Fünf zauberhafte Winterwanderungen für die ganze Familie

Ob als Tagestour oder während der Winterferien: Winterwandern abseits der Skipisten wird von Jahr zu Jahr beliebter. Längst sind es nicht nur Senioren, die man spazierend in der Winterlandschaft antrifft. Jung und Alt machen sich auf, zu Fuss die dick verschneite Natur zu geniessen.

Ich möchte Ihnen fünf herrliche Winterwanderungen vorstellen, welche auch für Familien mit Kindern geeignet sind. Ich bin alle diese Routen mindestens einmal selbst gewandert. Es handelt sich um gut begehbare und gepfadete Wege, die zudem allesamt perfekt ausgeschildert sind, sodass eine detaillierte Routenbeschreibung hier nicht nötig ist.



Von Einsiedeln nach Rothenthurm

Diese Strecke bietet eine herrliche Landschaft, aber keine nennenswerten Schwierigkeiten. 11 Kilometer führt sie vom Klosterdorf Einsiedeln zum Hochmoor rund um Rothenthurm. Dabei sind gerade mal 280 Höhenmeter zu bewältigen.

Es lohnt sich, vor Wanderantritt die gewaltige Klosteranlage zu besichtigen. Sie gilt als eine der wichtigsten Pilgerstätten der Schweiz und liegt am Jakobsweg. Auch sonntags haben die Bäckereien im Ort geöffnet, sodass Marschverpflegung eingekauft werden kann, bevor es zu Fuss Richtung Chatzenstrick geht. Aus einer Höhe von 1028 Metern zeigen sich grandiose Ausblicke in die Schwyzer Berge und die Zentralschweizer Alpen. Auch der Abstieg zur auf 919 Metern gelegenen Dritten Altmatt ist ein echtes Naturerlebnis. Hinein nach Rothenthurm führt der Weg durch das verschneite Hochmoor. Die Hochebene von Rothenthurm steht seit 1987 unter Schutz.

Als Wanderzeit sind etwa 2 ½ bis 3 Stunden einzuplanen. Zur Einkehr empfiehlt sich das Gasthaus Steinstoss-Stubli.


Kloster Einsiedeln im Winter (Bild: Alexander Chaikin / Shutterstock.com)


Riffelalp- Zermatt, das Matterhorn stets im Blick

Ein unvergessliches Erlebnis ist die Wanderung von der Riffelalp auf 2222 Metern hinunter nach Zermatt. Allein ist man hier allerdings nicht unterwegs, das Matterhorn zieht nun mal Touristen aus aller Welt magisch an. Japanische Reisegruppen, welche die Gornergratbahn beim Bahnhof Zermatt besteigen, fahren allerdings bis zur Endstation, an der Riffelalp steigen nicht allzu viele Fahrgäste aus. Auf der sonnigen Terrasse des Restaurants Riffelalp sollte man sich einen Startkaffee gönnen und den atemberaubenden Blick aufs Matterhorn geniessen. Die Wanderung geht recht steil und stellenweise glatt hinunter, weshalb Wanderstöcke empfehlenswert sind. Die Kulisse der gewaltigen Walliser Berge und natürlich das alles überragende Matterhorn sind fast die gesamte Strecke über im Blickfeld. Im Bergrestaurant Ritti kann, sofern es freie Plätze hat, eine Mahlzeit eingenommen werden, und man hat das Matterhorn praktisch neben sich.

Für diese Wanderung benötigen Sie gute, rutschfeste Wanderschuhe. Die Wanderzeit beträgt nur etwa 2 Stunden, sie verlängert sich jedoch durch Stopps zum Geniessen der Bergkulisse deutlich. Der Abstieg beträgt 600 Höhenmeter.


Winterwandern bei Zermatt (Bild: Nacho Such / Shutterstock.com)


Rundwanderung Gais über den Hochhirschberg

Das Appenzeller Dorf Gais ist Ausgangspunkt und Ziel dieser abwechslungsreichen Winterwanderung. Von Reisegruppen und Tourismustrubel bleibt man hier verschont, ist aber sicher nicht allein unterwegs. Der Hochhirschberg zieht vor allem einheimische Wanderer an. Am Rande des Alpsteins führt der Weg vom Bahnhof Gais über ca. 250 Höhenmeter hinauf auf den Aussichtsberg. Er geht an schönen Höfen vorbei und überschreitet die Grenze von Appenzell Ausserhoden und Innerrhoden. Teilweise folgt er einem Strässchen, dann einem Wiesenweg und schliesslich geht es durch ein kleines Waldstück, bevor das Gasthaus auf dem Hoch Höchberg schon zu sehen ist. Ausser vom Kronberg bietet sich nirgends im vorgelagerten Alpstein eine so herrliche Aussicht.
Der Rückweg folgt dem Wegweiser „Hölzisberg“ und erlaubt einen letzten Blick auf das fantastische Panorama vom Hohen Kasten bis über die österreichischen Berge.

Diese winterliche Feld-, Wald- und Wiesenwanderung dauert ca. 3 Stunden bei gemütlichem Wandertempo.


Alpstein, Hoher Kasten (Bild: Manfred Morgner, Wikimedia, GNU)


Zugerberg, ideal auch für Familien mit kleinen Kindern

Gleich vier Winterwanderwege erwarten Ausflügler auf dem Zugerberg. Die Wanderzeiten liegen zwischen einer halben Stunde und 2 ½ Stunden. Wenn nur wenig Schnee liegt, können natürlich auch die für den Sommer ausgeschilderten drei Rundwanderungen unter die Sohlen genommen werden. Ob auf einem Spaziergang oder einer Wanderung: Der Zugerberg verwandelt sich im Winter in eine richtige Märchenlandschaft mit wundervollem Alpenpanorama. Mehrere Restaurants laden zur Einkehr.
Und wenn Frau Holle fleissig genug war, geht es nicht mit der Bahn, sondern dem Schlitten die 2.5 Kilometer hinunter zur Talstation.

Die Zuger Bergbahn erkennt das ½ Abo ebenso an, wie das GA. Obwohl der Zugerberg vor allem bei schönem Wetter viele Ausflügler anzieht, ist aufgrund der verschiedenen Wanderwege kein Massenandrang unterwegs zu erwarten.

Gemmipass, vom Wallis ins Berner Oberland

Die Römer und Handelsreisenden begingen den Gemmipass nicht zum Wandervergnügen, Mark Twain und Pablo Picasso dagegen waren begeistert von dieser Traumlandschaft. Sie werden es mit Sicherheit auch sein! Breit und gut gepfadet führt der Weg auf 2350 Metern von der Bergstation Gemmi/Leukerbad zu der auf 1936 Metern gelegenen Bergstation Kandersteg/Sunnbüel. Er ist von Dezember bis Mitte April jeweils bei guter Wetterlage geöffnet, bei Lawinengefahr jedoch gesperrt. Deshalb ist es sinnvoll, vor der Anreise beim Tourismusbüro Kandersteg oder einer der beiden Luftseilbahnen nachzufragen:

Tourismusbüro in Kandersteg: 033 675 80 80
Talstation Gemmi/Leukerbad: 027 470 18 39
Talstation Kandersteg/Sunnbühl: 033 675 81 41

Dieser wundervolle Wanderweg stellt inmitten verschneiter Dreitausender keine grossen Anforderungen an die Wanderer. Die Tour dauert 3 bis 4 Stunden. Das Berghotel Schwarenbach empfiehlt sich für eine Rast.


Gemmi Daubenwand (Bild: Luan Baruti, Wikimedia, CC)


Ein paar Tipps zur Ausrüstung für eine Winterwanderung

In den Bergen werden Sie oft schönsten Sonnenschein antreffen, während es im Flachland trüb und grau ist. In der Höhe scheint die Sonne kräftig, weshalb Sie unbedingt an einen guten Sonnenschutz denken sollten! Ideal ist es, wenn Sie sich nach dem Zwiebelprinzip kleiden: Mehrere Schichten übereinander ermöglichen es, sich den jeweiligen Temperaturen rasch anzupassen. Während die Sonne in der Höhe wärmt, kann es nämlich im Schatten bitterkalt sein. Auch gehört im Winter eine Thermoskanne mit heissem Tee in den Rucksack. Spikes oder Schneeketten sorgen für Trittsicherheit auf glatten Wegstrecken.
Natürlich sollten Sie auch Ihre Kamera nicht vergessen, um den Winterzauber einfangen zu können!

Haben Sie Fragen oder Anregungen zu den vorgeschlagenen Wanderungen? Dann benutzen Sie bitte das Kontaktformular unter diesem Artikel oder besuchen Sie uns auf Facebook!

 

Oberstes Bild: Winterwandern abseits der Skipisten wird von Jahr zu Jahr beliebter. (iPics / Shutterstock.com)

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