Schweizer Städtetourismus – Spuren des Frankenschocks
VON belmedia Redaktion News Schweiz Städtereisen
Der starke Franken macht dem Schweizer Tourismus nach wie vor zu schaffen. Das zeigt sich auch jetzt noch, obwohl schon etliche Monate seit dem Frankenschock ins Land gegangen sind. Vergleichsweises glimpflich ist dabei der Schweizer Städtetourismus davongekommen.
Er verzeichnete 2015 ein abgeschwächtes, aber immer noch klar positives Wachstum in der Nachfrage von 2.2 Prozent (2014: +3.1%). Sowohl die Übernachtungszahl von Schweizer Gästen (+3.2%) wie auch jene von ausländischen Gästen (+1.9%) konnten weiter zulegen. Darauf weist das BAKBASEL hin, das mit dem BAK TOPINDX regelmässig die Attraktivität Schweizer Städte im Städtetourismus misst.
Wachstum im Tourismus-Geschäft, aber sinkende Marktanteile
Allerdings haben Schweizer Städte trotz des Wachstums im internationalen Wettbewerb an Marktanteilen verloren. So legten die internationalen Konkurrenzstädte deutlich stärker zu (+4.6%). In der jährlichen Aufdatierung des Performance-Indikators „BAK TOPINDEX“ beweist sich Genf 2015 erneut als erfolgreichste der 5 grössten Schweizer Städte.
In einem Vergleich mit einem internationalen Sample zeigt sich Genf gemäss „BAK TOPINDEX“ im Jahr 2015 – wie bereits seit 2010 – als erfolgreichste Schweizer Städtedestination. Zwar haben sich die Übernachtungszahlen nur unterdurchschnittlich entwickelt, doch platzierte sich Genf im internationalen Vergleich dank einer hervorragenden Ertragskraft auf dem 7. Rang der betrachteten Städte. Zürich belegt als zweitbeste Schweizer Städte-Destination den 9. Rang. Dies ist vor allem auf eine sehr gute Auslastung zurückzuführen.
Weniger dramatische Wechselkurseffekte
Durch die abrupte Frankenaufwertung nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses im Januar 2015 wurde es für ausländische Gäste spürbar teurer, in der Schweiz Ferien zu machen. Generell reagiert der Städtetourismus weniger sensibel auf Wechselkursänderungen als beispielsweise der alpine Tourismus. Dies hat sich im vergangenen Jahr bestätigt: Der Schweizer Städtetourismus zeigte 2015 ein abgeschwächtes, aber immer noch spürbares Nachfragewachstum von 2.2 Prozent (2014: +3.1%).
Die Übernachtungszahl von Schweizer Gästen ist dabei stärker angestiegen als jene von ausländischen Gästen (+3.2% bzw. +1.9%). Unterteilt man die ausländische Nachfrage nach Herkunftsmärkten, haben westeuropäische Gäste in Schweizer Städten 2015 rund 125‘000 Hotelübernachtungen weniger generiert als im Vorjahr, osteuropäische Gäste rund 84‘000 Übernachtungen weniger. Ein Plus bei der asiatischen Nachfrage von knapp 170‘000 und bei der nordamerikanischen Nachfrage von 60‘000 Hotelübernachtungen haben die Rückgänge mehr als wettgemacht.
Konkurrenz-Städte – Tourismus wächst doppelt so schnell
Trotz des Nachfrageplus von im Schnitt 2.2 Prozent haben die Schweizer Städte jedoch Marktanteile am internationalen Gesamtmarkt der Städtedestinationen verloren, da die Nachfrage an den Konkurrenzstandorten um 4.6 Prozent und damit mehr als doppelt so stark wie in der Schweiz expandiert ist. Hierin wird deutlich, dass die Belastung durch die Frankenaufwertung auch am städtischen Tourismus nicht spurlos vorübergegangen ist.
Artikel von: BAKBASEL
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