Antigua - kolonialer Charme zwischen mächtigen Vulkanen

Guatemala ist bei Reisenden vor allem für seine landschaftliche Schönheit und seine Maya-Ruinen bekannt. Neben imposanten Vulkanen, palmengesäumten Stränden und jahrhundertealten Pyramiden tief im Dschungel spielen die Städte des Landes aus touristischer Sicht eher eine Nebenrolle. Die grosse Ausnahme: Antigua.

Mit seiner prachtvollen kolonialen Altstadt und vor der Kulisse von drei mächtigen Vulkanen scheint Antigua einem Postkartenmotiv entsprungen zu sein. Historische Kirchen, Klöster und Paläste zeugen von der historischen Bedeutung der Stadt, die lange Zeit Hauptstadt und kulturelles Zentrum von Guatemala war. Und der koloniale Glanz wird in Antigua gepflegt: Die alten Kopfsteinpflastergassen sind so sauber, die kolonialen Fassaden so strahlend, dass ihr Alter kaum zu glauben ist.

In der Umgebung laden Antiguas drei grosse Vulkane zu einem Besuch ein: Der Volcán del Agua, der Volcán del Fuego und der Acatenango, alle drei weit über 3.500 m hoch. Und wer sich eine Auszeit an der guatemaltekischen Pazifikküste gönnen will, findet in 100 km Entfernung östlich der Hafenstadt Puerto San José unzählige Küstendörfchen, die mit schwarzem Vulkansand und Strandrestaurants unter Palmen beste Bedingungen für einen unvergesslichen Strandaufenthalt bieten.


Koloniale Altstadt von Antigua (© Pedro Szekely / Wikipedia / CC)


Von der Hauptstadt zu kolonialen Juwel

Antigua wurde im Jahr 1543 als dritte Hauptstadt Guatemalas gegründet, nachdem die vorherige Landeshauptstadt in 6 km Entfernung unter einer Schlammlawine begraben wurde. Über 200 Jahre lang bildete Antigua das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Guatemalas und ganz Mittelamerikas, und die prachtvollen Kolonialbauten erinnern bis heute an diese unvergleichliche Blütezeit der Stadt. Erst im 18. Jahrhundert entschied man sich abermals zu einer Verlegung der Hauptstadt, nachdem Antigua im Jahr 1773 von einem verheerenden Erdbeben zerstört wurde.

Es sollte Jahrzehnte dauern, bis sich die Stadt von den schweren Schäden erholte, und auch in der Folge verursachten Erdbeben in Antigua immer wieder erheblichen Schaden. Dennoch wurde die Stadt nie aufgegeben und entwickelte sich mit der Zeit zu einem bedeutenden touristischen Zentrum mit einer grossen Anzahl professioneller Sprachschulen, einem abwechslungsreichen Aktivitätsangebot und einer Vielfalt an erstklassigen Restaurants, wie sie wohl in keiner anderen guatemaltekischen Stadt zu finden ist.


Palacio de los Capitanes in den Abendstunden (© Axepineda / Wikimedia / CC)


Unterwegs in Antiguas kolonialer Altstadt

Antiguas grösste Attraktion ist seine malerische, liebevoll gepflegte koloniale Altstadt, in deren kopfsteingepflasterten Gassen sich die Besucher in längst vergangene Epochen zurückversetzt fühlen. Antigua wurde als geplante Hauptstadt im Schachbrettmuster angelegt; das Zentrum ist bis heute der Stadtplatz Parque Central. Hier steht auch der Palacio de los Capitanes, der alte Regierungspalast, der erstmalig im Jahr 1558 errichtet und nach den schweren Erdbeben mehrmals wieder aufgebaut wurde.

Auch die Kathedrale von Antigua steht am Parque Central und wurde ebenso wie der Regierungspalast mehrfach restauriert. Erstmalig errichtet im Jahr 1545, wurde der Kirchenbau im Jahr 1743 zur Kathedrale geweiht. zu diesem Zeitpunkt galt sie als eine der prächtigsten Kirchen in Mittelamerika. Unter dem heutigen Gebäude ist neben einer Krypta auch ein Tunnelsystem erhalten, dessen Bedeutung bis heute nicht bekannt ist.

Mehrere Klosterbauten zeugen von der historischen Bedeutung Antiguas als kirchliches Zentrum, allen voran das Kapuzinerkloster aus dem 18. Jahrhundert, das zu den bedeutendsten und schönsten Klosteranlagen seiner Zeit in Guatemala gilt. Das Kloster Santo Domingo wiederum wurde beim Erdbeben von 1773 vollständig zerstört. Ein Teil der öffentlich zugänglichen Ruinen beherbergt heute ein Hotel.


Antigua mit dem Volcán del Agua im Hintergrund (© ZackClark / Wikimedia / public domain)


Wer einen traumhaften Ausblick auf die Stadt geniessen möchte, sollte dem Cerro de la Cruz einen Besuch abstatten. Der „Kreuz-Hügel“ nördlich der Innenstadt verdankt seinen Namen einem mächtigen Steinkreuz, das zu den Wahrzeichen der Stadt zählt. Vom Cerro de la Cruz ist auch das charakteristische Schachbrettmuster der Innenstadt mit den vielen farbenfrohen Kolonialbauten besonders anschaulich zu sehen.

Die Semana Santa in Antigua erleben

Die Semana Santa, die Karwoche, zählt in ganz Guatemala zu den bedeutendsten Ereignissen des Jahres. Besonders farbenfroh werden die Feierlichkeiten in Antigua begangen, und ein Besuch der Stadt während der Ostertage ist für Guatemala-Reisende ein ganz besonderes Erlebnis. Schon während der Fastenzeit werden die Strassen der Stadt regelmässig mit prachtvollen Blumenteppichen geschmückt, über die nicht weniger prächtige Prozessionen ihre Heiligenfiguren und Christusstatuen tragen. Wer Antigua während der Osterzeit besucht, erhält auf diese Weise einen unvergesslichen Einblick in die Traditionen und Bräuche der Region.


Prozession während der Semana Santa (© Jialiang Gao / Wikimedia / CC)


Antiguas drei Vulkane

Drei Vulkane ragen rund um Antigua empor und sorgen für eine spektakuläre Kulisse. Alle drei Krater können auch besucht werden, und vor allem der Acatenango ist in fast 4000 m Höhe ein beliebtes und zugleich anspruchsvolles Ausflugsziel. Der Volcán del Fuego, der „Feuervulkan“, macht seinem Namen alle Ehre und ist seit Jahren praktisch ununterbrochen aktiv. Besonders in den Abendstunden bietet der speiende Vulkan immer wieder einen spektakulären Anblick.

Nur eine Fahrtstunde südöstlich von Antigua liegt mit dem Pacaya auch einer der aktivsten Vulkane der Welt. Ebenso wie der Volcán del Fuego sorgt der Pacaya mit seinen unzähligen täglichen Ausbrüchen besonders nachts für eine spektakuläre Kulisse und kann ebenfalls bestiegen werden. Viele Agenturen bieten von Antigua aus geführte Touren zum Krater des Vulkans an. Vom Pacaya aus bieten sich den Besuchern atemberaubende Ausblicke auf die umliegenden Berge.

 

Oberstes Bild: Torbogen Santa Catalina aus dem 17. Jahrhundert (© Raymond Ostertag / Wikimedia / CC)

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