Denkmalprojekte und Sehenswürdigkeiten in der Sächsischen Schweiz

Dem Namen nach ist die Schweiz weltweit präsent. Am bekanntesten ist die Namensgleichheit mit der Sächsischen Schweiz, die einen eigenen Landkreis im Südosten Sachsens bildet.

Ähnlich wie in der Schweiz gibt es auch in der Sächsischen Schweiz Denkmalobjekte, die inventarisiert sind und besondere Beachtung über die Grenzen hinaus verdienen. Private, gemeinnützige Stiftungen helfen dort, wo öffentliche Fördertöpfe ausgeschöpft sind und der Finanzbedarf die Bewahrung wichtiger Kulturgüter schwierig gestaltet. Im Gegensatz zur Schweiz – hier müssen in der Regel zuerst sämtliche privaten Möglichkeiten ausgeschöpft werden, bevor überhaupt öffentliche Fördermittel beantragt werden können. Wir stellen Ihnen einige geförderte Denkmalpflege-Projekte unserer deutschen Namensvettern vor, die sich zu echten Sehenswürdigkeiten entwickelt haben.


Bastei bei Rathen im Nationalpark Sächsische Schweiz (Bild: Dr. Bernd Gross, WIkimedia, CC)


Auf Kultur bauen – gelebte Denkmalpflege

Unter dem Motto „Wir bauen auf Kultur“ präsentiert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz alle gelisteten Baudenkmäler mit Fördermittelanspruch, die über eine perfekt funktionierende Suchfunktion für die einzelnen Bundesländer abgerufen werden können. Vielen dieser Bauwerke konnte mit Stiftungsmitteln zusätzlich geholfen werden. Wir haben uns intensiv mit der übersichtlich gestalteten Website beschäftigt und drei beeindruckende Objekte für Sie herausgepickt. Doch zuerst möchten wir Ihnen einige Informationen zur Sächsischen Schweiz im Allgemeinen geben.

Der Name Sächsische Schweiz bezeichnet den deutschen Teil des Elbsandsteingebirges in Sachsen, das bereits im 19. Jahrhundert für den Klettertourismus erschlossen wurde. Die bergige Landschaft ist durch ihre bizarren Felsformen beiderseits der Elbe bekannt. Das beliebteste Ausflugsziel für Bergwanderer ist die Bastei: eine sehr steile, begehbare Bergformation mit Aussichtsplattform und Brücke, die den Namen „Felsenburg Neurathen“ trägt und als Naturdenkmal im Verzeichnis der UNESCO steht. Ein weiteres Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz ist die Barbarine, eine frei stehende Felsnadel.


Burg Hohnstein im Elbsandsteingebirge (Bild: Dirk Schmidt, Wikimedia, CC)


Burg Hohnstein und Festung Königstein, die grösste Bergfestung Europas, sind hervorragend erhaltene Zeitzeugen der Handelswege der slawischen Urbevölkerung vor dem 15. Jahrhundert und wurden im 12. und 13. Jahrhundert von böhmischen Adligen erbaut. Doch nicht nur die bekannten Attraktionen verdienen Aufmerksamkeit, sondern vor allem die kleineren, weniger publikumsträchtigen Bauwerke benötigen den Schutz der Denkmalpflege, um die menschliche Kultur und Erinnerung erlebbar zu machen und für die Folgegenerationen als geschichtsträchtige Bauwerke und historische Zeugnisse zu erhalten.

Bereits die Menschen der Antike erklärten ihre schönsten und grössten Bauwerke zu „Weltwundern“. Weltwunder sind die nachfolgend genannten Denkmal-Projekte zwar nicht, aber auf jeden Fall schön, beeindruckend und erhaltenswert. Jeder investierte Cent ist gut angelegt – für die Zukunft. Vielleicht verbinden Sie beim Besuch der Sächsischen Schweiz Ihren Kletterausflug mit einem Abstecher zu diesen drei Baudenkmälern.


Luftaufnahme der Festung Königstein – einer der grössten Bergfestungen Europas (Bild: Fritz-Gerald Schröder, Wikimedia, CC)


Lustschloss „Schöne Höhe“

Im Schönfelder Hochland im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge zwischen den Ortschaften Dittersbach und Elbersdorf befindet sich der Berg „Schöne Höhe“. Auf seinem Gipfelplateau wurde 1831 in zweijähriger Bauzeit ein neogotisches kleines Schloss mit Aussichtsturm errichtet.

Das burgähnliche Schlösschen wurde im Auftrag des Rittergutsbesitzers und Kunsthistorikers Johann Gottlob von Quandt (1787–1859) zu Ehren des Dichters Johann Wolfgang von Goethe erbaut. Die Pläne hierfür lieferte der deutsche Architekt und Zeichner Joseph Thürmer (1789–1833) kurz vor seinem frühen Tod. Der Kunstmäzen Quandt liess das Innere des Turmschlosses 1836 von dem Dresdner Maler und Meisterschüler Carl Gottlieb Peschel (1798–1879) mit Wandmalereien (Fresken) zu Balladen des berühmten, von ihm verehrten Dichters Goethe ausschmücken, von dem bereits bei der Grundsteinlegung ein Brief eingemauert wurde. Der kleine Schlosspark ist leider nur noch zum Teil erhalten und weitestgehend verwildert.

1997 übernahm die Gemeinde das Burgschloss und liess es instand setzen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat im Jahr 2000 Zuschüsse für die Restauration der Fresken gewährt. Das Schloss wird heute als Veranstaltungsort genutzt.


Belvedere „Schöne Höhe“ in Elbersdorf bei Dresden (Bild: Gunnar Richter, WIkimedia, CC)


Das Canalettohaus in Pirna

Das Canalettohaus erhielt seinen Namen durch den in ihm wirkenden venezianischen Maler Bernardo Belotto (1721–1780), genannt Canaletto. Es gehört zu den markantesten historischen Gebäuden der Kleinstadt Pirna und befindet sich auf dem Markplatz in unmittelbarer Nachbarschaft der ebenfalls mit Denkmalfördermitteln restaurierten Marienkirche.

Seine Bausubstanz geht auf das Mittelalter zurück, es wurde um 1400 erbaut. Nach mehrfachem Umbau erhielt das Canalettohaus seine heutige barocke Gestalt in Anlehnung an die Bauweise der Renaissance mit verziertem Spitzgiebel. Im Innern konnten die Denkmalpfleger bei der mehrjährigen Restauration bis 1999 zahlreiche Wandmalereien, Deckenfresken und die historischen Balkendecken retten. Der Preziosensaal und die gotische Stube wurden in den Originalzustand versetzt. Besondere Mühe machte die Aufarbeitung der Fladerndecke in der heutigen Tourist-Info. Hierbei handelt es sich um eine reich bemalte dünne Papierschicht auf Holz. Das gesamte Baudenkmal ist dank Stiftungshilfe aussen und innen wieder ein Schmuckstück.



Stadtkirche St. Marien in Pirna

Bereits erwähnt wurde die Marienkirche, die sich neben dem Canalettohaus am Pirnaer Marktplatz befindet. Die reich ausgestaltete Sieben-Joch-Kirche wurde in 36-jähriger Bauzeit ab 1502 erbaut und stellt heute das unübersehbare Wahrzeichen der kleinen Stadt dar. Die prächtigen Decken- und Wandmalereien, teils auf Leinwand, gehören zu den frühesten Zyklen der Reformationszeit und sind in dieser Qualität ausgesprochen selten. Sämtliche Ausstattungsteile sowie der prachtvolle Altarbereich stammen aus der Pirnaer Bildhauerschule und sind eine kulturhistorisch wertvolle Augenweide.

 

Oberstes Bild: Felsenburg Neurathen in der Sächsischen Schweiz (© Bytfisch, Wikimedia, CC)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://maps.google.de/maps?q=s%C3%A4chsischen+schweiz&hl=de&ie=UTF8&sll=50.889174,13.886719&sspn=10.720719,19.753418&oq=S%C3%A4chsischen&hq=s%C3%A4chsischen+schweiz&t=m&z=6&iwloc=B“ size=“350″]

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Mehr zu Claudia Göpel

Als gelernte Zahntechnikerin schreibe ich exzellent recherchierte Texte rund um die Themen Zahnmedizin, Allgemeinmedizin, Geriatrie und Gesundheit.
Sie profitieren mit mir als Auftragstexterin zudem von einem reichen Erfahrungsschatz in den Berufsbereichen Gastronomie, Kultur und Recht. Blog- und Fachartikel über Kinder, Tiere (Hunde, Katzen, Vögel, Fische, Reptilien, Kleinsäuger, Vogelspinnen), Pflanzen, Mode, Möbel und Denkmalschutz schreibe ich ebenfalls mit Begeisterung und reichlich Hintergrundwissen.
Zum Ausgleich verfasse ich in meiner Freizeit Kriminalstorys sowie erotische Kurzgeschichten, die unter dem Pseudonym Anastasia in zahlreichen Büchern und Erotik-Magazinen veröffentlicht sind. Ausserdem bin ich seit vielen Jahren ehrenamtlich als Klinikclown für kranke Kinder in deutschen Krankenhäusern und Hospizen aktiv.

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