Die antiken Perlen der Türkei

Arslantepe ist soeben in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen worden. Die archäologische Stätte in Ostanatolien ist bereits die 19. UNESCO-Weltkulturerbestätte der Türkei. Grund genug diesen immensen, kulturhistorischen Schatz einmal unter die Lupe zu nehmen.

Das lange Warten hat ein Ende: Seit 2014 stand Arslantepe auf der Kandidaturliste der UNESCO zur Anerkennung als Weltkulturerbe. Am 26. Juli folgte nun die offizielle Aufnahme. Die archäologische Stätte Arslantepe liegt im Herzen der fruchtbaren Malatya-Ebene, etwa 12 Kilometer vom Euphrat entfernt. Es handelt sich um einen vier Hektar grossen und 30 Meter hohen Hügel, der die Ebene dominiert. Zu Beginn der Bronzezeit, im frühen dritten Jahrtausend vor Christus, fanden an diesem Ort wichtige Veränderungen statt. Sie stoppten die Entwicklung des mesopotamischen zentralistischen Systems und richteten die Aussenbeziehungen von Arslantepe in Richtung Ostanatolien und Transkaukasien (Südkaukasus) neu aus. Der ausgegrabene Königspalast ist ein Freilichtmuseum, und die dort ausgegrabenen Artefakte werden im Archäologischen Museum von Malatya ausgestellt. Doch Arslantepe ist bei weitem nicht die einzige Unesco-Weltkulturerbestätte der Türkei. Eine kleine Auswahl bringt deren Vielfalt erst so richtig zum Ausdruck.



Märchenhafte Feenwelt in Kappadokien

Göreme ist vielleicht die bekannteste Stadt in der Region Kappadokien. In der Tat wird Göreme oft als Synonym für Kappadokien verwendet. Mit ihren Felswohnungen, den schönen traditionellen Häusern aus dem örtlichen Tuffstein und den wunderbaren Höhlenhotels, die eine einzigartige Unterkunft bieten, gleicht die Stadt einem Märchen. Das Freilichtmuseum von Göreme befindet sich vier Kilometer östlich der Stadt und ist leicht zu erreichen. Die Stätte ist ein riesiger Klosterkomplex, der aus zahlreichen nebeneinanderliegenden Refektoriumsklöstern besteht, von denen jedes eine eigene Kirche besitzt. Die in den Fels gehauenen Kirchen weisen wunderschöne Fresken auf.



Einstiges Handelszentrum des Mittelmeers

Im 1. Jahrtausend wurde das bronzezeitliche Königreich der Arzawa-Hauptstadt Apasas als „Ephesus“ bekannt. Ephesus liegt 70 Kilometer südlich von Izmir, in der Nähe der modernen Stadt Selçuk. Das archaische Ephesus war um den Artemis-Tempel herum angesiedelt. Die Göttin Artemis war eine direkte Abwandlung der anatolischen Muttergöttin und wurde die „ephesische Artemis“ genannt, nicht zu verwechseln mit der griechischen Artemis, der Jägerin und Tochter des Zeus. Als Augustus sich 27 vor Christus zum Kaiser erklärte, machte er Ephesus zum Hauptort der römischen Provinz Asiens. Diese neue Stadt wuchs enorm und florierte fast 1000 Jahre lang, bis der Fluss Kaystros auch die Häfen des neuen Ephesus verlanden liess. Ein Tag in Ephesus reicht nicht aus, um die gesamte Stadt zu sehen. Das nahegelegene Haus der Jungfrau Maria, die Basilika und das Grab des heiligen Johannes sind Wallfahrtsorte. Das Selçuk-Museum wiederum beherbergt wunderbare Kunstgegenstände aus Ephesus und seiner Umgebung.



Wunder aus prähistorischer Zeit

Göbeklitepe ist vielleicht die bekannteste und meistdiskutierte archäologische Stätte des letzten Jahrzehnts. Sie wurde in den 1990er Jahren entdeckt, und seither werden dort Ausgrabungen durchgeführt. Göbeklitepe liegt rund 20 Kilometer nordöstlich von Şanlıurfa. Die kolossalen anthropomorphen Statuen, die auf 11’000 bis 12’000 vor Christus zurückgehen, sind aussergewöhnlich für diese Epoche der Menschheit.



Heisse Quellen in antiken Stätten

Hierapolis, die „Heilige Stadt“, liegt 25 Kilometer nördlich von DeniziI. Sie wurde 190 vor Christus als römisches Thermalbad mit heissen Quellen gegründet. Zu den dortigen Ruinen gehören ein gut erhaltenes Theater und eine Nekropole mit Sarkophagen, die sich über zwei Kilometer erstrecken. Der antike Pool ist für seine durch ein Erdbeben im Wasser versunkenen, römischen Säulen berühmt. Hierapolis liegt neben dem modernen Pamukkale, was auf Türkisch „Baumwollburg“ bedeutet. Pamukkale ist eine Stadt im Westen der Türkei. Sie ist für das mineralhaltige Thermalwasser bekannt, welches über die weissen Sinterterrassen eines nahe gelegenen Hügels herabfliesst und so eine unwirkliche Landschaft aus Mineralwäldern, versteinerten Wasserfällen und einer Reihe von Terrassenbecken geschaffen hat. Eine wahre Augenweide!

 

Quelle: Gretz Communications
Bildquelle: © Türkei Tourismus

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