Auf den Spuren der lombardischen Kulturstädte, Teil VI – Pavia

Wer eine Reise in die lombardischen Kulturstädte unternimmt, sollte auch Pavia auf seinem Programm haben. Denn dieses malerische Städtchen, das direkt am Ticino liegt, gehört zu den schönsten Flecken der Region.

Erreichbar ist Pavia über die eindrucksvolle Brücke über den Ticino, die überdacht ist und den klingenden Namen Ponte Coperto trägt. Die Ursprünge dieses Bauwerkes liegen vermutlich in der römischen Zeit, wobei die heutige Form auf den Wiederaufbau nach der amerikanischen Bombardierung im Zweiten Weltkrieg zurückgeht. Das Städtchen ist ein bunter Mix aus Sehenswürdigkeiten und Flaniermeilen, die Modebegeisterte in Italien so lieben.

Dies ist ein Bericht über lombardische Kulturstädte in mehreren Teilen. Hier das Inhaltsverzeichnis:

Teil 1: Auf den Spuren der lombardischen Kulturstädte – Mantua, ein zauberhaftes Juwel

Teil 2: Auf den Spuren der lombardischen Kulturstädte – Monza: Zwischen Kirchen und der Formel 1

Teil 3: Auf den Spuren der lombardischen Kulturstädte – Brescia

Teil 4: Auf den Spuren der lombardischen Kulturstädte – Varese

Teil 5: Auf den Spuren der lombardischen Kulturstädte – Cremona, die Stadt der Geigenbauer

Teil 6: Auf den Spuren der lombardischen Kulturstädte – Pavia


Der Dom von Pavia (Bild: Geobia, Wikimedia, CC)


Über die Brücke geht’s in den Stadtkern

Besucher gelangen über die Brücke, die den Stadtteil Oltrepò mit Pavia verbindet, ins Zentrum. Der Weg führt entlang pittoresk wirkender Häuschen, die einst als Unterkunftsmöglichkeiten für Handwerker und Wäscherinnen dienten.

Wer anschliessend ins Zentrum gelangt, ist von der abwechslungsreichen Geschichte der Region quasi umgeben. Denn die in der Langobardenzeit als Hauptstadt der Lombardei fungierende Stadt ist geprägt von sakralen Bauten und Sehenswürdigkeiten, die fast einem Museum gleichen. Vor allem der Dom von Pavia zählt hier dazu, denn er wurde unter der Regentschaft der Familiendynastie der Visconti erbaut. Diese Familie machte Pavia zu einem wahren Wissenschafts- und Kunstzentrum und gründete unter anderem die bis heute berühmte Universität von Pavia. Der Dom wurde 1488 erbaut, wobei Besucher Glück haben, wenn sie ihn in seiner ganzen Pracht sehen. Denn beinahe ständig gibt es hier Arbeiten und Rekonstruktionsmassnahmen, die durchgeführt werden.


Aula Magna der Universität von Pavia (Bild: Giorgio Gonnella, Wikimedia, GNU)


Ein weiteres sakrales Highlight, das es zu besichtigen gilt, ist die Krönungskirche San Michele, die erstmals 1132 urkundlich erwähnt wurde. Hier wurden unter anderem Friedrich Barbarossa 1155 und Karl der Grosse nach seinem Sieg über die Langobarden zu Königen gekrönt. Wer genau hinsieht, entdeckt im Kirchenhauptschiff vier schwarze Steine im Mosaikfussboden, wo angeblich der Krönungsthron gestanden haben soll.

Ein beeindruckendes Bauwerk ist das Castello di Pavia, das 1360 unter Bernardo da Venezia in nur fünf Jahren Bauzeit errichtet wurde. Es diente als Herrschaftssitz der Fürsten Visconti. Der Wassergraben rund um die Burg wird vom Naviglio gespeist und diente als Abgrenzung.

Ausflüge in die Umgebung versprechen Abwechslung

Wer sich mit einem Mietwagen zu einer Tour in die Umgebung aufmacht, entdeckt etwa sieben Kilometer ausserhalb von Pavia an der Strasse nach Mailand das Monastero Certosa di Pavia, die Karthause von Pavia, die aus dem 15. Jahrhundert stammt. Besichtigt werden können neben der Kartause und zwei Kreuzgängen der prächtigen Kirche auch einige der Mönchszellen. Besucher sind in erster Linie aber auch von der herrlichen Marmorfassade, die im Bramante-Stil gehalten ist, beeindruckt. Im Inneren der Kartause gibt es zwei Statuen von Ludovico il Moro und Beatrice d’Este zu sehen sowie ein Wandfresko, das das letzte Abendmahl zeigt.


Die Karthause Certosa di Pavia (Bild: Ugo franchini, Wikimedia, CC)


Wer sich hier in der Region umsieht, wird feststellen, dass die sanften Hügel vorwiegend dem Weinanbau gewidmet sind. Dieser wird grösstenteils von privaten Winzern nach ökologischen Kriterien betrieben, wobei es bekannte Weinsorten wie Pinot Nero und Grigio, Chardonnay und roten Bonarda gibt.

Historische Rebsorten wie die Croatina-Traube aus dem 18. Jahrhundert oder die Weisswein-Sorten Pinot Nero und Uva Rara sind beliebte Mitbringsel aus der Region, die bei entsprechender Weinlagerung später zu Hause die Erinnerung an wunderschöne Momente und einen unvergesslichen Aufenthalt in der Lombardei bewahren.

 

Oberstes Bild: Die Hauptstrasse in Pavia (© Massimo Macconi, Wikimedia)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://maps.google.de/maps?q=Pavia,+Italien&hl=de&sll=51.358062,10.415039&sspn=10.613057,19.753418&oq=Pavia&hnear=Pavia,+Lombardia,+Italien&t=m&z=13″ size=“350″]

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