Auf den Spuren der Azteken in Mexico City

Vor 700 Jahren bildete Mexico City das Zentrum des mächtigen Aztekenreichs, heute zählt die mexikanische Hauptstadt zu den kulturreichsten Metropolen des amerikanischen Kontinents.

In kaum einer anderen Stadt liegen Vergangenheit und Gegenwart so dicht beieinander, sind die Gerüche, Klänge und Gesichter längst vergangener Glanzzeiten noch so präsent wie in Mexico City, dem alten aztekischen Tenochtitlán.

Von der Aztekenhauptstadt zur grössten Stadt Amerikas

Die Millionenmetropole Mexico City, über viele Jahre hinweg die grösste Stadt der Welt, entstand ursprünglich aus einigen wenigen Inseln und schwimmenden Gärten. Die einstige Seenlandschaft des Hauptstadttals wurde im Zuge der Kolonialisation von Hernán Cortés und seinen Truppen trockengelegt, aber 700 Jahre Stadtgeschichte haben dennoch bis heute ihre Spuren in Mexico City hinterlassen. Am Zócalo, dem imposanten Hauptplatz der Stadt, können zwischen der kolonialen Kathedrale und dem Regierungspalast die Ruinen des aztekischen Haupttempels Templo Mayor besichtigt werden, während im Stadtteil Tlatelolco ein mächtiger Pyramidentempel vom vergangenen Reichtum der Stadt zeugt.


Zócalo, Plaza de la constitución, Mexico. (Urheber: Victormoz / Wiki / Lizenz: CC)


Einen umfassenden Überblick von den vielen Kulturen, die einst in der Region lebten, können sich Besucher im Anthropologischen Museum verschaffen. Das Museo Nacional de Antropología zählt zu den weltbesten Museen und umfasst einzigartige Ausstellungsstücke wie das aztekische Sonnenrad oder den Kopfschmuck des Aztekenherrschers Moctezuma. Aber auch auf der Strasse sind die alten Traditionen bis heute lebendig: vom traditionellen Heiler bis zum Tamal-Verkäufer, der seine Maiskuchen wie vor Hunderten von Jahren in Maisblätter gewickelt anbietet.

Kulturreiche Hauptstadt Mexico City

Mexico City ist die Stadt mit den meisten Museen weltweit – und das, ohne die unzähligen Kunstgalerien mit einzurechnen. Das Frida-Kahlo-Museum, das Museum für moderne Kunst oder das Rufino-Tamayo-Museum zeugen von der künstlerischen Vielfalt Mexikos, während am Prachtboulevard Paseo de la Reforma das Revolutionsmonument mit dem Revolutionsmuseum besichtigt werden kann. Das Monument wurde vor wenigen Jahren mit einem Fahrstuhl ausgestattet und bietet seitdem von der Aussichtsterrasse aus einen schönen Blick über die Innenstadt.


Blick vom Torre Latinoamericana auf Mexico City. (Urheber: Dag Lindgren / Wiki / CC)


Noch spektakulärer ist der Blick von der 45-stöckigen Torre Latinoamericana, deren Aussichtsterrasse einen Panoramablick über das gesamte Hauptstadttal bietet – vorausgesetzt, der berüchtigte Smog der mexikanischen Hauptstadt lässt dies zu. Ideal für einen Besuch sind daher die frühen Morgenstunden, aber auch Tage, an denen ein Regenschauer die Luft geklärt hat. Gegenüber der Torre Latinoamericana lädt der Palacio de Bellas Artes zu einem Besuch ein, die bedeutendste kulturelle Einrichtung der Stadt, in der unter anderem das Nationale Sinfonieorchester und die Nationale Operngesellschaft ihren Sitz haben.

Aber auch die alte indigene Kultur ist in Mexico City überall präsent. Rund um den Zócalo folgen Trommelklänge und der Geruch von Weihrauch dem Besucher auf Schritt und Tritt; Aztekentänzer führen hier täglich traditionelle Tänze vor und bieten spirituelle Reinigungen an, die von vielen Einwohnern regelmässig in Anspruch genommen werden.


Indianische Tänze am Zócalo, Mexico City. (Urheber: Adrian Sampson / flickr.com / Lizenz: CC)


Entspannen, einkaufen, ausgehen: Mexico Citys schönste Ecken

Das wuselige Stadtzentrum von Mexico City kann unerfahrene Gäste schnell einmal ermüden. Für Entspannung sorgt ein Ausflug in die lauschigen Gartenanlagen der Stadt, allen voran die Wassergärten von Xochimilco. Die baumbestandenen Kanäle erinnern an die Zeit, in der das Hauptstadttal von Sümpfen und Seen geprägt war, und muten wie eine völlig eigene Welt an. Auf buntverzierten Flussbooten – jedes mit eigenem Namen – können sich Besucher hier auf Entdeckungsfahrt durch das historische Kanallabyrinth machen.

Ein weiteres lohnenswertes Ausflugsziel für stadtmüde Touristen ist die grüne Lunge der Stadt, die Parkanlage Chapultepec. Hier findet sich neben ausgedehnten Wäldern, künstlichen Seen und dem kostenlosen Stadtzoo auch der Regierungssitz des Präsidenten, Schloss Chapultepec, mit dem Nationalen Geschichtsmuseum. Ausserdem können das Anthropologische Museum und viele weitere Kultureinrichtungen im Stadtpark Chapultepec besichtigt werden.


Weiher im Bosque de Chapultepec, Mexiko City. (Urheber: Chivista / Wiki)


In den Abendstunden ist das vornehme Coyoacán mit seinen Kneipen und Restaurants ein angenehmes Ausflugsziel, während das Marktviertel von La Lagunilla ein Paradies für Schnäppchenjäger ist. Auf keinen Fall verpassen sollten Besucher einen abendlichen Besuch der Plaza Garibaldi. Unzählige Mariachi-Gruppen preisen hier ihre musikalischen Künste an und tragen den Gästen der Terrassenrestaurants gegen Bezahlung Ständchen nach Wahl vor.

Ausflugsziele rund um die Hauptstadt

Auch ausserhalb von Mexico City umfasst das Hauptstadttal viele einzigartige Ziele, die bequem auf einem Tagesausflug besichtigt werden können; allen voran die Ruinenstadt Teotihuacán. Diese aussergewöhnliche Tempelanlage war bereits vor über 2500 Jahren bewohnt und auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung die grösste Stadt Amerikas. Heute zählt die „Stadt der Götter“ zum UNESCO-Weltkulturerbe und gilt mit ihren imposanten Pyramiden als eine der bedeutendsten archäologischen Stätten des Landes.


Sonnenpyramide, Teotihuacán, Mexico City. (Urheber: Gorgo / Wiki)


Südlich der Hauptstadt lädt ausserdem die „Stadt des ewigen Frühlings“, das koloniale Cuernavaca, mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 20ºC zu einem Besuch ein. Weit weniger bekannt, aber nicht weniger sehenswert ist die alte Silberstadt Pachuca nördlich von Mexico City, die gemeinsam mit dem Bergdorf Mineral del Monte zu den beliebtesten Ausflugszielen der Hauptstadtbewohner zählt.

Während Pachuca seine Besucher mit kolonialem Charme bezaubert, ist Mineral del Monte, von den Einwohnern „El Real“ genannt, für sein kunstvolles Silberhandwerk und seine Pastes berühmt. Diese gefüllten Blätterteigtaschen verdanken Ihren Namen den englischen „Pastries“ und sind ein Überbleibsel aus der Kolonialzeit, als die örtlichen Silberminen von englischen Bergbauunternehmen ausgebeutet wurden.

 

Oberstes Bild: Teotihuacán, Mexico City – © v0v – Fotolia.com[vc_text_separator title=“Hier liegt dieses Reiseziel“ title_align=“separator_align_center“]
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