Fusswanderungen durchs historische Sernftal im Glarnerland

Wer gern wandert und sich für Geschichte und Denkmalpflege interessiert, der findet an vielen Orten der Schweiz interessante Zeitzeugen, so auch im Glarnerland, das kulturhistorisch Interessierten einige äusserst lohnenswerte Strecken bietet.

Auf dem Fridlin-Weg kann der gesamte Kanton Glarus durchwandert werden, dessen Strecke ohne Steigungen über 35 Kilometer hinweg grösstenteils entlang der Linth führt. Ganz gemütlich können Sie zwei Tage lang durch das Glarnerland wandern und stossen dabei auf alte Textilfabriken, herrschaftliche Villen, interessante Kirchen und historische Dorfkerne.

Als Tagestour bietet sich der Suworow-Weg an, auf dem mehrere Dörfer des Glarnerlandes besichtigt werden können.

Es handelt sich um eine historische Route durchs Sernftal, die wegen ihrer bezaubernden Landschaft und alten Gebäude einfach begeistert! Deshalb möchte ich Ihnen hier einige Highlights vorstellen:

Elm ist der südlichste Ort im Sernftal. Sein Dorfzentrum mit Pfarrhaus, Zentnerhaus und Suworowhaus sowie anderen geschützten Häusern gruppiert sich um die Kirche herum. Imposante Strick-Holzgebäude prägen das dörfliche Erscheinungsbild. Elm erhielt 1976, im Europajahr für Heimatschutz und Denkmalpflege, eine internationale Auszeichnung; nur einige Jahre später wurde es 1981 mit dem Wakkerpreis geehrt.

In Matt steht eine Kirche, die 1261 erbaut und nur 12 Jahre später zur Pfarrkirche erhoben wurde. Die Matter Kirche, das markanteste Bauwerk und Wahrzeichen des Dorfes, ist somit älter als die Eidgenossenschaft. Zwar hat Mettmen bzw. die Mettmen-Alp hinsichtlich der Denkmalpflege nichts zu bieten, doch dafür befindet sich hier das älteste Wildschutzgebiet Europas. Die Gondelbahn ab Schwanden ist der Ausgangspunkt für eine Bergwanderung im Kärpfgebiet.


Suworowhaus in Elm (Bild: Roland Zumbuehl, Wikimedia, CC)

Vor allem der Textilindustrie ist es zu verdanken, dass Schwanden schon vor rund 200 Jahren zu Wohlstand kam, wovon auch heute noch die ehemaligen Fabrikantenvillen zeugen. Früher befand sich der Dorfkern wahrscheinlich südlich der Kirche. Noch immer gibt es prächtige Wandmalereien aus dem 16. Jahrhundert. Am Weibelplatz im „Rysläuferhuss“ kann der älteste Glarner Blockbau bestaunt werden.

Das Dörfli Mitlödi, beidseits der Linth gelegen, erlebte im 18. Jahrhundert einen wirtschaftlichen Aufschwung. Grund waren die Herstellung von Watte und der diesbezügliche Handel, das Baumwollverlagswesen und der Tischexport. Das Erscheinungsbild Mitlödis, das bislang ein einfaches Bauerndorf gewesen war, änderte sich ab 1830, als die Handelsleute wunderschöne Empirehäuser erbauen liessen. Auch in Haslen, das im Gebiet des Freibergs Kärpf im Grosstal liegt, sind schöne denkmalgeschützte Häuser zu bewundern. Das Gebäude der heutigen Primarschule wurde 1873 errichtet.

Wo immer Sie im Kanton Glarus auch unterwegs sind, Sie werden überall auf bedeutende Zeugen der wohlhabenden industriellen Vergangenheit treffen. Doch selbstverständlich kümmert sich die Denkmalpflege auch um Zeitzeugen, die weitaus älter sind. Der Name Glarus tauchte bereits im 9. Jahrhundert erstmals auf, während der Marktflecken Glarus 1419 gegründet wurde.

 

Oberstes Bild: © Reiterstandbild von Alexander Wassiljewitsch Suworow auf dem Gotthardpass, Tessin (© Chriusha, Wikimedia, CC)

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