Luxushotel Baur au Lac – erfolgreich trotz starkem Franken

Die anhaltende Franken-Stärke macht der Schweizer Hotellerie zu schaffen. Vielen ausländischen Gästen wird der Aufenthalt mittlerweile zu teuer. Manches Haus hat darauf mit Preisnachlässen regiert, die Schweizer Übernachtungspreise sind rückläufig. Beim Zürcher Luxushotel Baur au Lac hat man sich anders entschieden – und damit gute Erfahrungen gemacht.

Trotz der starken Aufwertung des Frankens wurde nicht mit Preisnachlässen auf die Entwicklung reagiert, das erklärte der Direktor der Nobelherberge, Wilhelm Luxem, jetzt in einem Zeitungs-Interview. „Wir haben die Preise konsequent nicht angepasst“, betont der in der Hotellerie erfahrene Manager und zeigt damit eindrücklich, dass Schweizer Unternehmer nicht unbedingt mit Rabatten auf die Franken-Stärke reagieren müssen.

Keine Abstriche am Angebot

Sein Luxushaus mit rund 120 Zimmern sei für Übernachtungen ohnehin nicht günstig und die Preise seien angesichts des sehr personalintensiven Geschäfts angemessen, hebt Luxem hervor. Er könne mit dem Preis nur nach unten gehen, wenn er das Angebot reduziert würde. Das will Luxem aber nicht, weil sein „Baur au Lac“ damit als Dienstleistung austauschbar werden würde.

In den Geschäftsresultaten hat sich diese Preisstrategie offenbar nicht negativ niedergeschlagen. „Wir konnten 2015 erfolgreich abschliessen und sind ebenso gut ins 2016 gestartet“, betont der Hoteldirektor, ohne jedoch konkrete Zahlen für das Luxushotel zu nennen.


Das Zürcher Luxushotel Baur au Lac trotzt der Franken-Stärke – mit konstant hohen Preisen. (Bild: © Denis Linine - shutterstock.com)
Das Zürcher Luxushotel Baur au Lac trotzt der Franken-Stärke – mit konstant hohen Preisen. (Bild: © Denis Linine – shutterstock.com)

Doch nicht nur bei der Preisgestaltung wählt Luxem, der ursprünglich aus Deutschland stammt und traditionsreiche Häuser wie das Kölner Excelsior Hotel Ernst geführt hat, einen anderen Weg als branchenüblich. Statt wie vielerorts nur Kosten zu sparen, investiert er nämlich. Das „Baur au Lac“ renoviere jedes Jahr 15 bis 20 Zimmer, so dass kein Zimmer im Haus älter ist als sieben oder acht Jahre, sagte er im Interview. Dies zahle sich in der Zufriedenheit der Gäste und eben in deren Zahlungsbereitschaft aus.

Schweizer Bürokratie bremst

Bauchschmerzen bereitet dem Direktor des Zürcher Nobelhotels, wie in vielen anderen Schweizer Branchen, allerdings die Bürokratie. Da gäbe es einiges zu verbessern, weil es im bürokratischen Dschungel der Schweiz schon Momente gebe, wo man sehr viele Formulare ausfüllen müsse. Die Renovierung der unter Denkmalschutz stehenden Hotelhalle habe aufgrund einer sehr langen Reise durch die Bürokratie zu einer Verzögerung um zwei Jahre geführt und sehr viel Geld gekostet, erklärt der Direktor des „Baur au Lac“.

Mit etwas Humor und Ironie sagt Luxem, der bereits zahlreiche Spitzenhotels im Ausland geführt hat und somit einen Vergleich ziehen kann, dass die Schweizer Verwaltung eben „sehr gründlich“ arbeite.

 

Artikel von: htr.ch
Artikelbild: Baur au Lac (© Adrian Michael – Wikimedia, CC BY-SA 3.0)

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