Einzigartige Barhocker für Aida Schiffe aus dem Allgäu

Wenn sich das Kreuzfahrtschiff Aida Luna den Weg durch die Wellen in sonnige Gefilde bahnt und die Passagiere bei chilliger Musik und raffinierten Drinks lässig an einer der Outdoor-Bars Platz genommen haben, ahnen sie nicht, dass sie gerade auf einem Stück Allgäu sitzen.

Denn der hölzerne Barhocker stammt aus Betlehem – nicht in Palästina, sondern im Allgäu. Die wenigsten dürften den kleinen Ort nahe Marktoberndorf kennen. Genau dort hat Martin Adomat seine Werkstatt und drechselt Barhocker für die Aida-Flotte und andere Schiffsriesen.

Von Betlehem über Papenburg in alle Welt

Seit über zehn Jahren schon fertigt der gelernte Drechslermeister die Sitzflächen der Barhocker. „Ein- bis zweimal pro Jahr kommt ein Auftrag von der Schreinerei Vereinigte Holzbaubetriebe VHB in Memmingen, die mit der Meyer-Werft in Papenburg zusammenarbeitet“, erzählt der 56-Jährige. Drei Monate später werden ausgesägte, runde Klötze in seine Werkstatt geliefert, je nach Auftrag 20 bis 60 Stück. Sie sind aus Burma-Teakholz, das in Plantagen gezüchtet wird. Es ist das klassische Schiffsbauholz, widerstandsfähig und seewasserfest.

Zwanzig Hocker an zwei Tagen

Zusammen mit der Lieferung erhält Martin Adomat eine genaue Skizze, wie die Barhocker später auszusehen haben. „Mal sind sie polstrig, mal hohlkehlig gestaltet. Ich fertige sie teils maschinell, teils von Hand.“ Dank seiner mittlerweile 42-jährigen Drechsel-Erfahrung ist er so versiert und routiniert, dass er 20 Hocker an zwei Tagen schafft. Seinen Brandstempel drückt er den Barhockern nicht auf. Kreuzfahrt-Reisende können also nur mutmassen, ob sie gerade eben auf einem Produkt aus Bethlehem thronen.


Rohlinge (Bild: © Adomat)

Beim Drechseln (Bild: © Allgäu GmbH_Silke Lorenz)
Beim Drechseln (Bild: © Allgäu GmbH – Silke Lorenz)

Betlehemer Dorfweihnacht

„Gestaltungsfreiheit habe ich bei solchen Aufträgen nicht.“ Die nimmt sich Martin Adomat dann immer montags, wenn er zusammen mit seinem Freund seiner Phantasie freien Lauf lässt und künstlerische Objekte drechselt. Seinen Drechsler-Betrieb hat er vor Jahren aufgegeben, aber sein Terminkalender ist dennoch gut gefüllt: Den Rest der Woche gibt er zweitägige Drechselkurse, organisiert Stammtische für die boomende Hobby-Drechsler-Szene oder bereist Europa, um dort im Auftrag eines Maschinenherstellers Drechselarbeiten vorzuführen.

Übrigens sind seine Werke bei der Betlehemer Dorfweihnacht vom 02. bis zum 04. Dezember 2016 zu bewundern. Ein besonderes Highlight ist die von Martin Adomat gedrechselte lebensgrosse Krippe.

 

Artikel von: Allgäu GmbH
Artikelbild: Die Schiffsbar (Bild: © VHB Memmingen)

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