Grossartige Natur, grosse Freiheit: Einmal quer durch Kanada

Kanada ist ein Traum. Das zweitgrösste Land der Erde beherbergt gerade einmal 35 Millionen Menschen und erinnert deswegen an einen einzigen riesigen Nationalpark. Unberührte Natur, von farbenprächtigen Herbstwäldern im Osten über endlose Präriesteppen in Saskatchewan bis hin zu bildschönen Hochgebirgs-Landschaften in den Rocky Mountains und polarer Wildnis im Norden. Doch Kanada hat noch mehr zu bieten.

Kanada ist fast zehn Millionen Quadratkilometer gross. Jede der sechs Provinzen ist grösser als die Schweiz, Deutschland und Österreich zusammen. Vielleicht ist es diese Weite, die die Kanadier zu einem so entspannten Volk macht. Von seinem südlichen Nachbarn, den USA, unterscheidet Kanada vor allem eines: Man muss sich nichts beweisen, nicht die erste Geige in der Weltpolitik spielen. Man hat sozusagen die Vorteile der nordamerikanischen Pioniermentalität, aber nicht deren Nachteile.

Aber genug der nationalen Tiefenpsychologie. Lassen Sie uns beginnen, dort, wo auch die ersten europäischen Siedler begannen: im Osten, genauer gesagt in Québec. Diese Provinz begreift sich als eigene Nation, unter anderem weil hier das Französische vorherrscht, und das nicht nur sprachlich. In Montréal, der zweitgrössten Stadt des Landes, fühlt man sich in manchen Strassen wie in Paris.


Ihrem Pariser Pendant zum Verwechseln ähnlich: die Notre-Dame von Montréal (© Bildpixel / pixelio.de)


Etwas weiter westlich liegt Ontario, die bevölkerungsreichste Provinz Kanadas, mit Toronto und dem Regierungssitz Ottawa. Toronto ist die grösste Stadt Kanadas und zugleich die amerikanischste, wenn auch mit europäischem Flair. Etwa die Hälfte aller, die hier leben, wurden nicht in Kanada geboren – ein wahrer Schmelztiegel also. Im Herbst, besser gesagt im „Indian Summer“, sind die Wälder in Ontario übrigens besonders herrlich. Rot, Orange und Gelb in allen nur erdenklichen Schattierungen berauscht das Auge. Verlässt man den Ballungsraum Toronto, hat Ontario auch recht wilde Natur zu bieten, darunter die ehemaligen Silberminen-Dörfer rund um Cobalt. Auch die berühmten Niagara-Fälle finden sich hier, direkt an der Grenze zu den USA.


Die berühmten Niagarafälle (© Julia Lutz / pixelio.de)


Ein ganz anderes Kanada begegnet einem in den Großen Ebenen in der Provinz Saskatchewan. Die Highways sind hier wie mit dem Lineal gezogen und das Land ist so flach und baumlos, dass die Einwohner das Sprichwort haben: „Wenn dein Hund dir wegläuft, kannst du ihm noch zwei Tage lang hinterhergucken!“ Saskatchewan ist Farmer-Land. Hier leben unter anderem Hutterer, eine aus Tirol stammende Volksgruppe, die Ende des 19. Jahrhunderts in der kanadischen Prärie Kolonien zu gründen begannen. Sie haben sich einem einfachen Leben mit harter landwirtschaftlicher Arbeit, kaum Technologie und der Bibel verschrieben. Ein Geheimtip am westlichen Ende der Prärie: Head-Smashed-In-Buffalo Jump ist eine etwa 10 Meter hohe Klippe. Hier trieben früher die Blackfoot-Indianer Bisons in den Tod. Ein junger Indianer kam dabei selbst ums Leben, als er sich in einer Felsspalte versteckte, um der Jagd zuzusehen – und dabei von den sich immer höher türmenden Bison-Kadavern erdrückt wurde.



Wer es lieber bergig hat, findet sein Traumziel irgendwo in den Rocky Mountains. Gewaltig türmen sie sich auf, wenn man von Osten aus den Great Plains kommt. Eine regelrechte Postkarten-Natur findet sich rund um das Städtchen Banff im gleichnamigen Nationalpark, dem beliebtesten Kanadas. Elche, Wölfe und Grizzlies leben in diesen Wäldern. Wer mag, kann Seen und Flüsse mit dem Kajak erkunden und sich dabei auf die Spuren der Ureinwohner begeben. Auch für Wintersportler ist die Gegend ein Paradies. In Whistler, Lake Louise oder Big White kann man die Crème de la Crème des Skifahrens erleben: das Heli-Skiing. Leichter Pulverschnee bis zur Nase beschert berauschende Glücksgefühle beim Abfahren, weil man sich fühlt als ob man schwebt. Leider nicht ganz billig, das Vergnügen, da man zum Teil mit Hubschraubern auf den nicht erschlossenen Pisten abgesetzt werden muss.

Noch nordischer kann Kanada sogar auch. Churchill in den Northwest Territories ist ein wunderbarer Ort, um die „Aurora borealis“, die Polarlichter, mitzuverfolgen. Von Ende September bis Ende März führt der Himmel nachts einen „Lichtgeister-Tanz“ in allen möglichen Farben von pink bis neongrün auf. Nichts für Frostbeulen: Die Temperaturen können hier bis auf -50 °C sinken.


Faszinierend: Polarlichter (© Thomas Hein / pixelio.de)


Man könnte noch viel sagen über Kanada. Über die farbenfrohen Häuser von Lunenburg in Nova Scotia, wo sogar Deutsch gesprochen wird. Über den Great Bear Rainforest an der Westküste, einziger Lebensraum der weissen „Geisterbären“. Und natürlich über Vancouver, das grosse Tor zum Pazifik, und seine beispiellose Weltoffenheit. Aber man muss sie einfach selber entdecken: die grossartige Natur – und die grosse Freiheit.

 

 

Oberstes Bild: So smaragdgrün sind die Seen im Nationalpark Banff (© Campomalo / pixelio.de)

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