staat Terengganu. Von der Thaigrenze im Norden sind sie auch nur etwa 60 km entfernt.

Diese tollen Inseln erklärte ich zum Reiseziel für den Honeymoon-Urlaub mit meiner Göttergattin. Wir hatten inzwischen unsere gemeinsamen Reisen um interessante Urlaubsziele ergänzt, doch dieser Überraschungstrip sollte etwas ganz Besonderes für sie sein. Ich erkundigte mich im Voraus bei vielen Stellen im Internet und wurde auch fündig, was die Wegbeschreibung dorthin angeht.

Dem recht langen Flug nach Kuala Lumpur hängten wir noch einen kurzen Inlandsflug nach Kota Bharu an, dieser verfrachtete uns dann in die unmittelbare Nähe des Fährenpiers in Kuala Besut. Die genau studierten Tripberichte anderer Traveler ersparten uns so den wesentlich längeren Landweg vom Airport in Terengganu City zur Fähre. Meine Frau hatte übrigens bis zur Ankunft am Fährenpier absolut nicht die geringste Ahnung, wohin unsere Reise ging.


Coral Bay, Perhentian Kecil. (Urheber: DTravel AU / Wiki / Lizenz: CC)


Natürlich hatte ich ihr vor dem Abflug erzählt, dass es an unserem Reiseziel warm sei und wir uns auf leichtes Gepäck in grossen Rucksäcken konzentrieren könnten. In Zürich hoben wir gerade ab, als die ersten Schneeflocken der Saison hernieder trudelten. Kota Bharu ist eine typisch malayische Grossstadt, und hier wechselte ich noch an einer Bank einige Stutz in Malaysia Ringgit (MYR), wohl wissend, dass es Banken auf den Perhentians nicht gibt und Wechselstuben gerne Inselaufschläge für sich einstreichen.

Das Taxi klapperte mit uns noch ein paar Anlaufstellen ab, wo wir unseren Proviant vorsorglich noch aufstockten. Schoggi ist hier nicht wirklich empfehlenswert, aber Tüten mit leckeren Nüssen und eine Art von Muesliriegel verstauten wir in den Aussentaschen unserer Backpacks. Auf dem Bazaar in Kota Bharu deckten wir uns noch mit schicken und luftigen Batikkleidern für meine Frau ein, und wir kauften noch jeweils einen breitkrempigen Safarihut aus Stoff. Den behielten wir dann auch gleich auf, denn die Tropensonne brannte auf uns herab und sorgte für Temperaturen jenseits der 30° C. Nicht so übel, für einen Oktobertag!


Süd Besar, Perhentian Besar, Malaysia. (Urheber: (WT-en) Jpatokal, Wikivoyage, Englisch / Lizenz: CC)


Der Taxler sprach ein gutes Englisch und wartete geduldig auf uns vor jedem Stopp. Es dauerte aber nicht lange und wir waren auf der Piste zur Fähre. Kuala Besut liegt direkt am Meer und bewältigt jeden Verkehr zu den Inseln von einer Jetty aus. Hier kauften wir das Ticket für die schnelle Überfahrt. Die 70 MYR dafür erschienen mir preiswert für das Returnticket pro Person. Der Marine Nationalpark erhebt hier noch 5 MYR Eintrittsgebühren für die Gesamtdauer des Aufenthaltes, was aber ebenfalls nicht als Wucher zu bezeichnen ist. Da waren wir von anderen Reisen nach Asien früher schon Schlimmeres gewohnt.

Auf der Überfahrt zogen wir eine Rettungsweste an. Die zwei 200 PS Aussenborder an unserem Speedboot erlaubten einen Rückschluss auf den gefahrenen Speed später. Schon kurze Zeit später dockte das Fährboot am Pier des Coral Beach in Perhentian Kecil an.


Perhentian Kecil, Malaysia. (Urheber: Perhentian_Kecil.JPG: Colocho / Wiki / Lizenz: CC)


Hier entschieden wir uns für das Senja Resort direkt am Strand als erste Bleibe. Ausserhalb der Hochsaison, so verrieten alle Reiseführer, ist es nie ein Problem, auf den Perhentians eine passende Unterkunft zu finden. Unser Entschluss, auf eigene Faust ohne Vorbuchung der Unterkunft zu reisen, erwies sich in der Folge dann auch als Glücksfall. Das Senja bot alles, was uns wichtig war. Strassen gibt es hier überhaupt nicht, nur Inselpfade über das Inselinnere zum anderen Ufer bei Long Beach. Weil die Kecil Insel sehr überschaubar ist, braucht der Reisende für die Überquerung keine 15 Minuten. Der Pfad führt über Wurzeln von Dschungelbäumen im Schatten zum Long Beach. Nach dem Einbruch der Dunkelheit war aber dafür eine Taschenlampe zwingend notwendig.

Ein tageweise geliehenes Oceankayak brachte uns die Mobilität zu Wasser. Schnorchelriffe und Korallenbänke sind hier sehr üppig vertreten. Eine Inselumrundung kann bequem im Zweierkajak in drei Stunden bewältigt werden, natürlich konnten wir uns das nicht verkneifen. Die Kamera und etwas zu Knabbern im wasserdichten Miniseesack wurde zuerst im Kayak verstaut. Auf späteren Trips nahmen wir dann auch Schnorchelausrüstungen mit.


Clownfische, Seeanemone, Pulau Perhentian Besar, Malaysia. (Urheber: Bart de Goeij / Wiki / Lizenz: CC)


Denn fast alle interessanten Schnorchelstellen sind rund um die Insel verteilt. Vor der starken Sonne schützte uns beim Kayaking die in Kota Bharu gekauften Safarihüte. Beim Schnorcheln vertrauten wir auf spezielle Schutztrikotagen aus dünner Kunstfaser. Die trocknen obendrein unheimlich schnell, und die Chemikalien in Sonnenschutzlotionen sind einer der Gründe für das Korallensterben in den warmen Meeren. Darauf verzichteten wir auf diesem Trip daher bewusst.

Gegessen haben wir immer sehr lecker an verschiedenen Strandrestaurants. Gegrillter Frischfisch und Steaks oder Wokgerichte wurden angeboten. Wir probierten viele Speisen und Restaurants aus. Coral Bay bot übrigens die beste Aussicht auf den abendlichen Sonnenuntergang. Eine ursprünglich für die zweite Urlaubshälfte vorgesehene Übersiedlung zum Big Island schenkten wir uns komplett.


Perhentian Besar, Malayia. (Urheber: adiput / Wiki)


Mit dem Senja vergleichbare Resorts waren auf Besar erheblich teurer, und es gab dort auch keinen Long Beach mit abendlicher Livemusik und Partystimmung unter den Backpackergenossen und Einheimischen auf der fernen Inselseite. Dort klangen nämlich die meisten unserer Abende im noch warmen Feinsand oder den Stühlen der Stranddiscos aus.

Die Insel Besar umrundeten wir übrigens noch an einem Tag mit spiegelglattem Wasser. Hier war der Schnorchelfund des Tages eine Meeresschildkröte, der wir lange beim Abweiden zusahen. Wir liessen kaum einen Beach und kaum eine Schnorchelstelle aus: Die Perhentians sind eine echte Traumwelt für sich! Autofrei und strassenfrei Robinson spielen mit dem minimalem Luxus einer netten Herberge in herrlichster Natur.

 

Oberstes Bild: Perhentian Islands – © tuomaslehtinen – Fotolia.com[vc_text_separator title=“Hier liegt dieses Reiseziel“ title_align=“separator_align_center“]
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