Ein zu zögerlicher und unverständlicher Schritt

Zürich (ots) – Erst am 22. März dürfen Restaurants im Aussenbereich wieder Gäste empfangen, so der heutige Vorschlag des Bundesrats. Und der Innenbereich soll noch geschlossen bleiben. Das zu zögerliche Vorgehen des Bundesrats verschärft die Situation im Gastgewerbe weiter. Es bleibt absolut unverständlich, weshalb der Bundesrat den Branchenlockdown nicht sofort und somit auch für den Innenbereich aufheben will. GastroSuisse fordert einen anderen Umgang mit der Pandemie und eine Anpassung der Strategie.

Das Gesundheitswesen ist nicht überlastet. Immer mehr Menschen sind geimpft. Und die Ansteckungsgefahr in Restaurants ist nachweislich gering. Für den Branchenlockdown gibt es keinen nachvollziehbaren Grund. Und doch: Der Bundesrat will nicht, wie er an seiner heutigen Medienkonferenz informiert hat, dass die Restaurants vollständig geöffnet werden. „Das ist absolut unverständlich“, sagte Casimir Platzer, Präsident von GastroSuisse. Der Branchenverband ist denn auch enttäuscht. „Der Vorschlag des Bundesrats geht zu wenig weit“, sagt Platzer und betont: „Es kann nicht sein, dass man sich auf das Vorsorgeprinzip beruft.“ Nur weil man nicht wisse, wie gefährlich die Mutanten noch werden könnten, dürfe man nicht die Lockerungen hinauszögern. Die Situation im Gastgewerbe ist dramatisch: Fast 20 Prozent haben ihren Betrieb bereits aufgegeben und jeder vierte Betrieb kämpft weiterhin ums nackte Überleben.

Auch die Bevölkerung versteht das nicht, denn die Mehrheit befürwortet eine sofortige und vollständige Öffnung der Restaurants, wie eine repräsentative Meinungsumfrage von AmPuls Market Research gestern zeigte. „Der Bundesrat ignoriert die Fakten und die Bevölkerung“, sagt Platzer. Wann eine komplette Öffnung in Betracht gezogen wird, lässt der Bundesrat offen. Geht es nach dem Willen des Bundesrats, so soll das gastronomische Berufsverbot also bestehen bleiben. Bisher hat der Bundesrat immer davor gewarnt, dass die Spitäler, das heisst die Intensivstationen überlastet werden könnten. „Diese Gefahr besteht nicht mehr, egal wie sich die Infektionszahlen entwickeln“, sagt Platzer. Zwar werde ein gewisses Corona-Risiko bleiben, aber dieses sei nicht grösser als viele Risiken, mit denen die Menschen seit jeher gelebt hätten. „Dieses Risiko rechtfertigt nicht, die Gesellschaft so stark einzuschränken und eine ganze Branche stillzulegen“, betont Platzer: Terrassen dürfen nun zwar wieder öffnen. Platzer betont aber: „Das hilft nur einem Teil unserer Branche.“

Die Kantone können jetzt noch mitreden. In einer Woche will der Bundesrat entscheiden, ob er an seinem Vorschlag festhalten oder die Haltung der Bevölkerung hören will. GastroSuisse fordert einen anderen Umgang mit der Pandemie und dass die Restaurants auch im Innenbereich jetzt wieder geöffnet werden. Tragisch bleibt auch, dass die A-fonds-perdu-Beiträge nicht ankommen. Erst ein Bruchteil des Geldes wurde bisher bezahlt. „Umso wichtiger ist, dass unsere Branche wieder arbeiten und Geld verdienen kann“, sagt Platzer. GastroSuisse fordert daher weiterhin Nachbesserungen bei der Härtefall-Entschädigung.

GastroSuisse ist der Verband für Hotellerie und Restauration in der Schweiz. Die Organisation mit dem Gründungsjahr 1891 setzt sich für die Interessen der Branche ein. GastroSuisse ist der grösste gastgewerbliche Arbeitgeberverband mit gegen 20″000 Mitgliederbetrieben (davon rund 2500 Hotels), organisiert in 26 Kantonalverbänden und vier Fachgruppen.

Pressekontakt:

GastroSuisse-Präsident Casimir Platzer
Telefon 044 377 53 53, communication@gastrosuisse.ch

Original-Content von: GastroSuisse übermittelt durch news aktuell

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