Positives bei den Bergbahnen Destination Gstaad AG

Am 27. August 2016 fand die 13. ordentliche Generalversammlung der Bergbahnen Destination Gstaad AG (BDG) statt.

Auch, wenn das vergangene Geschäftsjahr von einem weiterhin schwierigen Umfeld gekennzeichnet war, so gab es durch die neue Führung und das wachsende Engagement der Mitarbeiter gleichzeitig auch positive Entwicklungen innerhalb der Destination.


Matthias In-Albon (Geschäftsführer BDG), Heinz Brand (VR-Präsident BDG), Adrian Di Camillo (neuer Finanzleiter BDG seit August), Holger Schmid (neuer Verwaltungsrat BDG), Andreas Wandfluh (Geschäftsführer Gstaad Marketing GmbH). (Bild: Bergbahnen Destination Gstaad AG)

Im diesem Geschäftsjahr konnten die geplanten finanziellen Sanierungsmassnahmen vollumfänglich umgesetzt werden. Mit dem Kapitalschnitt des Aktienkapitals um 85% und der Wiederaufstockung um CHF 25.2 Mio. (inkl. Agio der Gemeinden) sind der Unternehmung wichtige flüssige Mittel zugeflossen, um dringend notwendige Investitionen tätigen zu können.

Einen wichtigen Beitrag an diese Sanierung leisteten nebst den Aktionären auch die Gemeinden, Kantone, Landeigentümer und grössere Lieferanten durch ihre Forderungsverzichte.


Heinz Brand (Verwaltungspräsident) eröffnet die 13. ordentliche Generalversammlung der BDG. (Bild: Bergbahnen Destination Gstaad AG)

Verwaltungsrat erneut einstimmig gewählt

Heinz Brand wurde als Präsident und Jan Brand, Walter Lüthi, Matthias Matti, Ernest von Siebenthal, Roland Zegg als Verwaltungsräte einstimmig und mit Applaus wiedergewählt. Neu wurde Holger Schmid ebenfalls einstimmig als Verwaltungsrat gewählt. Sie sind sich der derzeitigen schwierigen Situation bewusst – nehmen diese Herausforderung jedoch an.

Gründung der Gstaad Marketing GmbH

Zur optimierten Vermarktung der Ferienregion Gstaad haben Gstaad Saanenland Tourismus, der Hotelierverein Gstaad Saanenland, der Gewerbeverein Saanenland sowie die BDG die Gstaad Marketing GmbH gegründet.

Sie bündelt neu die Marketing-Budgets dieser Organisationen. Der Geschäftsführer der neuen Gesellschaft, Andreas Wandfluh, stellt sich dieser Aufgabe und engagiert sich dafür, die Marke Gstaad nach Aussen zu tragen und zu vermarkten.


Matthias In-Albon (Geschäftsführer) erläutert den Jahresbericht des letzten Geschäftsjahres. (Bild: Bergbahnen Destination Gstaad AG)

Schwierige Rahmenbedingungen

Die Unternehmung wurde auch im Geschäftsjahr 2015/16 weiter vom starken Schweizer Franken, einem geänderten Gästeverhalten und einem Rückgang der Gäste aus dem Euroraum belastet. Die ungünstigen Wetterverhältnisse traten erschwerd hinzu.

Keine weisse Weihnachten, dauerhafte Schlechtwetterkapriolen während der Sportferien und an den Wochenenden, jedoch ein versöhnlicher Abschluss im März – dies das Fazit der Wintersaison 2015/16. Diese schwierigen Rahmenbedingungen haben Spuren hinterlassen, auch bei der BDG.

Finanzsituation

Der neue Finanzleiter Adrian Di Camillo erwähnt, dass gegen den in den letzten Jahren erfolgten Rückgang der Ersteintritte im Sommer von 24 % und im Winter von 27 % in Zukunft versucht werden müsse, mit gezielten Veränderungen Gegensteuer zu geben. Wenn die eingeleiteten Prozesse auch schmerzhaft seien, so seien sie unumgänglich, damit die Unternehmung und die ganze Destination langfristig wieder wachsen können, so Geschäftsführer Matthias In-Albon.

Im Geschäftsjahr 2015/16 resultierte ein Minus von 7 % bei den Ersteintritten und es entstand ein Verkehrsertragsrückgang von CHF 1.7 Mio. im Vergleich zum Vorjahr, welches bereits ein sehr schwieriges Geschäftsjahr war. Die Ertragskraft der BDG ist nach wie vor sehr kritisch.

Der Rückgang der Ersteintritte und der daraus resultierende Verlust im Verhältnis zum Umsatz sind im Branchenvergleich hoch. Weiter besteht ein Investitionsstau und diesbezüglich ist der Handlungsbedarf erheblich. Die letzten grossen Investitionsprojekte liegen lange zurück. Neue geplante Investitionen sind zwingend, um einem weiteren Ertragseinbruch entgegenzuwirken.


Visualisierung der Bergstation Saanerslochgrat ¬– Seilbahnhersteller Garaventa (10er-Gondelbahn D-Line). (Bild: Bergbahnen Destination Gstaad AG)

Die Bergbahn muss sich weiterentwickeln

Der Berg- und Skitourismus, somit auch jener in Gstaad, steckt in einer Krise, die nicht nur konjunkturell hervorgerufen wird, sondern vor allem auch strukturell bedingt ist. Bei den aktuellen Bergbahnen- und Tourismusstrukturen handelt es sich immer noch um „Selbsthilfeorganisationen“ wie vor zwanzig Jahren.

Die BDG weist eine Struktur der Klein- und Kleinstunternehmen auf, die kontinuierlich gewachsen ist. Das Konsumentenverhalten hat sich jedoch radikal verändert. Trotzdem finden sich noch immer solche Strukturen, welche als „Besitzstandwahrung“ bezeichnet werden könnten. Wir müssen lernen, dass sich die Bergbahn wandeln muss. Sie ist das Zugpferd dieser Destination und benötigt darum auch die meisten Investitionen.

Heinz Brand erläutert: „Die Feriengäste kommen nicht zu uns, um nur „Bahn“ zu fahren, sondern sie suchen das Gesamterlebnis“. Den gestiegenen Qualitätsansprüchen werden wir nur mit einer konsequenten Vorwärtsstrategie und Strukturbereinigung gerecht. Der Verwaltungsrat hat die erste Hürde genommen, indem sie die neue Strategie der BDG erarbeitet hat. Es gilt nun die Scheuklappen wegzulegen und sich die Strategie stets im Auge zu behalten.

Anpassung der Führungsstruktur

Unter dem Motto MIKE 2016 ist vergangenen Dezember durch den neuen Geschäftsführer und den Verwaltungsrat ein dynamischer Prozess in die Wege geleitet worden, in welchem Lösungen für erkannte Probleme sowie Defizite pragmatisch an die Hand genommen und angegangen werden sowie parallel dazu eine kulturelle Verhaltensänderung angestrebt wird.

MIKE bedeutet: „Wir arbeiten miteinander und sind Innovativ. Der Kunde steht bei uns im Mittelpunkt und wir wollen das Richtige effizient tun.“ Verändert sich das Umfeld, so muss sich die BDG darauf einstellen und den erforderlichen „Change“ aktiv mitgestalten.

Die Führungsstruktur wird angepasst. Schlank und effizient ist die Devise. Die operative Leitung besteht neu aus acht Mitgliedern. Das Ziel dieser neuen Organisation sind flachere Hierarchien. Dadurch ergeben sich schnellere Kommunikations- und Informationswege. Selbstständigkeit, Eigenverantwortung und Kreativität sollen gefördert werden. Durch die Vereinfachung und Abstimmung werden schwerfällige und zeitraubende Doppelspurigkeiten vermieden.

Ausblick auf die Wintersaison 2016/17

Im Juli bzw. im August 2016 hat die BDG die Plangenehmigungsverfahren für die neue Saanerslochbahn, aber auch für die Ersatzbahn Gstaad-Eggli eingegeben. Dies war nötig, um die Konzession und die Baubewilligung im April 2017 unter Dach und Fach zu haben. Das Bewilligungsverfahren dauert, sofern es keine Einsprachen oder Verfahrensprobleme gibt, neun Monate.

Eine Konzessionsverlängerung ist unabdingbare Voraussetzung, um die heutige Saanerslochbahn während der Wintersaison 2016/17 weiter betreiben zu können. Die aktuelle Situation bei den Bergrestaurants und insbesondere deren Zustand stellt die BDG vor grosse Herausforderungen. Die BDG hat deshalb in diesem Bereich mit mehreren sanften Sanierungen begonnen und erste erfreuliche Ergebnisse lassen sich bereits sehen.


Visualisierung der Talstation Eggli – Seilbahnhersteller Bartholet (10er-Gondelbahn design by Porsche Design Studio) (Bild: Bergbahnen Destination Gstaad AG)

Diesen Sommer hat die Bergbahn punktuell in die Verbesserung und Optimierung bestehender Beschneiungsanlagen investiert, da diesbezüglich mehrere Probleme in Bezug auf Wasserverfügbarkeit, Stromversorgung und Zustand der Schneeerzeuger bestehen. Die BDG möchte zuerst die bestehende Anlage auf Vordermann bringen und plant aus diesem Grund vorerst keine neuen Beschneiungsanlagen, ausser jener zur Schliessung der Beschneiungslücke zwischen Rossfälli und Chalberhöni.

 

Artikel von: Bergbahnen Destination Gstaad AG
Artikelbild: © Ursula Perreten – Shutterstock.com

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