Projekt Terra Salina: Auf den Spuren des weissen Goldes

Früher war der Besitz von Salz gleichbedeutend mit Macht. Es war kostbar und wurde mit hohen Steuern belegt. Das französisch-schweizerische Projekt Terra Salina widmet sich dieser Thematik und folgt den Spuren auf der alten Salzstrasse. Sie führte einst von Arc-et-Senans in Frankreich via Yverdon-les-Bains bis nach Bern.

Der Abbau und der Handel mit dem expensiven Gut hat die Region in der französischen Franche-Comté und im angrenzenden Schweizer Raum geprägt. Historische Salzstrassen und Langstrecken-Wanderwege wie die „Via Salina“, „Via Francigena“, „Grande Traversée du Jura“ und „Echapée Jurassienne“ führen zu einem reichen Kulturerbe.

Das französisch-schweizerische Projekt Terra Salina (terrasalina.eu) hat zum Ziel, das Tourismuspotenzial in dieser Grenzregion zu entwickeln. Aus diesem Gunde wurden die wichtigsten Informationen zum Thema auf einer touristischen Karte zusammengefasst. Die faszinierende Geschichte des Salzes, historische Routen, Thermalbäder und abwechslungsreiche Wanderwege sollen zu Reisen von Ort zu Ort anregen. Das Netz an Wanderwegen ist gross und im ganzen Gebiet finden sich nicht weniger als acht Unesco-Welterbestätten.



Historischer Salzabbau

Terra Salina integriert herausragende Sehenswürdigkeiten und Orte, die für die Geschichte der Salzproduktion stehen. So zum Beispiel Salins-les-Bains, wo bereits im 8. Jahrhundert begonnen wurde, durch die Verdampfung salzhaltigen Wassers reines Salz zu gewinnen. Die grosse Saline – sie wurde erst 1962 ausser Betrieb genommen – ist heute noch zu sehen. Sie zählt zum Unesco-Welterbe und veranschaulicht die Entwicklung und Modernisierung eines unvergleichlichen Industriezweiges.



Die ebenfalls eindrückliche Saline Royale in Arc-et-Senans, 1779 fertiggestellt, ist das architektonische Meisterwerk von Claude Nicolas Ledoux. Inmitten der ehemaligen Salzmanufaktur befindet sich heute ein Museum zur Geschichte des „weissen Goldes“. Zur Anlage gehört auch ein Hotelkomplex. Von Juni bis Oktober findet in den Gärten der königlichen Saline das thematische „Festival des Jardins“ statt.

Auf Schweizer Seite stösst man auf die alten Karrgeleise von Vuiteboeuf, auf denen seinerzeit das Salz von Frankreich bis nach Yverdon-les-Bains transportiert wurde. Anschliessend wurde es dort gelagert, auf Schiffe verladen und auf dem Wasserweg bis nach Bern geführt.

Heute sind wir Schweizer nicht mehr auf das weisse Gold aus Frankreich angewiesen – die Salinen in Schweizerhalle, Riburg und Bex produzieren jährlich rund 600‘000 Tonnen. Die Salzminen von Bex gehören zu den letzten noch in Betrieb stehenden Schweizer Bergwerken, bis heute wird dort Salz gewonnen. Im Innern der Mine erfährt man viel über die Geschichte des Bergabbaus und den Ursprung des Salzes in den Alpen.

 

Artikelbild: Sedrik Nemeth
Andere Bilder: Greetz Communication AG

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