Graz – österreichische Bundeshauptstadt mit grünem Flair

Ein paar freie Tage im Herbst standen vor der Tür, und die wollte ich für kurze Ferien nutzen. Mein Ziel war die österreichische Landeshauptstadt Graz in der schönen Steiermark. Sollte der Reiseführer Recht behalten, würde die Metropole mindestens genau so viel Kultur und Geschichte zu bieten haben wie Salzburg oder Wien.

Mit dem Zug erfolgte die Anreise, die mich nach kurzer Fahrt in die Grazer Altstadt führte. Diese wurde 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt, und zwar weil sie die grösste zusammenliegende Altstadt in ganz Europa ist. Die einzelnen Gebäude beeindrucken dabei – irgendwie fühlte ich mich fast 100 Jahre in der Zeit zurückversetzt. Die Fülle an Denkmälern zeigt die abwechslungsreiche Geschichte der Stadt, gleichzeitig gibt es hier viel Grün, das zum Entspannen oder sogar zu einem kleinen Picknick einlädt.

Die gesamte Altstadt ist ein einziges Highlight

Während es woanders ein bestimmtes Highlight wie etwa in Köln den Dom oder in Zürich den See gibt, habe ich den Eindruck, dass Graz als Gesamtkonzept überzeugt und sich einen Platz in den Herzen der Touristen erobert. Die entspannte Atmosphäre liegt hier einfach in der Luft, wobei es sicher auch die Tatsache ist, dass hier alte und neue Gebäude perfekt harmonieren.

Wie so oft auch bei anderen Städten, ist der zentrale Punkt der Altstadt der Hauptplatz mit dem Rathaus. Von hier aus erreiche ich viele Sehenswürdigkeiten innerhalb von zehn Minuten ganz bequem zu Fuss. Das Rathaus, das direkt auf dem Platz steht, stammt aus dem 19. Jahrhundert und wird vom Brunnendenkmal perfekt in Szene gesetzt. Dieses hat der „steirische Prinz“ Erzherzog Johann 1878 erbauen lassen. Letztgenannter wurde beim Denkmal mit vier Gestalten, die Frauen ähneln, aber die vier Flüsse der Umgebung Mur, Drau, Enns und Sann darstellen, errichtet.


Grazer Rathaus bei Dämmerung (Bild: Tamirhassan, Wikimedia, GNU)


Das Rathaus dient als Amtssitz des Grazer Bürgermeisters, und dennoch finde ich im Untergeschoss einige Geschäfte und ein Café, in dem es leckeres Eis oder Kaffee und heimischen Apfelstrudel gibt. Ich sitze hier länger, und als ich auf die Strasse zurücktrete, nehme ich die tolle Atmosphäre wahr, die entsteht, wenn die Dämmerung die alten Gebäude in eine rot schimmernde warme Beleuchtung taucht.

Am nächsten Tag starte ich mit einem Einkaufsbummel in der berühmten Herrengasse. Ähnlich wie es etwa in Frankfurt die Zeil oder in Köln die Ehrenstrasse gibt, findet man in der steirischen Hauptstadt in der Herrengasse alles, was das Herz von Shoppingbegeisterten höher schlagen lässt. Neben traditionellen Markengeschäften aus dem Uhren- und Modebereich sind es vor allem teure Labels, die sich hier befinden und die Leute zum Shoppen animieren.

Trotzdem lohnt es sich, einen Blick auf die Häuser zu werfen, denn etwa das bemalte Haus in der Herrengasse überzeugt durch wunderschöne Fresken, die die Götter aus der griechischen Mythologie darstellen.


Herrengasse in Graz (Bild: Cezar Suceveanu, Wikimedia, GNU)


Über Graz wacht der Uhrturm

Dann zieht es mich zum Wahrzeichen der Stadt – dem Uhrturm. Er stammt aus dem 13. Jahrhundert und befindet sich direkt auf dem Schlossberg. Hier zeigt sich mir sicherlich der schönste Blick über Graz und seine ziegelbedeckten Dächer. Die Besonderheit des Uhrturms liegt darin, dass hier die Uhrzeiger vertauscht sind, da eigentlich früher einfach nur die ganze Stunde mit einem einzigen Zeiger angezeigt wurde. Später wurde der zweite Zeiger installiert, wobei die Grössenunterschiede vermutlich deutlicher ausgefallen sind als ursprünglich gedacht. Heute sorgt die Zeitanzeige bei manchen Touristen immer noch für Verwirrung, obwohl sowohl die Reiseleiter als auch ein Vermerk im Reiseführer auf dieses Phänomen hinweisen.


Der Uhrturm – Wahrzeichen der Stadt Graz (Bild: Taxiarchos228, Wikimedia, GNU)


Direkt neben dem Uhrturm befindet sich der Herbersteingarten, in dem ich kurz Rast mache. Unter Zitronen- und Gingkobäumchen entspanne ich auf grosszügig angelegten Sonnenterrassen und werfe einen Blick auf die Stadt unter mir. Irgendwie entsteht dabei mediterranes Feeling – und das in einer österreichischen Stadt mitten im September. Da ich keinen Sonnenschutz dabeihabe, wechsle ich lieber in den Schatten und mache einen Spaziergang rund um den Schlossberg, der immerhin 473 Meter hoch ist.

Blumen auf der Bürgerbastei (Bild: Jean François Riemer, Wikimedia, CC)


Sehenswert ist hier oben nicht nur die Aussicht auf die Umgebung und die Alpengipfel, sondern auch der 34 Meter hohe Glockenturm, der aus dem Jahre 1588 stammt. In seinen Kellergewölben befanden sich einst das Gefängnis der Stadt und die Stallbastei. Bei meiner Runde muss ich feststellen, dass die beste Aussicht in die Umgebung direkt vom Chinesischen Pavillon aus besteht, der sich rechts vom Türkenbrunnen befindet.

Runter in die Stadt geht’s anschliessend wieder mit der Schlossbergbahn, die ein durchaus rasantes Tempo beim 61%igen Gefälle draufhat. Innerhalb von zwei Minuten bin ich direkt am Mur-Ufer gelandet. Den Schlusspunkt setzt dann noch der Besuch auf dem Karmeliterplatz, bevor ich meinen Grazbesuch langsam ausklingen lasse.

 

Oberstes Bild: Stadtpark von in Graz – Eisenbrunnen mit Schlossberg im Hintergrund (Bild: gugganij, Wikimedia, GNU)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://maps.google.ch/maps?q=Graz,+%C3%96sterreich&hl=de&ie=UTF8&sll=46.362093,9.036255&sspn=4.344086,10.821533&oq=Graz&hnear=Graz,+Steiermark,+%C3%96sterreich&t=m&z=12″ size=“350″]

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