Island: Das Land, in dem sich Feuer und Eis begegnen

Im Land der Trolle und Feen liegen Vulkane und Gewässer, eiskalte Gletscher und grüne Wiesen dicht beieinander. Island beeindruckt mit abwechslungsreichen Landschaften, unterschiedlichen Vegetationen und zahlreichen historischen und sagenumwobenen Sehenswürdigkeiten.

In Island gleicht kein Tag dem anderen. Jeden einzelnen Tag zeigt sich das Land von einer anderen Seite. Dies bietet Reisenden eine unvergleichliche Vielfalt und ganz besondere Naturspektakel. Da Island so viel zu bieten hast, betrachten wir in diesem Artikel zunächst den Norden des Landes.

Die „Hauptstadt des Nordens“ Akureyrí

Akureyrí ist die viertgrösste Stadt Islands und wird gerne als „Hauptstadt des Nordens“ bezeichnet. Trotz der geringen Besiedlung mit gerade einmal 16‘000 Einwohnern ist die Stadt dennoch ein anerkanntes Dienstleistungszentrum. In den 1980er-Jahren wurde hier auch die zweite Universität des Landes eröffnet. Die Infrastruktur ist in dieser Stadt bestens ausgebaut und verleiht Akureyrí einen Hauch von Grossstadtflair.


Akureyrí bei Nacht (Bild: © kb-photodesign – shutterstock.com)

Ein Besuch der Stadt lohnt sich auf jeden Fall, denn bei einem Spaziergang durch die Fussgängerzone im Zentrum der Stadt, bieten sich zahlreiche Shoppingmöglichkeiten und historische Sehenswürdigkeiten. Im Anschluss laden zahlreiche Cafés zu Kaffee und Kuchen ein.


Akureyrí, die viertgrösste Stadt Islands, wird gerne als „Hauptstadt des Nordens“ bezeichnet. (Bild: © Irina Bg – shutterstock.com)

In der Stadtmitte befindet sich das Wahrzeichen von Akureyrí. Die 1940 eingeweihte Kirche präsentiert sich mit zwei imposanten Kirchenorgeln. Eine wurde in Island, die andere in Deutschland gefertigt. Diese Kirche wurde zu Ehren des Dichters und Pfarrers Matthias Jochumsson errichtet. Er war gleichzeitig der Schöpfer der isländischen Nationalhymne. Ein weiterer Höhepunkt in Akureyrí ist der botanische Garten. Reisende sollten hier unbedingt einen Stopp einplanen. Der Garten bietet nahezu alle einheimischen Pflanzen, Kräuter, Moose und Flechten. Parallel werden hier auch zahlreiche ausländische Pflanzenarten ansprechend arrangiert präsentiert.


In der Stadtmitte befindet sich das Wahrzeichen von Akureyrí. (Bild: © Francesco Dazzi – shutterstock.com)

Auf den Spuren der Trolle – die Halbinsel Vatnsnes

Wer einem legendären Troll begegnen möchte, der sollte einen Abstecher auf die Halbinsel Vatnsnes unternehmen. Die Halbinsel liegt im Nordwesten des Landes und ist mit einer Schotterpiste umrandet. Hier ragen zahlreiche Berge bis zu 1‘000 Meter in den Himmel und bieten ein beeindruckendes Landschaftsbild. An der Ostküste der Halbinsel Vatnsnes erhebt sich der Hvítserkur aus dem Meer. Hierbei handelt es sich um einen Basaltfelsen. Der Legende nach war dieser Felsen ursprünglich ein Troll. Er soll das Kloster Þingeyrar, dem ersten Kloster Islands aus dem 12. Jahrhundert, mit Steinen beworfen haben. Zur Strafe erstarrte der Troll im Sonnenlicht zu Stein.


An der Ostküste der Halbinsel Vatnsnes erhebt sich der Hvítserkur aus dem Meer. (Bild: © Filip Fuxa – shutterstock.com)

Doch die Halbinsel Vatnsnes hat noch mehr zu bieten. So können ganzjährig Seehunde und Ringelrobben in der Seehundbucht Hindisvík beobachtet werden. Viele Kolonien der Tiere sind hier angesiedelt und für Besucher eine echte Attraktion.


Die Halbinsel Vatnsnes liegt im Nordwesten des Landes und ist mit einer Schotterpiste umrandet. (Bild: © dmitry_islentev – shutterstock.com)

Das Gebiet um den Mývatn-See

Wer Island bereist, sollte unbedingt die Region um den Mývatn See, den sogenannten Mückensee, einplanen. Bei diesem See handelt es sich um den viertgrössten See des Landes. Er liegt ca. 50 km südöstlich des Küstenortes Húsavík im Nordosten Islands.


Der Mývatn-See ist der viertgrösste See des Landes. (Bild: © Yongyut Kumsri – shutterstock.com)

Der See, der zur Gemeinde Skútustaðir gehört, beherbergt riesige Mückenschwärme, doch keine Sorge, die dort lebenden Arten stechen nicht! Vielmehr sind sie Nahrungsgrundlage für zahlreiche Fisch- und Vogelarten. Dies erklärt auch, warum die Uferzone des Mývatn Sees zum Vogelschutzgebiet erklärt worden ist. Der See befindet sich mitten in einem Vulkangebiet. Reisende können hier also spektakuläre und beeindruckende Lavaformationen bestaunen.


Der Mývatn See befindet sich mitten in einem Vulkangebiet. (Bild: © DrimaFilm – shutterstock.com)

Es gibt viele Anlaufpunkte, die rund um den Mývatn See angesteuert werden können:

  • Je nach Wetterlage laden die Badegrotten Grjótagjá und Stóragjá zum Baden ein. Eventuelle Einschränkungen sind hier unbedingt zu beachten.
  • Der Hverfjall ist ein Vulkankrater, der zum Vulkansystem der Krafla gehört.
  • Die Kraterreihe Lúdentsborgir. Die Tuffringe entstanden als Folge eines einmaligen Vulkanausbruchs.
  • Beim Gebiet Dimmuborgir handelt es sich um 2000 Jahre alte Tuffsteinformationen, ein grosses Lavafeld mit bizarren Steinformationen. Die Mythologie besagt, dass hier Elfen und Trolle leben.
  • Der Vindbelgjarfjall kann über einen gut befestigten Wanderweg erreicht werden. Von hier aus haben Besucher einen optimalen Aussichtspunkt auf den Mývatn See und die angrenzende Umgebung.
  • Beim Leirhnjukur handelt es sich um einen weiteren Vulkan des Vulkansystems der Krafla. Vorbei an pechschwarzen Lavaströmen kann dieser Vulkan bis zum Gipfel bestiegen werden.
  • Der Námafjall ist der Bergrücken eines noch aktiven Vulkans auf Námaskjað. Hierbei handelt es sich um eines der grössten Solfatarenfelder Islands. Auch von hier kann ein atemberaubender Ausblick auf den Mývatn See und die Region genossen werden. Hier gibt es auch zahlreiche sprudelnde, heisse Quellen, die besichtigt werden können.
  • Noch viele weitere Schildvulkane und Tafelberge könne in diesem Gebiet erkundet werden.

Der Dettifoss – der grösste Wasserfall Islands

Der Dettifoss ist einer der bedeutendsten und grössten Wasserfälle Europas und gleichzeitig der grösste Wasserfall Islands. Ihn zu besuchen, ist ein Spektakel der besonderen Art. Aus über 45 Metern Höhe stürzen sich auf einer Breite von mehr als 100 Metern Wassermassen lautstark in die Tiefe. Mit etwas Glück und passendem sonnigen Wetter können hier atemberaubende Regenbogen gesichtet werden. Nur wenige Hundert Meter flussaufwärts gibt es einen weiteren, zwar kleineren, aber ebenfalls sehenswerten Wasserfall, den Sellfoss.


Mit etwas Glück und passendem sonnigen Wetter können am Dettifoss atemberaubende Regenbogen gesichtet werden. (Bild: © Shaiith – shutterstock.com)

Der Dettifoss ist Islands grösster Wasserfall. (Bild: © Filip Fuxa – shutterstock.com)

Nur wenige Hundert Meter flussaufwärts gibt es einen weiteren, zwar kleineren, aber ebenfalls sehenswerten Wasserfall, den Sellfoss.


Ebenfalls ein spektakulärer Wasserfall – der Sellfoss. (Bild: © Alexey Stiop – shutterstock.com)

Der Hufabdruck des achtbeinigen Pferdes – die Schlucht Ásbyrgi

Die sagenumwobene Schlucht Ásbyrgi liegt nördlich des Wasserfalls Dettifoss. Diese Schlucht ist ca. 3,5 km lang und erinnert von der Form her an ein grosses Hufeisen. Hierzu gibt es eine für Island typische Legende.


Die sagenumwobene Schlucht Ásbyrgi erinnert von der Form her an ein grosses Hufeisen. (Bild: © Marisa Estivill – shutterstock.com)

Der Sage nach handelt es sich um den Hufabdruck von Sleipnir, dem achtbeinigen Pferd des Gottes Odin. Ursprünglich gab es an dieser Stelle zwei Schluchten, die sich durch fortschreitende Erosion und das Schmelzwasser zweier Flüsse zu einer Schlucht vereinten. Zahlreiche Pflanzenarten sind hier zu finden und bieten Reisenden somit eine vielseitige Vegetation.


Die Schlucht Ásbyrgi (Bild: © Alexey Stiop – shutterstock.com)

Húsavík – ein Fjord mit vielen Attraktionen

Húsavík gehört zu den Ostfjorden Islands. Mit ein wenig Glück können hier Delfine und Wale beobachtet werden. Sollten sich diese jedoch gerade nicht zeigen, so lohnt sich ein Besuch im Walmuseum Hvalasafnið á Húsavík. 22 Delfin- und Walarten können hier bestaunt und wertvolle Informationen rund um die Meeressäuger gewonnen werden.


Mit ein wenig Glück kann man auf Húsavík Wale beobachten. (Bild: © Junne – shutterstock.com)

Das Museum bietet auch einen Einblick in den seit vielen Jahren umstrittenen Walfang Islands. Wer sich schon auf diese Museumstour begibt, der kann auch gleich das Heimatmuseum anvisieren. Hier werden unterschiedlichste Exponate verschiedener Themen präsentiert. So gehört hier eine Reproduktion einer Gudbrandur-Bibel aus dem Jahr 1584 zu den Ausstellungsobjekten. Eine weitere Attraktion des Heimatmuseums ist ein ausgestopfter Eisbär. Dieser trieb tatsächlich auf einer Scholle von Grönland bis nach Island.


Húsavík gehört zu den Ostfjorden Islands. (Bild: © canadastock – shutterstock.com)

Die Kirche Húsavikurkirkja in dieser Region lädt ebenfalls zu einem Besuch ein. Die Kirche ist bereits von Weitem zu erkennen, denn das Dach ist auffällig grün und der Glockenturm überragt mir seinen 26 Metern Höhe alle umliegenden Gebäude.

Húsavík steht auch für einen geschichtsträchtigen Ort. Es wird vermutet, dass sich hier die ersten Einwohner Islands ansiedelten. Der schwedische Wikinger Garðar Svavarsson baute angeblich das erste Haus in der Bucht auf der Halbinsel Tjörnes. Er selbst reiste wieder ab und liess seine Sklaven und seine drei treuen Begleiter zurück. So besagt es die Geschichte. Da diese Menschen jedoch keinen wertvollen gesellschaftlichen Status hatten, erkennt Island diese ersten Siedler bis heute offiziell nicht an.



Die Natur erleben – Reiseziel Island

Island ist definitiv eine Reise wert. Kaum an einem anderen Ort der Welt treffen so viele unterschiedliche Vegetationen und Naturspektakel aufeinander. Blubbernde Geysire, eiskalte Gletscher, schwarze Vulkane und grüne Weiten beeindrucken jeden Besucher. Mit ein wenig Glück können auch atemberaubende Northern Lights (Aurora Borealis) beobachtet werden, die den Nachthimmel in faszinierenden Farben erstrahlen lassen. Die Bewohner Islands leben hauptsächlich vom Fischfang. So kann hier an in vielen Dörfern fangfrischer Fisch genossen werden.

Die meisten Wanderwege sind sehr gut befestigt, aber auch unwegsame Gelände können durchaus erkundet werden. Hier sollten jedoch unbedingt Informationen der jeweiligen Reiseveranstalter und auch der Touristeninformationen vor Ort eingeholt werden. Wer Island auf einige Faust entdecken will, der sollte sich unbedingt ein Auto mit Allradantrieb mieten. Andere Fahrzeuge werden definitiv nicht alle Wege meistern können.


Island ist definitiv eine Reise wert. (Bild: © Bahadir Yeniceri – shutterstock.com)

Auch die Kleidung sollte mit Bedacht ausgewählt werden. Da bei den Besichtigungen von Gletschern und Vulkanen viele Höhenmeter zu überwinden sind, können die Temperaturen deutlich schwanken. Festes Schuhwerk und eine winddichte Jacke sollten immer dabei sein. Gegen den eisigen Wind gehört auch eine wärmende Kopfbedeckung unbedingt ins Gepäck.

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Artikelbild: Die Nordlichter – eines der Naturschauspiele Islands. (© Jamen Percy – shutterstock.com)

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