Piz Bernina - Urlaub im Schatten des Viertausenders

Reisen in den Schweizer Kanton Graubünden führen häufig in den Hauptort Chur oder laden zum mondänen Skiurlaub in St. Moritz ein. Noch südlicher im Kanton und in direkter Grenzlage zu den Alpen wartet mit dem Piz Bernina als höchster Erhebung der Berninagruppe auf Reisende eine einzigartige Sehenswürdigkeit, die fernab dieser Touristenorte zu finden sind.

Als einziger Viertausender der Ostalpen sorgt der Piz Bernina nicht nur für eine atemberaubende Landschaft und tolle Fotomotive. Auch Wanderungen und Natursehenswürdigkeiten ziehen in ihren Bann und haben zu allen Jahreszeiten einen besonderen Reiz, der nicht zuletzt zum Überschreiten der italienischen Grenze einlädt.

Komfortabel anreisen und ein aussergewöhnliches Panorama erleben

Wer regelmässig mit dem Zug in den Alpen unterwegs ist, wird den Piz Bernina und umliegende Berge wie den Piz Palü oder den Bellavista als Teil der vorbeihuschenden Landschaft kennen. Über den Bergstock lässt sich die Grenze zwischen der Schweiz und Italien per Zug oder Auto überwinden. Die Berninabahn gehört zu den wichtigsten Verkehrsmitteln zwischen Chur, St. Moritz und dem italienischen Tirano. Wer mit der Bahn (Weltkulturerbe der UNESCO) unterwegs ist, sollte den Ausstieg am Fusse des Piz Bernina nicht scheuen und einen Ski– oder Natururlaub fernab des Massentourismus von St. Moritz erleben.

Mit seinen 4’048 Metern liegt der Gipfel des Piz Bernina im schweizerischen Gebiet, umliegende Gipfel wie der La Spedla mit knapp unter 4’000 Metern gehören bereits zum italienischen Staatsgebiet. Die Nordseite des Gebirges bietet mit dem Tschierva- und dem Morteratsch-Gletscher gleich zwei naturnahe Sehenswürdigkeiten; in ihren Tallagen sind die meisten Unterkünfte für Skifahrer und Gebirgsfreunde zu finden.

Wer das höchste Massiv der Ostalpen überwinden möchte, sollte sich einer geführten Tour an der Chamanna da Tschierva anschliessen, die Bergwanderer über den Biancograt führt. Aufgrund der Höhensituation und dem teilweise anspruchsvollen Gelände sind Erfahrungen beim Besteigen der Route dringend anzuraten.


Morteratschtal mit Piz Bernina, Piz Morteratsch und Piz Boval (Bild: Kurt Ritschard, Wikimedia, CC)


Hüttentourismus auf mehr als 2.500 Metern

Für direkte Touren durch die Bergwelt Graubündens ohne lange Anreise ist die Unterkunft in einer Skihütte des SAC zu empfehlen. Eine rechtzeitige Buchung ist für diesen Komfort dringend anzuraten. Mit der Tischervahütte im Norden des gleichnamigen Gletschers und der Bovalhütte stehen gleich zwei renommierte und SAC-zertifizierte Skihütten für Reisende bereit, die eine Unterkunft auf 2’500 Metern oder mehr ermöglichen.


Die Bovalhütte oberhalb des Vadret da Morteratsch (Bild: Telnet, Wikimedia, CC)


Die Tschiervahütte wurde erst 2002 komplett modernisiert und erweitert, wobei das Grundgebäude der 1951 errichteten Berghütte vollständig aus Naturstein der alpinen Umgebung bestand. Der Übergang zwischen beiden Hütten ist binnen eines Tages möglich, ausserdem lassen sich alle wichtigen Gipfel der Berninagruppe von den Unterkünften aus erreichen und besteigen.

Der Übergang zur Coazhütte im Rosegtal ist ebenfalls möglich, jedoch nur erfahrenen Bergwanderern aufgrund der Überquerung mehrere Wildbäche zu empfehlen, die den Weg je nach Wasserführung schlimmstenfalls unpassierbar machen. Die genannten Hütten bieten 100 bzw. 120 Reisenden eine Unterkunft und sind in der Hauptsaison voll belegt.


Blick auf den Tschiervagletscher beim Aufstieg zur Fuorcla Surlej, Graubünden (Bild: Marco Zanoli, Wikimedia, CC)


Pontresina – Hauptort im Berninatal

Pontresina ist der wichtigste Talort im Schatten des Piz Bernina. Mit seinen knapp 2’000 Einwohnern und einem eher gepflegten Tourismus erinnert heute nichts mehr daran, dass die Ortschaft im Mittelalter ein bedeutenderes Reiseziel als das nahe St. Moritz war. Unabhängig hiervon spielt der Tourismus in Pontresina weiterhin die führende Rolle und begeistert vorrangig Reisende, die von der schweizerischen Bergwelt ohne anstrengende Bergwanderungen oder Skitouren profitieren möchten.

Ein Schlendern durch die Ortschaft verleiht einen schnellen Überblick über die Geschichte des jungen Alpentourismus und der einzigartigen Region im Grenzbereich zu Italien. Ein Besuch im „Museum Alpin“, das in einem alten Engadinerhaus untergebracht ist, zeigt die kulturellen Veränderungen der Region auf und bietet neben seiner Dauerausstellung regelmässig Einblicke in Kunst und Brauchtum der Region. Wer tiefer in die Pflanzen- und Tierwelt Graubündens eintauchen möchte, kann diese auf multimediale Weise in diesem gleichermassen historischen und zeitgemässen Museum erleben.


Pontresina – Hauptort im Berninatal (Bild: Adrian Michael, Wikimedia, CC)


Unterkünfte und Events am Fusse der Berninagruppe entdecken

Wer die sportliche Herausforderung meidet und keine Unterkunft in einer Berghütte am Piz Bernina sucht, trifft im Talgebiet auf eine grössere Auswahl an Hotels und Ferienhütten mit gehobenem Komfort. Zu einem Aushängeschild der Region ist das Grand Hotel Kronenhof geworden, das Mitte des 19. Jahrhunderts im Stile der Belle Epoque errichtet wurde. Das Hotel steht noch heute in seiner Funktion offen, das nötige Kleingeld sollte allerdings für eine Übernachtung in diesem grösstenteils original erhaltenen Gebäude mitgebracht werden. Freunde historischer Architektur kommen natürlich schon bei der Aussenbetrachtung ganz auf ihre Kosten.

Grand Hotel Kronenhof in Pontresina (Bild: Schulerst, Wikimedia, CC)


Das Kultur- und Kongresszentrum Rondo gehört zu den wichtigsten Anlaufpunkten in Pontresina und bietet im Urlaub oder bei geschäftlichen Verhandlungen einen tollen Weitblick auf die schweizerische Berg- und Gletscherwelt. Hotels und Ferienwohnungen in allen Preislagen lassen sich im direkten Umfeld des Zentrums finden und stehen natürlich auch Familien oder Paaren als klassische Touristen offen. Mit dem Laret-Markt im gleichnamigen Ortsteil von Pontresina wartet in jedem Sommer der grösste Event auf Einheimische und Besucher der Region. Jenseits des bunten Skitreibens lassen sich Kulturhighlights und kulinarische Besonderheiten geniessen, die zum regelmässigen Besuch der Bernina-Region anregen.

 

Oberstes Bild: Auf dem Piz Bernina die Bergwelt zu geniessen, ist der Traum eines jeden aktiven Hochalpinisten (Bild: berggeist007  / pixelio.de)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“][vc_gmaps type=“m“ zoom=“14″ link=“https://maps.google.ch/maps?q=Pontresina&hl=de&ie=UTF8&sll=46.362093,9.036255&sspn=6.012101,9.876709&oq=pontre&hnear=Pontresina,+Graub%C3%BCnden&t=m&z=11″ size=“350″]

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Mehr zu Meik Peters

Ich bin freier Künstler, Journalist, Sprecher und Mathematiker. Über die jahrelange Arbeit als Texter bin ich mit diversen Interessengebieten und Themenbereichen in Kontakt gekommen und bearbeite diese mit grosser Freude.

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