Abenteuer Olympiade 2014: Sotschi – eine Stadt zwischen Strand und Bergen
VON Natalia Muler Alle Länder Europa
Schon vor der Olympiade war Sotschi nicht nur wegen seiner Strände besucht. Wer zu müde oder träge war, konnte natürlich einen gemächlichen Strandurlaub hier verbringen. Aber für die Unternehmungslustigen gab es schon immer viel sowohl in der Stadt selbst, als auch in der Umgebung zu sehen. Ein kleiner künstlerischer Beweis: Ca. 35 russische Lieder haben die Stadt Sotschi als Thema, und gut über 40 Spielfilme wurden hier gedreht.
Dies ist ein Bericht über die Olympia-Stadt Sotschi in mehreren Teilen. Hier das Inhaltsverzeichnis:
1. Teil: Abenteuer Olympiade 2014: Winterspiele im subtropischen Sotschi
2. Teil: Abenteuer Olympiade 2014: Sotschi – eine Stadt zwischen Strand und Bergen
3. Teil: Abenteuer Olympiade 2014: Feiert Sotschi ein Wintersportfest oder „Putins Spiele“?
Sotschi hat ein sehr mildes subtropisches Klima. Das Schwarze Meer ist dafür verantwortlich, dass das Wetter im Sommer kühler und im Winter wärmer wirkt. Die erste kaukasische Bergkette gleich in der Nähe der Stadt beschützt die Stadt von Wellen der kalten Luft aus dem Norden. Der Sommer beginnt schon Mitte April, und es ist auch die Zeit, wann erste Touristen anfangen zu kommen. Im Hochsommer ist die Stadt einfach überfüllt. Die Menschen liegen an den Stränden wie Heringe in der Büchse. Die üblichen Urlaubsbegleiter wie Restaurants, Cafés und Bars sind fast 24 Stunden am Tag geöffnet, und die Sotschier Taxifahrer, eine besondere Menschenart für sich, erzielen ihre Höchstgewinne. Wenn der Hochsommer vorbei ist, kommt wahrscheinlich die schönste Zeit, im Russischen als „die samtige Saison“ bezeichnet: Die Temperaturen und Touristenzahlen sind nicht mehr so hoch und es lassen sich in aller Ruhe die schönen Strände und Promenaden der Urlaubshauptstadt geniessen.
Wer auf Sightseeing Lust hat, kann einen Bummel durch die Stadt machen. Viele Gebäude wurden in der Epoche des stalinistischen Empires gebaut und sind recht imposant. In der Sowjetunion wurde ja ständig die Philosophie promoviert, dass die sowjetischen Arbeiter und Bauer Zugang zu dem gleichen Luxus haben sollen, den im bösen kapitalistischen Westen nur die Reichen geniessen können. Diejenigen, die sich in ihrer Arbeit hervorgetan haben, bekamen als Zeichen der Anerkennung einen Urlaubsschein für den Aufenthalt in einem der Sanatorien oder Ferienheime an der Küste des Schwarzen Meeres. So kamen nach Sotschi Fabrikarbeiter und Kolchosenbauer aus den entferntesten Ecken der Sowjetunion, die höchstwahrscheinlich das Meer noch nie davor gesehen hatten. Kurios ist auch, dass nur ein Familienmitglied den heiss ersehnten Urlaubsschein bekam. Nur der Vater oder die Mutter begaben sich auf die ferne Reise und mussten danach der Familie und oft dem ganzen Dorf über die Wunderlichkeiten der Meeresstadt in allen Einzelheiten erzählen.
In Sotschi gibt es mehr als 30 orthodoxe und einige katholische Kirchen. Besonders sehenswert sind die und der Dom des Erzengels Michael. Viele Touristen kommen auch, um das berühmte Sotschier Sommertheater zu sehen: In dem schönen Gebäude ohne Dach sind die berühmtesten russischen und internationalen Stars aufgetreten.
Sotschi ist ein besonders beliebter Veranstaltungsort. Seit 1991 findet hier jeden Sommer Kinotawr, eines der im russischsprachigen Raum bedeutendsten Filmfestivale, statt. Schon seit mehr als 10 Jahren wird in Sotschi unter der Schirmherrschaft der Regierung Russlands das Internationale Investitionsforum veranstaltet. 2007 zählte das Forum ca. 10´000 Teilnehmer aus 40 Ländern, die die gemeinsamen Projekte und die Möglichkeiten besprachen, in russische Wirtschaft zu investieren.
Am schönsten ist aber wahrscheinlich die Umgebung von Sotschi. Die Landschaft genau zwischen dem Schwarzen Meer und dem Kaukasus ist einfach atemberaubend. In der Nähe der Stadt liegt der berühmte Sotschier Nationalpark. Der Park wurde 1983 gegründet und ist somit der erste russische Nationalpark. Das Schutzgebiet ist fast 2´000 Quadratkilometer gross und durch die subtropische Berglandschaft geprägt. Durch das Gelände fliessen ca. 40 Flüsse und Bäche. Im Park gibt es ein Museum der Natur und mehrere Zentren der ökologischen Aufklärung. Entlang der 29 angelegten Wanderwege sind fast 50 thematische erholungsorientierte Objekte platziert. Der Nationalpark beherbergt eine unglaubliche Anzahl an Pflanzen-und Tierarten. In einem Projekt der russischen Regierung und des WWF werden im Schutzgebiet die seit langem von hier verschwundenen Leoparden wieder angesiedelt. Die Neuankömmlinge sind persische Leoparden aus Turkmenistan und werden in einem riesigen Freigehege ihre neue Heimat erkunden. Im Nordwesten grenzt der Nationalpark an das Kaukasus-Naturreservat, das 1979 den UNESCO-Titel Biosphärenreservat bekam.
Oberstes Bild: Sotschi aus der Vogelperspektive (Bild: Andrey Babushkin, RIA Novosti archive, image #166989 / Andrey Babushkin / CC-BY-SA 3.0, Wikimedia, CC)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“][vc_gmaps type=“m“ zoom=“14″ link=“https://maps.google.com/maps?q=Sochi,+Rusia,&hl=es&sll=55.673026,37.574624&sspn=0.009596,0.01929&hnear=Sochi,+gorod-kurort+Sochi,+Krai+de+Krasnodar,+Rusia&t=m&z=12″ size=“350″]