Zypern - die geteilte Mittelmeerinsel

Urlaub auf Zypern – das bedeutet für die meisten Besucher ein Bade- oder auch Partyurlaub an den Traumstränden Griechisch-Zyperns. Die zweigeteilte Mittelmeerinsel bietet aber auch einen Einblick in die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Nachbarländer Türkei und Griechenland, die Zypern als doppelten Staat charakterisieren.

Bereits seit 1974 ist die drittgrösste Mittelmeerinsel geteilt in einen türkischen und einen griechischen Staat, von denen die Türkischen Republik Nordzypern bis heute nur von der Türkei selbst anerkannt wird. Die Trennungslinie verläuft mitten durch die zyprische Hauptstadt Nikosia und verleiht der 280.000-Einwohner-Stadt eine ungewöhnliche Atmosphäre, die an das einstmals geteilte Berlin erinnert.

Im Alltagsleben ist die Trennung Zyperns heute jedoch weit weniger spürbar, als es für Touristen auf den ersten Blick scheinen mag. Nikosia lädt entlang der UN-kontrollierten Pufferzone mit weitläufigen Fussgängerzonen, eleganten Boutiquen und mediterranem Flair zu einem entspannten Bummel ein, und auch dem türkischen Nordteil der Stadt können Touristen mittlerweile relativ unkompliziert einen Besuch abstatten.


In der Mitte der Insel kann man schräg verlaufend die UN-Pufferzone sehen, die auch durch Nikosia geht. (Bild: Screenshot Wikipedia)


An Südzyperns traumhaften Stränden und Küstenlandschaften ist dann endgültig jeder Hinweis auf die politische Teilung der Insel vergessen; hier überwiegt je nach Reiseziel ausgelassene Partystimmung oder buntes Strandtreiben. Die Anreise nach Zypern erfolgt für Schweizer und EU-Staatsbürger unkompliziert über den südlichen Teil, das EU-Mitglied Republik Zypern.

Traumurlaub an Zyperns Stränden

Zyperns Strände sind die grösste touristische Attraktion der Insel, und wer einmal seinen Urlaub in Paphos, Larnaca oder Agia Napa verbracht hat, wird sich gern an die ausgelassenen Strandpartys von Agia Napa, die gepflegte Promenade von Larnaca und das bunte Strandtreiben in Paphos zurückerinnern.


Traumhafte Strände bietet Zyperns Südküste. (Bild: Dieter Schütz / pixelio.de)


Paphos spielt neben seiner Bedeutung als Badeort auch eine wichtige Rolle in der griechischen Mythologie. Hier soll Aphrodite einst nach ihrer Geburt an Land gegangen sein, und der Name des heutigen Paphos leitet sich von ihrem Beinamen Paphia ab. Die Königsgräber von Paphos, die im 3. Jahrhundert v. Chr. unter den Ptolemäern entstanden, zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe, während über dem Hafen das Wahrzeichen der Stadt thront, ein mittelalterliches Kastell, das heute zyprisches Nationaldenkmal ist.

Die Königsgräber von Paphos gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. (Bild: Traumwelten / pixelio.de)


Agia Napa, Zyperns Partystadt Nummer eins, ist vor allem für ihr ausschweifendes Nachtleben und die Scharen von britischen, russischen und skandinavischen Pauschaltouristen bekannt, die hier alljährlich einfallen. Urlauber, die auf der Suche nach den angesagtesten Clubs und den wildesten Partys sind, finden hier ihr ganz persönliches Feierparadies, aber auch abseits der belebten Partymeilen hat Agia Napa einige ganz besondere Sehenswürdigkeiten zu bieten.

In der Innenstadt kann eine mittelalterliche Klosteranlage aus den Zeiten der venezianischen Kreuzfahrer besichtigt werden, die heute als orthodoxes Begegnungszentrum dient, und auch die unterhalb des Klosters gelegene Marienkirche bietet einen Einblick in die orthodoxen Traditionen der Insel. Im Thalassa-Museum wiederum ist der Nachbau des altgriechischen Handelsschiffes Kyrenia II ausgestellt.


Für Nachtaktive hat Agia Napa einiges zu bieten. (Bild: Ayia Napafun / Wikimedia / CC)


Die Hafenstadt Larnaca ähnelt Paphos in seinem Strandtreiben und Agia Napa in seinem abwechslungsreichen Nachtleben, wobei es in Larnaca im Allgemeinen deutlich ruhiger und entspannter zugeht. Mit 140.000 Einwohnern ist Larnaca zudem wesentlich grösser und bietet ein dementsprechend vielfältiges Einkaufs- und Freizeitangebot.

Neben dem türkischen Kastell und den Überresten der Zyklopenmauern kann in Larnaca auch die Hala Sultan Tekke Moschee besichtigt werden, die zu den wichtigsten islamischen Heiligtümern zählt und an die einstige Vorherrschaft der Araber auf Zypern erinnert.


Larnaca wartet unter anderem mit einer wunderschönen Strandpromenade auf. (Bild: Dieter Schütz / pixelio.de)


Geteilte Hauptstadt Nikosia

Viele Zypern-Urlauber halten sich ausschliesslich in den Strandorten auf und versäumen es, der vermeintlich weniger interessanten Hauptstadt einen Besuch abzustatten. Dabei bietet Nikosia als geteilte Hauptstadt einen ganz aussergewöhnlichen Einblick in das Alltagsleben im geteilten Zypern.

Neben Restaurants und Kneipen, Einkaufsstrassen und traditionellen Handwerksbetrieben ist im Süden der Stadt auch eine venezianische Festungsmauer aus dem 16. Jahrhundert erhalten, die die Altstadt mit ihren elf Bastionen in sternförmiger Anordnung umschliesst. Südwestlich der Altstadt kann mit dem Zypernmuseum das bedeutendste archäologische Museum der Insel besichtigt werden, in dem eine kostbare Sammlung an Fundstücken aus allen Epochen die lange und wechselhafte Geschichte der Insel nachstellt.


Grüne Linie in Nikosia: Hier ist eine Einkaufsstrasse geteilt. (Bild: Gérard Janot / Wikimedia / CC)


Der Norden Nikosias kann über die „Green Line“, die trennende Demarkationslinie, unkompliziert auf einem Tagesausflug besucht werden und bietet mit der Selimiye-Moschee aus dem 13. Jahrhundert und der Arabahmet-Moschee einen Einblick in die islamischen Traditionen der Insel. In der Arabahmet-Moschee, einem Bauwerk aus dem 17. Jahrhundert, wird heute eine Haarsträhne des Propheten Mohammed aufbewahrt. Die Karawanserei Büyük Han aus dem Jahr 1572 gilt als ältestes türkisches Bauwerk auf Zypern; die historische Herberge wurde kurz nach der Eroberung Zyperns durch die Türkei errichtet.

Verborgene Schätze im Landesinneren

Das gebirgige Landesinnere Zyperns bildet nicht nur klimatisch einen überraschenden Unterschied zu den sonnigen Badestränden der Südküste. Die Troodos-Berge sind mit einer Höhe bis zu 1952 m am Gipfel des Olympos ein beliebtes Skigebiet der Zyprioten und bieten mit ihren bewaldeten Berglandschaften, traditionellen Dörfchen und einem angenehm milden Klima vielfältige Wandermöglichkeiten.


Malerisch: Bergdorf im Troodos-Gebirge. (Bild: Dieter Schütz / pixelio.de)


Neben den pittoresken Bergdörfern umfassen die Troodos-Berge auch eine grosse Zahl byzantinischer Klöster und Kirchen, die vielerorts weithin sichtbar auf den Berggipfeln thronen. Zu den natürlichen Attraktionen der Berge zählen die Kaledonia-Fälle nordwestlich der Hafenstadt Limassol. Die Wasserfälle können von Platres aus auf einem Panorama-Wanderweg besucht werden.

 

Oberstes Bild: Das mittelalterliche Kastell von Paphos. (© lightpoet – Fotolia.com)

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