Trekking mit tierischen Kollegen: Welche Vierbeiner in der Schweiz auf euch warten

Der Herbst ist die ideale Jahreszeit, um ausgiebige Ausflüge in die Natur zu unternehmen. Wer dabei einmal etwas Aussergewöhnliches erleben möchte, sollte sich einen tierischen Wanderkollegen mitnehmen.

In der Schweiz gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine Tour mit einem kuscheligen, vierbeinigen Freund zu unternehmen, einige davon möchte ich euch hier vorstellen:

Bernhardiner

Fragt man Touristen aus Japan oder Übersee, was ihnen in den Sinn kommt, wenn sie an die Schweizer Alpen denken, kommt neben Edelweiss und dem Matterhorn auch schnell der Hinweis auf die Bernhardiner. Die weiss-braunen Riesen wurden dank ihres jahrzehntelangen Einsatzes als Rettungshunde zu einem Schweizer Wahrzeichen.

Auf dem 2473 m hohen Grossen St. Bernhard, einem Alpenpass im Wallis, wurde bereits im Mittelalter das Schutzhaus der Augustiner-Chorherren gegründet. Hier werden bis heute Bernhardiner gezüchtet. Sie sind die Nachfahren des sagenumwobenen Barry, der, so heisst es, im Jahre 1800 zusammen mit den Mönchen des Hospizes bei einer Lawinenkatastrophe 40 Menschen das Leben rettete.


Der 2473 m hohe St. Bernhard. (Bild: © Alfaguarilla – shutterstock.com)

Die Stiftung „Fondation Barry“ sorgt mit ihrer Zucht dafür, dass diese wundervolle Hunderasse nicht ausstirbt. Rund 20 Welpen kommen hier jedes Jahr zur Welt und werden von Tierärzten, Hundepflegern und Rasse-Spezialisten umsorgt und ausgebildet. Während der Sommermonate sowie im Herbst bis in den September hinein können die Tiere in der Zuchtstätte besucht werden.

Für Touristen und Schweizer ist es gleichermassen ein Highlight, mit einem dieser gutmütigen Vierbeiner an der Leine auf eine kleine Bergwanderung zu gehen. Ca. 90 Minuten dauert eine Tour, die sowohl in Martigny als auch auf dem Grossen St. Bernhard gebucht werden kann. Wer einmal mit solch einem Wanderkamerad unterwegs war, bekommt vielleicht Lust, eine Hunde-Patenschaft zu übernehmen. Dann freut sich die Stiftung „Fondation Barry“ über die Kontaktaufnahme.

Kuhtrekking

Die Schweiz – das Land der Kühe: Ein Kuhtrekking ist wohl das aussergewöhnlichste Angebot in der breiten Palette der Tiertrekkings in unserem Land. Als ich das erste Mal vom Kuhreiten hörte, hätte ich eher ans Wallis gedacht als an Schaffhausen. Aber tatsächlich können die liebenswerten Tiere im Norden der Schweiz für einen Ausflug gebucht werden.


Die Schweiz – das Land der Kühe (Bild: © ChiccoDodiFC – shutterstock.com)

Die sanften Milchkühe vom Erlebnis- und Biobauernhof Bolderhof stehen das ganze Jahr über für einen rund 4-stündigen oder wahlweise 1.5-stündigen Ritt zur Verfügung.

Selbst bin ich nie auf einer Kuh geritten und glaube auch nicht, dass ich das jemals tun werde. Aber wer sich diesen aussergewöhnlichen Ausflug gönnen möchte, hat nach einer unterhaltsamen Einführung, inklusive Kennenlernen der Reitkuh, die Möglichkeit dazu. Der Ausritt führt durch Auenlandschaften und Felder in der Nähe von Rhein und Biber. Bei der längeren Variante gibt es eine Pause mit Bio-Imbiss und nach dem Ritt eine Erfrischung.

Während der Ritt für Jugendliche und Erwachsene geeignet ist, können beim Kuhreiten auf dem Hof auch Kinder teilnehmen. Dabei werden die Kühe von den Angestellten des Hofes geführt, so dass auch die Jüngsten schon eine Runde auf dem Rücken „ihrer“ Kuh drehen können.



Eseltrekking

Wer lieber mit einem Esel die Natur erkunden möchte, hat in verschiedenen Regionen der Schweiz die Möglichkeit dazu. Da ich unmöglich alle Anbieter einzeln vorstellen kann, möchte ich euch allgemeine Infos zum Eseltrekking geben. Ich war selbst, allerdings nicht in der Schweiz, auf einer Tagestour mit Esel und es hat riesigen Spass gemacht, auch wenn ich ein ziemlich störrisches Tier erwischt hatte.

Übrigens sind längst nicht alle Esel stur. Auch wird ihnen oft nachgesagt, sie seien dumm, das stimmt schon gar nicht! Allerdings sind sie vorsichtig: Etwas Geduld solltet ihr mit eurem Langohr haben. Esel können extra für Wanderungen ausgebildet werden. Sie sind kinderfreundlich, ruhig und bevorzugen es, in gemächlichem Schritt unterwegs zu sein. Wer ihnen ein Tempo aufzwingen will, lernt die Sturheit kennen und kommt erst einmal gar nicht mehr vom Fleck.


Esel können extra für Wanderungen ausgebildet werden. (Bild: © vvvita – shutterstock.com)

Während der Esel euer Gepäck (oder ein Kleinkind) trägt und ihr ihn am Zügel führt, kommt ihr ca. 3 bis 4 Kilometer pro Stunde vorwärts. Bevor ihr eine mehrtägige Wanderung mit Esel antretet, empfiehlt sich ein Schnuppertrekking.
Passend zum Thema kann ich euch ein Buch empfehlen und vielleicht sucht ihr ja auch noch eine Ferienlektüre: Dieser unterhaltsame Roman von Michael Gantenberg macht Lust auf „Urlaub mit Esel“ .

Lamatrekking

Lamas, diese wollig-weichen Gepäckträger, sind besonders bei Kindern sehr beliebt. Auch für Lamatrekking gibt es in der Schweiz eine Auswahl an Anbietern. Die feinfühligen Südamerikaner haben sich gut an unsere europäischen Landschaften sowie das Schweizer Klima angepasst und die Herzen von Jung und Alt erobert.

Haben sie erst einmal ihre Scheu überwunden, werden sie anhänglich, jedoch ohne dass sie sich etwas aufzwingen lassen. Sie lieben Wanderungen und tragen dabei gerne leichtes Gepäck. Reiten könnt ihr jedoch auf den Lamas nicht. Mit ihrem tänzerischen Schritt bewältigen sie mühelos auch schmale und steile Pfade. Sie gelten als aufmerksame und lernfähige Kameraden.



Kameltrekking

Viele von uns sind in den Ferien schon auf einem Kamel geritten. Ein solcher Ritt ist nicht zu vergleichen mit dem Erlebnis, auf dem Rücken eines „Wüstenschiffes“ die Schweizer Landschaft zu erkunden. In verschiedenen Regionen bieten Kamelhöfe oder -farmen Trekkings und Reitmöglichkeiten an. Ein Ausritt ohne Führer ist jedoch nur für wirklich erfahrene Reiter zu empfehlen und für Kinder auf jeden Fall ungeeignet. 

Kinderfreundlich dagegen sind die geführten Kamelritte. Jeder Anbieter organisiert diese etwas anders, sodass es auf jeden Fall sinnvoll ist, sich bereits vor der Buchung ausführlich auf den verschiedenen Webseiten zu informieren. Mein persönlicher Tipp ist die Kamelfarm in Oberglatt. So ein Kamelritt entlang des Flughafenzaunes ist schon speziell und das anschliessende Fladenbrot oder Beduinentee im echten Beduinenzelt macht Kindern ebenso Spass wie den Eltern. Der Inhaber ist mit seinen Tieren auch auf Weihnachtsmärkten und bei anderen Anlässen anzutreffen und bietet Kamelritte an. Er kam vor vielen Jahren aus Tunesien, wo seine Familie seit Generationen mit Kamelen arbeitete, in die Schweiz.


In verschiedenen Regionen bieten Kamelhöfe oder -farmen Trekkings und Reitmöglichkeiten an. (Bild: © Hamady – shutterstock.com)

Falls zu eurer Familie auch ein Vierbeiner gehört, klärt bitte vor dem Trekking ab, ob man Hunde mitbringen darf. Wenn wir euch Lust gemacht haben, einmal mit einem vierbeinigen Begleiter auf eine Wanderung zu gehen, würden wir uns sehr über ein Feedback freuen. Vielleicht möchtet ihr uns auf unserer Facebook-Seite sogar ein Foto zeigen?

 

Oberstes Bild: © Delpixel – shutterstock.com

author-profile-picture-150x150

Mehr zu belmedia Redaktion

belmedia hat als Verlag ein ganzes Portfolio digitaler Publikums- und Fachmagazine aus unterschiedlichsten Themenbereichen aufgebaut und entwickelt es kontinuierlich weiter. Getreu unserem Motto „am Puls der Zeit“ werden unsere Leserinnen und Leser mit den aktuellsten Nachrichten direkt aus unserer Redaktion versorgt. So ist die Leserschaft dank belmedia immer bestens informiert über Trends und aktuelles Geschehen.

website-24x24
jQuery(document).ready(function(){if(jQuery.fn.gslider) {jQuery('.g-16').gslider({groupid:16,speed:10000,repeat_impressions:'Y'});}});