Welttourismus-Organisation veröffentlicht Liste der am wenigsten besuchten Reiseziele

Die Welttourismus-Organisation (UNWTO) hat unlängst eine Liste veröffentlicht, die die weltweit am wenigsten von Touristen besuchten Reiseziele der Welt zeigt. Die Gründe für die geringe Touristenzahl liegen an der Abgeschiedenheit der Reiseziele, an deren Unbekanntheit oder auch an der Preisklasse.

Dabei kann sich die Tourismusbranche insgesamt nicht über zu wenige Reisende beschweren. Im Jahr 2013 fuhren mehr als eine Milliarde Menschen weltweit in die Ferien. Zum Vergleich: 1950 waren es noch weltweit 25 Millionen, 1980 noch 278 Millionen Touristen weltweit.

Erfahren Sie, welche fünf Reiseziele die wenigsten Touristen verzeichnen

Zu den beliebtesten Reisezielen der Welt zählen Frankreich, Spanien und die Vereinigten Staaten von Amerika. Viele Reiseziele hier sind bekannt wie ein bunter Hund, was nicht selten zu überfüllten Stadtzentren und Strandabschnitten führen kann. Doch es geht auch eine Nummer ruhiger.

Die Welttourismus-Organisation (UNWTO) hat jetzt eine Liste von Reisezielen mit besonders wenig Andrang durch Touristen veröffentlicht. Erfahren Sie, wo es sich noch ganz in Ruhe entspannen lässt. Und übrigens: Die präsentierten Reiseziele haben nicht wenige Touristen, weil sie generell unschön oder sogar gefährlich wären. Wahrscheinlich zählen sie einfach nicht zu den bekannten Destinationen für Touristen oder haben eine komplizierte Vergangenheit.

Inselstaat Kiribati – Paradies mit Schattenseiten

Der Inselstaat Kiribati erstreckt sich auf drei Inselgruppen, die 33 Atolle umfassen. Nördlich von Indonesien gelegen, bieten sich Feriengästen hier traumhafte Strände und optimale Rahmenbedingungen für Wassersportaktivitäten. Aber auch Vögel können hier gut beobachtet werden. Die Inselgruppen wirken fast unberührt, Reisende können in den typischen Hütten wohnen, die es auf den Kiribati-Inseln gibt. Die Temperaturen liegen dank eines tropisch-feuchten Klimas ganzjährig zwischen 26 und 34 Grad Celsius. Die Inselbewohner sprechen meist Englisch, da die Inselgruppen bis zum Ende der 1970er-Jahre zum Vereinigten Königreich zählten. Übrigens: Für die Einreise wird ein Visum benötigt, Grundvoraussetzung hierfür ist die Vorlage des Reisepasses und eines Rückflugtickets.


Typische Hütten auf Karibati (Bild: Erin Magee/DFAT, Wikimedia, CC)


Aber es gibt auch Schattenseiten im Pazifikstaat: Die Inselkette Tarawana – praktisch Hauptstadt von Kiribati – gilt als überbevölkert und leidet unter einer hohen Arbeitslosenquote. Manche Strandabschnitte sind schmutzig, die Inflationsrate ist hoch, die Preise für Konsumgüter ebenfalls.

Vulkaninsel Montserrat – 7000 Feriengäste jährlich

Montserrat ist eine Vulkaninsel, welche zu den Kleinen Antillen zählt und jährlich nur rund 7000 Besucher zählt. Heute gilt das Reiseziel als eine Art modernes Pompeji – denn 1995 wurde ein erheblicher Teil der Insel durch einen starken Vulkanausbruch zerstört. Die im Süden der Insel gelegene Hauptstadt Plymouth musste aufgegeben werden. Trotzdem hat die Natur an einigen Stellen einen erstaunlichen Regenerationsprozess vollzogen, weshalb es Inselgebiete gibt, die sich heute für Wassersportaktivitäten, Wanderungen und Angelsport eignen. Allerdings wirkt die Umgebung surreal, denn bis heute ist der Sand fast aller Strände schwarz gefärbt.

Das Klima ist subtropisch und bietet Temperaturen um 30 Grad Celsius. Die Einreise ist für Staatsangehörige einiger Staaten ohne Visum möglich, wenn der Aufenthalt weniger als 90 Tage beträgt. Allerdings muss auch hier ein Rückreiseticket vorgelegt werden.


Auf Montserrat sind die Soufrière Hills noch aktiv. (Bild: David Stanley, Wikimedia, CC)


Niue – Koralleninsel im Südpazifik

Die Insel Niue liegt circa 2400 Kilometer nördlich von Neuseeland. Sie bietet Touristen Abgeschiedenheit sowie einen reichhaltigen tropischen Regenwald. Hier lässt sich die Tierwelt erstaunlich gut beobachten. Die Kriminalitätsrate ist enorm niedrig, auch sind keine besonders gefährlichen Tier- oder Pflanzenarten bekannt.

Ein Grund dafür, dass wenige Feriengäste Niue besuchen, ist schlicht und einfach die Abgeschiedenheit dieses fast schon isolierten Ortes. Auch sollten Touristen hier keine Sandstrände erwarten – vielmehr ist die Küste Niues von steilen Klippen dominiert. Zu den weiteren Besonderheiten von Niue zählen das gigantische Korallenriff und das verzweigte Höhlensystem der Insel. Das Klima ist von einer Regenzeit zwischen Dezember und April gekennzeichnet, die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei etwa 25 Grad Celsius. Ohne Visum ist ein Aufenthalt von maximal drei Monaten erlaubt.


Limu Pools and der Nord-West-Küste von Niue (Bild: tn_photography, Wikimedia, CC)


Fürstentum Liechtenstein – attraktives Reiseziel für Weinliebhaber und Wanderfreunde

Das Fürstentum Liechtenstein ist das erste Reiseziel, das weniger exotisch ist, dafür trotzdem relativ wenige Touristen verzeichnen kann. Liechtenstein liegt auf Platz sechs der weltweit kleinsten Staaten der Welt und liegt zwischen Österreich und der Schweiz. Auf einer Fläche von 160 Quadratkilometern leben insgesamt 37’000 Einwohner, die aus 90 Staaten stammen. In Anbetracht der Population Liechtensteins ist das Tourismusaufkommen von etwa 60’000 Menschen jährlich beachtlich, insgesamt gesehen ist diese Zahl aber gering. Liechtenstein ist auch ein beliebtes Reiseziel für Weinliebhaber, im Rheintal liegt die Reblage Herawingert, die für ihren Pinot Noir und Chardonnay bekannt ist. Auch Wanderungen lassen sich hier ausgezeichnet durchführen, die Alpenlandschaft bietet hierzu eine atemberaubend schöne Kulisse.


Fürstentum Liechtenstein – attraktives und doch wenig besuchtes Reiseziel. (Kyle Taylor, Wikimedia, CC)


Insel Anguilla – Karibik-Geheimtipp

69’000 Touristen verbringen ihre Ferien pro Jahr auf der Insel Anguilla, sie zählt zu den Kleinen Antillen und liegt in der Karibik. Kristallklares Wasser und mehr als 30 Sandstrände mit puderzuckerartigem Sand machen Anguilla zu einer exquisiten Badeinsel. Zur Einreise und zum Erhalt eines Visums für die Dauer von maximal 90 Tagen sind ein gültiger Reisepass und die Vorlage eines Rückflugtickets erforderlich. Auch Anguilla bietet ein tropisches Klima: Während die Temperaturen zwischen Dezember und März unter 30 Grad Celsius fallen, liegen sie in den Sommermonaten klar darüber.

 

Oberstes Bild: Traumstrand im Cap Juluca resort, Anguilla (© tiarescott, Wikimedia, CC)

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