Einzigartiges und Kuriositäten aus dem Südtirol

Geprägt von drei Kulturen, Verbindung zwischen Nord und Süd, alpin und mediterran: das Südtirol ist ein ganz besonderes Land. Das widerspiegelt sich in seinen Produkten und Gerichten, in seinen Traditionen und sogar in seiner Flora und Fauna.

Seine geografische Lage hat das Südtirol seit jeher geprägt: Die Hauptachse Nord-Süd am Brenner war im Laufe der Jahrtausende für viele Völker eine wichtige Durchzugsstrasse – das hat sich im Lauf der Zeit auf die Gegend und Kultur der Menschen ausgewirkt. Durch die spezielle Landschaft mit Höfen in extremen Lagen und abgeschiedenen Tälern haben sich im Südtirol eigene Traditionen entwickelt, die bis heute weiterleben. Ebenso gibt es zahlreiche Produkte und Gerichte, welche ihren Ursprung in der Urtümlichkeit der Südtiroler Bergbauern haben, die jahrhundertelang autark auch die langen und harten Winter überlebt haben. So sind ortsbezogene Raritäten und Köstlichkeiten aber auch Traditionen entstanden.



Das gibt es nur im Südtirol

Viele Erzeugnisse aus Italiens nördlichster Provinz sind echte Raritäten, die oft noch aus Grossmutters Zeiten stammen und nur in geringen Mengen produziert werden. Diesen Nischenprodukten und deren Erhaltung widmet sich Slow Food und die «Arche des Geschmacks» – einige wurden als «Presidio» anerkannt. So zum Beispiel der Ahrntaler Graukäse, den man für seinen intensiven Geruch und Geschmack entweder liebt oder hasst. Hergestellt aus abgerahmter Milch, mit max. 4% Fett, isst man den magersten Käse überhaupt mit roten Zwiebeln, angemacht mit Olivenöl und Weinessig. Eine besonders aromatische Rarität ist die Vinschger Marille – die kleine, orange bis orangerote Aprikose ist sehr gefragt und nur im Juli und August verfügbar. Ebenfalls klein und sehr süss ist die Barbianer Zwetschke, welche sich vorzüglich eignet für Marmeladen und Nachspeisen. Früher leistete sich fast jeder Bauernhof am Ritten und in Verdings einen Birnenbaum, dessen getrocknete Früchte als Zuckerersatz dienten. Mit der Rittner Kloatze werden heute köstliche Käse und erlesene Gerichte zubereitet. Dem Verdingser Birmehl wurde gar ein eigener Themenweg gewidmet. Wie Zucker war auch Kaffee teuer, und ein wahres Luxusgut. Als Ersatz wurde im kleinen Dorf Altrei (im Dialekt Voltrui) aus den gerösteten Samen einer ganz speziellen Lupinenart ein Kaffee gemacht, der keiner ist: der Voltruier Kaffee.

Auf die Ursprünglichkeit der Zutaten kommt es an

Südtirols Rezepte können in Büchern oder im Internet gefunden werden, nichts ersetzt jedoch die authentischen Rahmenbedingungen, denn es ist erwiesen, dass Wasserqualität, Luftfeuchtigkeit und sogar die Höhe das Gelingen eines Rezeptes beeinflussen. Wenn es Vinschger Schneamilch gab, war immer ein grosses Fest, denn die Zutaten dafür waren selten und teuer. Eine besondere Geschicklichkeit erfordern die Sarner Striezel: Das in Öl oder noch besser Schmalz ausgebackene Hefegebäck sieht aus wie ein Pantoffel gefüllt mit Speck. Aus der ladinischen Kultur stammen die Tultres oder Tirtlan aus dem Pustertal. Diese gefüllten und ausgebackenen Teigfladen passen hervorragend zur nahrhaften Gerstensuppe. Kein Weihnachten ohne Zelten! Während die reichen Bürger sich für das festliche Früchtebrot teure Zutaten leisten konnten, nahmen die Bauern das eigene Dörrobst her. Als veritabler Bauernschmarrn könnte man den Schwarzplentener Riebl bezeichnen. Diese süsse Speise aus Buchweizenmehl und Apfelstücken war stets eine willkommene Abwechslung auf dem Tisch. Süss oder auch salzig werden die Canci Checi aus dem unteren Gadertal zubereitet – aus Kartoffeln mit einer Mohnfüllung für die süsse oder Spinat für die salzige Variante.

Quelle: Gretz Communications
Bildquelle: © IDM Südtirol, Frieder Blickle

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