Schwimmen in der Reuss: Stadt Luzern erhöht Sicherheitsmassnahmen

Das Schwimmen in der Reuss erfreut sich grosser Beliebtheit. Die Stadt setzt nun weitere Massnahmen um, um die Sicherheit der Schwimmenden zu erhöhen.

Zudem prüft sie laufend neue Verbesserungen. Leichtfertig und unvorbereitet sollte jedoch niemand in die Reuss steigen. Denn fliessende Gewässer sind gefährlicher als andere – das gilt speziell bei so hohem Wasserpegel wie in diesen Tagen.

Das Schwimmen in der Reuss, von der Stadt bis zum Reusszopf, ist im Trend. Mehr Leute in der Reuss bedeutet auch ein höheres Risiko für Unfälle. Zwar ist in Luzern bislang noch nie etwas Ernsthaftes geschehen. Aber schwimmen in fliessenden Gewässern ist gefährlicher als „bloss“ im Schwimmbad oder im See.

Dazu die Zahlen aus der Schweiz: 2018 etwa ertranken insgesamt 37 Personen in Schweizer Gewässern: 14 Menschen verunfallten in Flüssen, 16 in Seen. Wenn man bedenkt, dass enorm viel mehr Leute in Seen baden als in Flüssen schwimmen, gibt’s beim Flussschwimmen Handlungsbedarf in Sachen Sicherheit – auch wenn gesagt werden muss: Bei öffentlichen Gewässern geschieht das Schwimmen und Baden grundsätzlich auf eigene Verantwortung.

„Die Reuss kann sich täglich anders präsentieren. Wo das Wasser an einem Tag an einer bestimmten Stelle völlig ruhig und knietief verläuft, kann es am anderen Tag bis zum Bauchnabel und mit viel Zug durchfliessen“, sagt Maurice Illi, Sicherheitsmanager der Stadt Luzern. Für unerfahrene Flussschwimmer bestehe zudem die Gefahr, die Strömung zu unterschätzen. Der aktuell hohe Wasserpegel samt Treibholz und die kalten Wassertemperaturen (um die 13 Grad) in der Reuss verschärfen die Situation deutlich.

Die Stadt arbeitet deshalb weiter daran, die Sicherheit der Schwimmenden in der Reuss zu erhöhen. Aktuell liegt ein Baugesuch für zwei zusätzliche Ein- beziehungsweise Ausstiegsstellen entlang des Xylophonwegs und in der Nähe der St. Karlikirche auf der rechten Reussseite vor. „Die gesamte Strecke von der Sentimatt bis zum Reusszopf ist recht lang. Muss jemand aufgrund von Unwohlsein oder Müdigkeit mittendrin aus der Reuss aussteigen, kann er dies bald viel einfacher tun“, erklärt Sozial- und Sicherheitsdirektor Martin Merki.

Nach Installation der Ein- und Ausstiegsstellen wird eine Flusskarte „Reuss“ mit allen wichtigen Informationen realisiert. Auf dieser ist die gesamte zum Schwimmen empfohlene Strecke samt allen Sicherheitsmassnahmen eingezeichnet; aber auch schützenswerte Naturzonen und die Übungsabschnitte der Pontoniere. Die Karte wird auf der Webseite der Stadt und in den Medien publiziert, auch eine App ist angedacht.

Schon bis dato hat die Stadt viel in ein sichereres Reussschwimmen investiert. So sind entlang des Flusses, von der Altstadt bis zum Reusszopf, 26 rote Kästen mit Rettungsmaterial installiert worden. Zudem wird bei der offiziellen Einstiegsstelle in der Sentimatt sowie bei der Ausstiegsstelle beim Reusszopf mit Signaltafeln auf die Strömung und die Flussregeln der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft (SLRG) hingewiesen. Eine solche Signaltafel ist auch beim Einstieg beim Naturmuseum angebracht: Dort ist aber offiziell das „Böötle“ verboten (entsprechend gekennzeichnet) und auch die Schwimmstrecke ist wegen den Brücken samt Pfeilern nichts für Ungeübte. Speziell in diesen Tagen ist wegen des hohen Wasserpegels vom Einstieg beim Naturmuseum dringend abzusehen – die Unterquerung der Autobahnzubringerbrücke ist gefährlich!

Zuständig für dieses Projekt ist die Sozial- und Sicherheitsdirektion. Sie tut dies in enger Zusammenarbeit mit der SLRG, mit einem externen Planungsbüro, der Abteilung Umweltschutz, der Abteilung Natur, Jagd und Fischerei des Kantons, der Wasserpolizei und der Korporation Luzern.

Hinweis: Die SLRG hat kürzlich eine Kampagne gestartet, um Unfälle auf Seen und Flüssen zu reduzieren. Sie richtet sich speziell an junge Leute: www.saveyourfriends.ch.

Ratschläge und Hinweise für das verantwortungsvolle Reussschwimmen

• Baden und Schwimmen in öffentlichen Gewässern geschieht auf eigene Verantwortung.
• Kinder nur begleitet ans Wasser lassen – kleine Kinder in Griffnähe beaufsichtigen.
• Nie alkoholisiert oder unter Drogen ins Wasser.
• Nie mit vollem oder ganz leerem Magen schwimmen.
• Nie überhitzt ins Wasser springen – der Körper braucht Anpassungszeit.
• Nicht in trübe Gewässer springen – Unbekanntes kann Gefahren bergen.
• Luftmatratzen gehören nicht ins tiefe Wasser – sie bieten keine Sicherheit.
• Lange Strecken nie alleine schwimmen – auch der besttrainierte Körper kann eine Schwäche erleiden.
• Je kälter das Wasser, desto kürzer sollte der Aufenthalt darin sein – Unterkühlung führt oft zu Muskelkrämpfen.

 

Quelle: Stadt Luzern
Titelbild: Oleksiy Mark – shutterstock.com

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