Europas pittoreske Fischerdörfer
VON Kirsten Schlier Alle Länder Europa
An allen europäischen Küsten finden sich einladende Fischerdörfer, die ihren reizvollen Charme versprühen. Einige von ihnen, wie St. Tropez in Südfrankreich oder auf der Kykladeninsel Mykonos, haben sich im Laufe der Jahre zu wahren Jet-Set Zentren entwickelt, in denen rund um die Uhr in den anliegenden Tavernen etwas los ist. Andere wiederum schlummern, immer noch abgeschieden von den Touristenströmen und versunken in ihrem Jahrhunderte alten ursprünglichen Flair verträumt vor sich hin. Ob im hohen Norden oder tief unten im Süden, pittoreske Fischerdörfer finden Sie in Norwegen ebenso wie in Spanien.
Mondäne Fischerdörfer
Fischerdörfer an der Adria oder an der Cote d´Azur locken schon seit den 50er und 60er Jahren Gäste aus den nördlichen Regionen an. Filmstars wie Sophia Loren, Gina Lollobrigida oder die heissblütige „BB“ – Brigitte Bardot – haben Fischerorte wie St. Tropez oder Portofino mit ihrer Anwesenheit ins Blickfeld der internationalen Tourismusindustrie gerückt. Die einst verschlafenen Nester, in denen nicht mehr als ein paar hundert Einwohner meist einem tristen und harten Fischerleben nachgingen, haben sich zu den berühmtesten Reisezielen der Welt entwickelt. Es scheint, als wäre das echte Fischerdorf-Flair längst verschwunden, denn mittlerweile reihen sich auch prunkvolle Yachten in den Kais aneinander. Und entlang der Kaimauern finden sich nicht mehr die einfachen Tavernen, die lokale Kost anbieten, sondern schicke Lokale, die fein zubereiteten Café Latte und Cappuccino oder eisgekühlten Champagner servieren. Und trotzdem ist der ursprüngliche Charme dieser Häfen immer noch überall spürbar.
Verträumte Fischerdörfer
Suchen Sie echte und noch immer verschlafenen Fischerdörfer in Europa, dann müssen Sie schon etwas genauer und weit ab von den bekannten Orten suchen. Ferragudo an der portugiesischen Algarve ist ein noch fast ursprüngliches malerisches Fischerdorf, in dem trotz moderner Apartmentanlagen alles seinen gewohnten Gang geht – wie in alten Zeiten. Nehmen Sie mit Blick auf das Meer in einem kleinen Fischrestaurant direkt im beschaulichen Hafen Platz und geniessen Sie die frisch zubereiteten Meeresfrüchte. Und was für den Süden gilt, das gilt auch für den Norden Europas. Zwar werden Sie dort nicht das ganze Jahr auf ideale Badetemperaturen treffen, aber die brauchen Sie auch nicht, wenn Sie einsame Fischerdörfer wie Hamnøy oder Bud besuchen wollen, die umgeben von kleinen Buchten und vom Sturm umtosten Inseln an den Rändern stark bewaldeter Berghänge oder in tiefen Fjorden liegen.
Fischerdörfer in Europa
Eine Liste der schönsten Fischerdörfer zu erstellen, ist immer auch eine subjektive Angelegenheit. Ob bunt und laut oder ruhig und beschaulich. Solche Fischerdörfer haben alle irgendetwas, das ihren besonderen Reiz ausmacht. Fischerdörfer, die einst berühmt-berüchtigte Piratennester im Baskenland waren, haben ebenso ihren Charme wie abgeschiedene Fischerdörfer in Island.
Wagen Sie einen Abstecher an die nordspanische Küste und atmen Sie den unverwechselbaren Duft eines Fischerdorfes in Bermeo oder Hondarribia. Im Norden Europas erleben Sie in Island die harten Kerle bei ihrer Arbeit im pittoresken Fischerhafen Vík. Zieht es Sie mehr in die Wärme, dann nehmen Sie in einer urigen Hafenkneipe im bis heute idyllischen Fischerdorf Malinska auf der Insel Krk in Kroatien Platz.
Oberstes Bild: Reine, Hamnøy und Sakrisøy sind Orte auf der norwegischen Inselgruppe Moskenesøy. (© Grant, Wikimedia, CC)