Faszination Sprachreise: Sightseeing mit Schulbesuch

Ferien an den schönsten Orten der Welt, direkter Kontakt zur einheimischen Bevölkerung und perfekte Sprachkenntnisse nach der Rückreise – Sprachreisen versprechen das, was sich wohl jeder Reisende wünscht. Für die perfekten Englischkenntnisse ist zwar doch etwas mehr nötig als ein dreiwöchiger Aufenthalt in New York. Trotzdem sind Sprachreisen eine erstklassige Gelegenheit, die Kenntnisse in der Landessprache zu vertiefen und die Ferien mit einem direkten Einblick in die Kultur des Ziellandes zu verbinden.

Wie bei allen Reiseformen ist auch bei Sprachreisen die Auswahl gross: Vom zweiwöchigen Grundkurs bis zum mehrmonatigen Aufenthalt in einer einheimischen Familie ist für angehende Sprachschüler alles möglich. Entscheidend sollte bei der Planung sein, was sich der Reisende selbst von seinem Aufenthalt verspricht.

Bei der Wahl von Zielland und Sprachschule sind im Vorfeld einige Dinge zu beachten. Neben Level, Stundenzahl und Gruppengrösse des gewählten Kurses betrifft das vor allem die Frage, wohin die Sprachreise gehen soll. Will ich einen aufregenden Städte-Trip mit einem Intensivkurs verbinden oder die Landeskultur lieber im ländlichen Umfeld kennenlernen? Brauche ich meine Englischkenntnisse für meine berufliche Zukunft oder für einen geplanten längeren Auslandsaufenthalt? Will ich in meiner Freizeit an organisierten Aktivitäten teilnehmen, weltbekannte Sehenswürdigkeiten besuchen oder spontan mein eigenes Programm gestalten?


Effektives Lernen: Sprachunterricht im Ausland (Bild: Shane Global / Wikimedia / CC)


Sprachreisen: Ferien oder Büffeln?

Ob die Sprachreise in erster Linie eine Ferienreise ist oder zu einem Grossteil aus Unterricht besteht, hängt ganz von den individuellen Vorstellungen ab. Möglich ist grundsätzlich alles, von kurzen täglichen Unterrichtseinheiten über 30-Stunden-Lehrwochen bis hin zum Aufenthalt in einer Gastfamilie. Wichtig ist vor allem, die eigenen Erwartungen zu definieren: Will ich nach den Ferien möglichst perfekt Englisch, Französisch oder Spanisch sprechen? Ist mir der Kontakt zu den Einheimischen besonders wichtig? Oder sollen die unbeschwerten Ferien doch im Vordergrund stehen?

Wer sprachlich wirklich etwas erreichen möchte, sollte sich nach einer Sprachschule umsehen, die Unterricht in kleinen Gruppen oder sogar Einzelunterricht anbietet. Sinnvoll ist es ausserdem, rein deutschsprachige Unterrichtsgruppen zu meiden. Hier fallen Sprachschüler zwangsläufig in den gewohnten Gebrauch der deutschen Sprache zurück, und zwar durch die Gruppenanbindung höchstwahrscheinlich auch in der Freizeit.


Auspannen nach dem Unterricht (Bild: Heike / pixelio.de)


Um unangenehmen Überraschungen vorzubeugen, sollten sich Sprachreisende ausserdem über die Gruppenzusammensetzung informieren, denn wer als Über-30-Jähriger in einer Gruppe 17-jähriger Schüler landet, wird sich vermutlich ebenso unwohl fühlen wie jugendliche Sprachschüler unter Mitschülern, die im Durchschnitt 20 Jahre älter sind. Auch die Unterrichtsstruktur kann sich in Abhängigkeit von der Zielgruppe unterscheiden.

Das richtige Reiseziel für eine Sprachreise

US-amerikanisches, neuseeländisches oder britisches Englisch, spanisches oder lateinamerikanisches Spanisch, Französischkurs in der Schweiz oder in Frankreich? Die Wahl des Reiseziels hängt bei einer Sprachreise oftmals nicht so sehr von den eigenen Reisevorlieben ab, sondern vielmehr davon, wozu die Sprachkenntnisse später einmal genutzt werden sollen. Wer seine Traumferien mit etwas Sprachunterricht kombinieren will, wird seinen Neuseeland-Trip sicherlich nicht für einen Aufenthalt im verregneten winterlichen England opfern. Anders sieht es aus, wenn die Sprachkenntnisse für Schule, Studium oder Beruf wichtig sind.


Traumziel für die Sprachreise (Bild: Anja Junker / pixelio.de)


Auch innerhalb eines Landes bestehen oftmals grosse Unterschiede zwischen den Dialekten und Akzenten einzelner Regionen. Für Sprachreisende, die schon gute Grundkenntnisse in der Landessprache haben, kann der Aufenthalt in einer Region mit ungewohntem Dialekt eine gute Übung sein. Wer jedoch weder Grundkenntnisse noch Erfahrung im täglichen Gebrauch einer Fremdsprache hat, sollte sich beim Reiseveranstalter oder auf anderem Wege nach einem geeigneten Zielort erkundigen. In den Sprachschulen selbst wird zwar grundsätzlich die Hochsprache gelehrt; wenn diese jedoch im Alltag nicht angewendet werden kann, verfehlt die Sprachreise mit aller Wahrscheinlichkeit ihren Zweck.

Die Unterkunft: Familie oder Hotel?

Auch bei der Unterkunft hängt die Entscheidung in erster Linie davon ab, welches Ziel die Sprachreise hat. Bei einem einfachen, selbstgebuchten Sprachkurs wählen Sprachreisende ihre Unterkunft wie auf jeder anderen Ferienreise auch – Hotel, Hostel oder Ferienwohnung, alles liegt hier im Ermessen des Reisenden selbst. Wer über einen Reiseveranstalter bucht oder eine grössere Sprachschule wählt, hat unter Umständen aber auch die Möglichkeit, in einer Gemeinschaftsunterkunft zu wohnen. Dabei handelt es sich in der Regel um geteilte Wohnungen, was den Kontakt zu anderen Sprachschülern erheblich erleichtern kann. Allerdings sind Gemeinschaftswohnungen nicht jedermanns Sache, und wer in den Ferien ungern in Hostels übernachtet, sollte auch auf einer Sprachreise besser auf eine gemeinsame Unterkunft verzichten.


Neue Freunde finden auf einer Sprachreise (Bild: Marvin Siefke / pixelio.de)


Eine einzigartige Gelegenheit, die fremde Sprache vor Ort zu lernen, ist der Aufenthalt in einer Gastfamilie. Hier sind die Chancen am grössten, wirkliche Fortschritte im Sprachgebrauch zu machen, denn die erlernten Sprachkenntnisse werden täglich angewandt und die natürliche Scheu vor dem Sprechen ganz von selbst abgebaut. Nicht zu vergessen, dass der Aufenthalt in einer Gastfamilie einen Einblick in die Landeskultur bietet, wie ihn keine noch so gute Sprachschule vermitteln kann.

Ein Familienaufenthalt wird in der Regel über einen Sprachreise-Veranstalter organisiert und mit einem Sprachkurs kombiniert, um möglichst gute Lernergebnisse zu erzielen. Vor Ort sollte dabei stets ein Ansprechpartner des Veranstalters zur Verfügung stehen. Wichtig ist auch, dass die Möglichkeit besteht, bei Problemen die Familie zu wechseln. Ausserdem sollte die Gastfamilie keine reine Unterkunft, sondern wirklichen Familienanschluss bieten.

 

Oberstes Bild: Tower Bridge in London (Bild: Alfred Arnold  / pixelio.de)

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