Das Nordkap – am Ende der Welt

Es ist einer der Höhepunkte jeder Norwegen-Reise, egal ob man das Land mit den legendären Hurtigruten entdeckt oder selbst mit dem Wagen unterwegs ist – das Nordkap. Tatsächlich handelt es sich um eine der beeindruckendsten Landmarken, die Europa zu bieten hat.

Jenseits des Nordkaps breitet sich die Barentssee als Teil des Nordpolarmeers aus. Zwischen dem Nordkap und dem Nordpol liegt dann als Landmasse nur noch die Inselwelt von Spitzbergen, die ebenfalls zu Norwegen gehört.

Per Tunnel mit dem Kontinent verbunden

Genau genommen hat man am Nordkap den europäischen Kontinent schon verlassen, denn der Platz liegt auf der Insel Mageröya nordöstlich von Hammerfest. Autofahrern erschliesst sich die Insellage nicht unbedingt, denn Mageröya ist seit 1999 über den Nordkap-Tunnel mit dem übrigen Norwegen verbunden. Der Tunnel ist eine herausragende technische Meisterleistung. Er unterquert den Mageröysund auf einer Länge von fast sieben Kilometern und gilt als einer der tiefsten und steilsten Tunnel überhaupt. Dank dieses Bauwerks kann man heute zum Nordkap praktisch durchfahren. Wer mit den Hurtigruten unterwegs ist, erreicht den Punkt vom Hauptort Honningsvag auf der Insel aus, an dem die berühmten Postschiffe pausieren.


Nordkapplattform (Bild: Chmee2, Wikimedia, GNU)


Massiver Fels dominiert

Das Panorama, das sich Besuchern am Nordkap bietet, ist einmalig. Man befindet sich hier auf einem Felstableau, das über dreihundert Meter hoch fast senkrecht aus dem Meer nach oben steigt – ein gewaltiges und massives Stück Stein, das wie die übrigen Teile der tief zerklüfteten Insel nur eine karge Vegetation aufweist. Bäume sucht man hier ohnehin vergebens, denn die Baumgrenze liegt 150 Kilometer weiter südlich. Wären da nicht das endlose Wasser und im Winter der Schnee, könnte man manchmal an eine Mondlandschaft denken. Die spärlichen Pflanzen gehören zur typisch subarktischen Flora. Dafür gibt es hier zahlreiche Seevögel, die in den fischreichen Gewässern nach Nahrung suchen.


Gullgammen am Nordkap (Bild: Arnstein Rønning, Wikimedia, CC)


Im Reich der Mitternachtssonne

Seine Lage macht das Nordkap zu einem idealen Aussichtspunkt. Die Blicke vom Kap sind spektakulär, ob auf das offene Meer oder auf die Felsenbuchten und Fjorde von Mageröya. Der Aussichtsplatz liegt gut 500 Kilometer nördlich des Polarkreises, bis zum Nordpol sind es von hier aus allerdings immer noch rund 2.100 Kilometer. Das macht die Dimensionen und die Weite des Nordpolarmeeres deutlich, das irgendwann in die Eiswüste rund um die Polregion übergeht. Es ist eine raue und herbe Schönheit, die dieser Punkt Besuchern vermittelt. Fantastisch sind die Sonnenuntergänge über der Barentssee. Im Sommer verschwindet die Sonne allerdings nicht hinter dem Horizont, denn dann ist man hier im Reich der Mitternachtssonne. Zwischen dem 14. Mai und dem 29. Juli geht die Sonne am Nordkap nicht unter.


Mitternachtssonne am Nordkap (Bild: Steffi Pelz / pixelio.de)


Polarlicht-Impressionen

Dafür ist im Winter ewige Nacht. Zwischen dem 20. November und dem 21. Januar herrscht dauernde Dunkelheit. In der dunklen Jahreszeit ist es das Nordlicht oder Polarlicht, das Besuche an diesem Ort so faszinierend macht. Es gibt nur wenige Orte, wo die Chancen besser sind, dieses einmalige Naturschauspiel aus sich ständig verändernden grünen Lichtbändern zu beobachten. Ein bisschen Glück braucht man dabei allerdings schon, denn das Nordlicht benötigt klares Wetter.



Am Ende der Welt

Entgegen verbreiteter Meinung ist das Nordkap nicht der nördlichste Punkt Europas, denn Spitzbergen liegt noch nördlicher und auch auf Mageröya gibt es eine noch weiter im Norden gelegene Stelle. Dafür ist das Nordkap zweifelsohne der eindrucksvollste dieser Orte und vermittelt Besuchern das Gefühl, am Ende der Welt zu sein.

 

Oberstes Bild: Das Nordkap bildet einen Höhepunkt jeder Norwegen-Reise. (©Henning Grote, Wikimedia, CC)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://www.google.ch/maps?q=Nordkapp,+Norwegen&hl=de&ll=71.171334,25.783668&spn=0.007936,0.042272&sll=46.813187,8.22421&sspn=2.154157,5.410767&oq=Nordkap&t=m&z=15&iwloc=A“ size=“350″]

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Mehr zu Stephan Gerhard

ist seit Jahren als freier Autor und Texter tätig und beschäftigt sich bevorzugt mit Themen rund um Finanzen, Geldanlagen und Versicherungen sowie Wirtschaft. Als langjähriger Mitarbeiter bei einem Bankenverband und einem grossen Logistikkonzern verfügt er über umfassende Erfahrungen in diesen Gebieten.

Darüber hinaus deckt er eine Vielzahl an Themen im Bereich Reisen, Tourismus und Freizeitgestaltung ab. Er bietet seinen Kunden kompetente und schnelle Unterstützung bei der Erstellung von Texten und Präsentationen.

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