So schmeckt Indien: Ein Ausflug in eine exotische Küchenkultur

Indien ist ein Land der Extreme. Kein anderes Land der Welt scheint so bunt und vielseitig wie der indische Subkontinent. Das betrifft auch unsere Sinne, die in allen möglichen Bereichen herausgefordert werden. 

Ich habe euch bereits beschrieben, wie Indien klingt: laut und schrill und manchmal auch andächtig und spirituell.

Ich habe euch erzählt, wie Indien riecht, von stinkenden Kloaken bis hin zum intensiven Duft der Gewürze. Doch wie schmeckt Indien eigentlich? Angefangen von den Speisen über Getränke bis hin zum Geschmack des Meeres aus den Lippen. Kommt mit mir auf eine weitere sinnliche Reisen ins Land der Extreme.


Currys in allen Farben und Formen. (Bild: © Julia Schattauer / bezirzt.de)

Indien schmeckt so vielfältig, abwechslungsreich und extrem, wie es klingt und riecht, das kann ich garantieren. Indiens Küche zählt zu den besten der Welt, sie ist abwechslungsreich und vor allem würzig.

Gerade Vegetarier kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten, denn viele Hindus essen kein Fleisch und so ist die vegetarische Küche ganz selbstverständlich in Indien. Ein Problem hatte ich als Vegetarierin, aber trotzdem: die Zwiebeln. Ich mag sie wirklich überhaupt nicht und wenn man ein Lebensmittel als Grundlage aller indischen Gerichte ansehen kann, dann ist es die Zwiebel.

Aber glücklicherweise gibt es die Jains. Die Religionsgruppe ernährt sich in einer extrem vegetarischen Variante, die nicht nur das Leid aller Tiere verhindern möchte, sondern auch das der Pflanzen. Folglich meiden sie Wurzelgemüse, welches aus der Erde herausgerissen werden muss. Eben auch die Zwiebel.

In vielen Restaurants konnte ich also mit jainistischen Gerichten meiner Zwiebelabneigung frönen. Doch nun konkret: Wie schmeckt Indien?

Indien schmeckt … scharf

Indien schmeckt würzig, das ist so simpel und so wahr. Koriander, Chili, Kreuzkümmel – Indiens Gewürze sind geschmacksintensiv und unverkennbar. So wie die Sonne auf der Haut brennt, brennt die Schärfe der Chilis auf den Lippen.

Indien schmeckt … nach Winter

„Chaaai, chaaai, garam chaai“. Das heisse Nationalgetränk der Inder bekommt man an jeder Ecke, auf den Strassen, in Restaurants und selbst in Zügen. Er ist mehr als ein schneller Durstlöscher, er ist kurze Pause, kleiner Plausch, Teil der nationalen Identität.

Der Geschmack des Masala oder Yogi Tees ist schwer und erinnert an Weihnachten. Nelken, Kardamom und Zimt ergeben die typisch warme und würzige Note. Gemischt mit einem Schuss Milch rinnt der heisse Tee wohltuend die Kehle hinab.


Heißen Chai gibt es in Indien an jeder Strassenecke. (Bild: Pete Burana / Shutterstock.com© )

Indien schmeckt … süss und fettig

In den kleinen Gassen stehen sie an allen Ecken: grosse Bottiche gefüllt mit sprudelndem Fett. Gefährlich heiss und spritzend.
In diesen brodelnden Fettfluten werden kleine Leckereien zubereitet: frittierte Teigkringel, die zuckersüss und klebrig sind. Ein es solcher krapfenähnlicher Dinger reicht, um für zwei Tage zu sättigen und mein Mitleid mit meinen Zähnen ins Unermessliche zu steigern. Lecker sind sie aber allemal.

Indien schmeckt … salzig

Indien ist würzig, scharf, fettig und süss. Und Indien ist salzig und zwar dann, wenn man am Meer steht. Wenn der Wind die Haare durcheinanderweht und feine Salzkörner auf den Lippen hinterlässt. Und wenn das Meer zu weit ist, dann ist es der Lassi, den man meist süss trinkt aber eben auch in salzig zu haben ist. Und das ist wirklich Geschmackssache.

 

Artikelbild: © Krzysztof Slusarczyk / shutterstock.com

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Mehr zu Julia Schattauer

Julia Schattauer ist freie Autorin und leidenschaftliche Bloggerin. Geschichten vom Reisen sind ihr Steckenpferd. Neben nützlichen Fakten geht es ihr in erster Linie ums Storytelling. Darum, den Leser in die Welt mitzunehmen und sein Fernweh zu wecken. Als studierte Kunsthistorikerin, Tourismus-, und Literaturwissenschaftlerin schreibt sie ausserdem über Themen aus Kunst und Kultur.

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