Kiel - kühle Schönheit im Norden Deutschlands

Als Alternativprogramm zu meinen Ferien im Süden hatte ich mich dieses Mal für den Norden entschieden. Ich wollte ein paar Tage Sightseeing in Kiel verbringen. Sowohl Reiseführer als auch Berichte meiner Bekannten, die bereits vor Ort waren, bestätigten mich in meiner Entscheidung.

Neben diesem etwas ungewöhnlichen Reiseziel hatte ich mich auch für eine besondere Variante der Anreise entschieden. Ich fuhr nämlich mit dem Nachtzug und konnte so frisch erholt und gut gelaunt gleich am Morgen meinen Rundgang durch die beeindruckende Stadt beginnen.


Hauptbahnhof von Kiel, Blick von der Hafenseite (Bild: Bjoertvedt, Wikimedia, CC)


Vom Bahnhof ins Zentrum im Shoppinglück

Über einen gläsernen Steg gelangte ich vom Bahnhof direkt in ein überdachtes Shopping-Centrum mit dem klingenden Namen „Sophienhof“. Dieses ist das erste von mehreren Einkaufszentren, die sich wie auf einer Perlenschnur aufgereiht alle entlang der Holstenstrasse quer durch die Altstadt befinden. Insgesamt kann man hier in mehr als 100 Geschäften der unterschiedlichsten Branchen herrlich einkaufen und bummeln.

Zur Stärkung kehrt man am besten in einem der zahlreichen Bistros und Cafés ein, wo man sich an ostfriesischem Tee und herrlichem Kuchen stärken kann. Ich beschloss hier zu frühstücken, auch wenn mir um diese Uhrzeit am Morgen der Sinn eher nach Kaffee als nach Schwarzem Tee ist.


Holstenstrasse in Kiel, Fußgängerzone (Bild: Bin im Garten, Wikimedia, CC)


Die ehemalige Ostseehalle bietet den ersten Einblick in die Geschichte

Nach der Stärkung mache ich mich auf den Weg zur ehemaligen Ostseehalle, vorbei am Ziegelteich und einer schmalen Strasse. In der heutigen Sparkassen-Arena finden sämtliche sportliche und musikalische Grossveranstaltungen im Raume Kiel statt. Insgesamt finden hier nämlich bis zu 13’000 Besucher Platz, wobei sogar U-Boote direkte Zufahrt zur Halle haben, und zwar mittels einer eigens so gross dimensionierten Tiefgarage.

Doch vormittags ist hier eher nichts los, weswegen ich mich weiter auf den Weg mache. Ich lande kurz darauf vor den Toren der katholischen Kirche St. Nikolaus mit einem beeindruckenden Hauptschiff und Chor, wobei mich das Innere des 1890 errichteten Gotteshauses mit einem goldverzierten Flügelaltar aus dem 16.Jahrhundert tief beeindruckt. Insgesamt ist das Bauwerk dreischiffig und im neugotischen Stil erbaut, wobei die Statuen der Mutter Gottes mit dem Jesuskind ebenso schön sind wie die der Hl. Barbara und der Hl. Margarethe. Sind die Seitenflügel des Altars geöffnet, kann man den Hl. Sebastian und den Hl. Johannes Cantius sehen.


Flügelaltar der St.-Nikolaikirche in Kiel (Bild: Clemensfranz, Wikimedia, CC)


Bauten aus Sandstein dominieren das Stadtbild von Kiel

Nach dem ausgiebigen Besuch der Kirche widme ich mich wieder weltlichen Gebäuden. Ich stehe kurz darauf vor dem „Neuen Rathaus“ nahe dem Kleinen Kiel. Dieser Bau ist wie so viele in der norddeutschen Stadt aus Sandstein errichtet und zwar aus einem einfachen Grund: Der alte Bau, der direkt am Alten Markt stand, war für die zu Beginn des 20. Jahrhunderts schnell wachsende Stadt einfach zu klein geworden.

Etwas Verwirrung kommt auf, als ich nach dem „alten Rathaus“ frage, denn ein höflicher Kieler erklärt mir, dass das eigentliche Alte Rathaus im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, mittlerweile das nunmehrige Gebäude aber so bezeichnet wird, da zwischen Stresemann-Platz und Heinrich-Ehmsen Platz ein neues gebaut wird. Eine etwas verwirrende Namensgebung wie ich finde … Ich erklimme die Treppe im Alten Rathaus und erreiche ein grosses Foyer, in dem mich eine bronzene Brunnenfigur des Karlsruher Bildhauers Hermann Föry empfängt. Weiter geht es auf die Aussichtsplattform, die in 67 Meter Höhe liegt und einen fantastischen Blick auf das Häusermeer bietet.


Kieler Rathaus mit Rathausturm und Opernhaus Kiel (Bild: Arne List, Wikimedia, CC)


Wasserspiele im Hiroshima Park beeindrucken

Das herrliche Panorama mit Blick auf die zahlreichen Fähren nach Schweden und Norwegen und die Handelsschiffe, die weltweit unterwegs sind, lässt mich kaum los. Doch ich möchte an diesem Tag noch in den Hiroshima Park, der durch seine bekannte Wasserspiele gerade an sonnigen Tagen zum Verweilen einlädt. Hier lasse ich mich in einem der zahlreichen Liegestühle nieder und geniesse die Aussicht, die auch von hier unten prachtvoll ist.


Bismarck-Statue im Hiroshima-Park (Bild: KarleHorn, WIkimedia, CC)


Denn der Kleine Kiel, der ein Ausläufer der Kieler Förde ist, spiegelt sich in den Fassaden des ehemaligen Oberlandesgerichtes, das zwischen 1890 und 1895 erbaut wurde. Heute ist hier das Justizministerium untergebracht und ich sehe elegante Damen und Herren in dunklen Anzügen und sogar die eine oder andere rote Robe eines Richters. Etwas rechts neben diesem Gebäude befindet sich das Hauptgebäude der Förde Sparkasse, das 1910 errichtet wurde.

Bronzefiguren prägen Stadtbild von Kiel

Als ich mich auf den Weg retour ins Zentrum von Kiel mache, fallen mir einige Skulpturen auf, die tatsächlich lebensechte Situationen nachempfinden. Da steht doch glatt ein kleiner Zeitungsjunge am Eingang der „Kieler Nachrichten“ und pfeift in Richtung des Asmus-Bremer-Platzes. Genau dort sitzt der volksnahe und sehr beliebte Kieler Bürgermeister Asmus Bremer im Schatten unter einer Eiche und beobachtet sein Volk. Etwas schräg gegenüber finde ich noch ein Mädchen und ein Kind, das in Begleitung einer Katze da steht und in Richtung des pfeifenden Jungen blickt. Diese Figuren stammen alle aus der Hand des Bildhauers Fritz During, der sie mit viel Liebe zum Detail und vielleicht ja sogar realen Personen nachempfunden 1993 erschuf und so eine ganz besondere und lebensnahe Sehenswürdigkeit in Kiel schuf.

 

Oberstes Bild: kleines Kiel mit Hafen (Bild: Ingrid Nickel  / pixelio.de)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“][vc_gmaps type=“m“ zoom=“14″ link=“https://www.google.ch/maps?q=Kiel,+Deutschland&hl=de&sll=37.0625,-95.677068&sspn=38.963048,86.572266&oq=Kiel&hnear=Kiel,+Schleswig-Holstein,+Deutschland&t=m&z=11″ size=“350″]

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