Unberührtes Afrika in Botswana

Botswana liegt im südlichen Afrika und ist eines der faszinierendsten Reiseziele des Schwarzen Kontinents. Hier kann in riesigen Naturschutzgebieten eine artenreiche Tierwelt beobachtet werden, wie es kaum sonst irgendwo in Afrika möglich ist. Glücklicherweise gehen die Verantwortlichen in Botswana sehr verantwortungsvoll mit ihren natürlichen Ressourcen um und achten sehr darauf, dass der Massentourismus in ihrem Land keine Chance hat. Sanfter Tourismus ist das Zauberwort und ist sicher ein Grund dafür, dass Besucher des Landes unvergessliche Natureindrücke mit nach Hause nehmen.

Der Binnenstaat Botswana hat eine Fläche von mehr als 580’000 Quadratkilometern und ist damit rund 14-mal grösser als die Schweiz. Mit seinen gerade einmal 2,1 Millionen Einwohnern ist das Land ausgesprochen dünn besiedelt und hat nur wenige städtische Regionen. Allein Gaborone, die Hauptstadt des Landes, hat etwa 250’000 Einwohner. Dafür nehmen die Schutzgebiete einen umso grösseren Raum ein, um die artenreiche Flora und Fauna zu schützen.

Die Schutzgebiete gliedern sich in verschiedene Kategorien. In den vier Nationalparks wird unberührte Natur geschützt, der Mensch darf in keinster Weise eingreifen oder hier siedeln. In den sechs Game Reserves steht ebenfalls der Schutz im Vordergrund, allerdings kann das Land in geringem Umfang genutzt werden. Einen Sonderstatus nimmt die Moremi Game Reserve ein, die den artenreichen Teil des Okavango-Deltas schützt.


Pavian-Weibchen mit Baby im Okavango-Delta (Bild: Ian Restall , Wikimedia, CC)


Wir erfüllten uns vor wenigen Jahren mit einer Rundreise durch Botswana einen lange gehegten Traum. Einmal sollte es ein Reiseziel in Afrika sein, um die fantastische Tierwelt selbst zu erleben. Lange schwankten wir dabei zwischen Botswana und Namibia und entschieden uns letztlich für Ersteres. Und das hatte eigentlich ganz praktische Gründe. Denn das Okavango-Delta sollte unbedingt ein Ziel unserer Reise sein. Und da bot sich Botswana einfach an, da die zurückzulegenden Entfernungen geringer sind als im westlichen Nachbarland Namibia.

Ein überwältigendes Naturschauspiel

Vollgepackt mit der richtigen Kleidung und kompletter Kameraausrüstung starteten wir zu unserem Abenteuer Afrika. Vor allem leichte Baumwollbekleidung ist zu empfehlen, wobei Sie darauf achten müssen, dass nicht nur Shorts und T-Shirts im Reisegepäck sind. Bei Ausflügen in die Wildnis ist es unabdingbar, lange Hosen und langärmelige Hemden oder Blusen zu tragen, damit die Angriffsflächen für Mücken verringert werden. Eine Kopfbedeckung darf ebenfalls nicht fehlen.

Von München ging es via Johannisburg zunächst nach Victoria Falls, das in Sambia an der Grenze zu Simbabwe liegt. Hier erwartete uns ein erstes Highlight der Reise. Die berühmten Victoria-Wasserfälle gehören zu eindruckvollsten Naturschauspielen ganz Afrikas. Die gewaltigen Wassermassen des Sambesi River stürzen über eine etwa 110 Meter hohe Schwelle in eine gerade einmal 50 Meter breite Schlucht.


Die berühmten Victoria-Wasserfälle gehören zu eindrucksvollsten Naturschauspielen ganz Afrikas (Bild: Harvey Barrison, Wikimedia, CC)


Wir waren von diesem Anblick total überwältigt und zunächst einmal sprachlos. Die Gischt steigt mehrere Hundert Meter in die Höhe und ist weithin sichtbar. Zudem hat die ständige Gischt für eine Besonderheit gesorgt, denn durch den kontinuierlichen Niederschlag konnten sich in der Umgebung der Wasserfälle Regenwälder bilden, die ansonsten in diesen Breiten nicht mehr vorkommen.

Im Reich der Elefanten

Unsere nächste Etappe führte uns in den Norden Botswanas in die Nähe des Städtchens Kasane. Es ist ein guter Ausgangspunkt für Touren in den Chobe-Nationalpark. Vier Tage durften wir nun die fantastische Tierwelt geniessen. Dafür war schon unsere Lodge ideal, denn von der Veranda liess sich ein in der Nähe befindliches Wasserloch bestens beobachten.

Wir waren überwältigt, was sich da so alles einfindet. Fortwährend klickten unsere Kameras und es gelangen dabei tolle Schnappschüsse von Zebras, Büffeln und den verschiedensten Antilopen. Durch eine indirekt angebrachte Beleuchtung über dem Wasserloch sassen wir bis spät in die Nacht und schauten gebannt auf die in diffuses Licht getauchte Wasserstelle. Und das hat sich gelohnt, denn auch Löwen stillten irgendwann in der Nacht ihren Durst.


Löwin mit zwei Jungen im Chobe Nationalpark (Bild: Bgabel, Wikimedia, CC)


Natürlich waren wir tagsüber auf Pirschfahrten unterwegs. Fasziniert waren wir von den grossen Elefantenherden, für die der Chobe-Nationalpark so berühmt ist. Allerdings sind die Populationen inzwischen so gross, dass sogar Schäden in dem von Savannen geprägten Nationalpark nicht zu übersehen sind. Ein romantischer Höhepunkt war eine abendliche Flussfahrt auf dem Chobe River. Gemächlich schipperten wir an Galeriewäldern entlang, die den Fluss säumen, und bekamen dabei mehr als ein Krokodil zu Gesicht, völlig regungslos am Ufer liegend. Unvergleichlich war auch der Sonnenuntergang, der schon legendär ist.

Elefanten im Chobe Nationalpark (Bild: Bgabel, Wikimedia, CC)


Ein einzigartiges Delta

Nach dem Chobe-Nationalpark führte uns der Weg in die Moremi Game Reserve im nordöstlichen Teil des Okavango-Deltas. Dieses riesige Binnendelta ist ein Naturparadies von ganz besonderer Schönheit mit einer fantastischen Tierwelt. Auch hier diente uns eine Lodge als Unterkunft; von der Terrasse blickten wir auf eine in der Nähe befindliche Lagune. Von hier beobachteten wir nach der Rückkehr von unseren Pirschfahrten am Abend noch stundenlang das Gewässer, um auch ja nichts zu verpassen.


Moremi Game Reserve – ein Naturparadies von ganz besonderer Schönheit mit einer fantastischen Tierwelt (Bild: diego_cue, Wikimedia, CC)


Fünf unvergessliche Tage verbrachten wir hier im Okavango-Delta, das in diesem Bereich von Mopane-Wäldern, Trockensavannen, Grasland und zahlreichen Wasserflächen geprägt wird. In dieser abwechslungsreichen Landschaft ist natürlich auch eine artenreiche Tierwelt zu beobachten.

Eindeutige Herrscher der Wasserflächen sind Nilkrokodile und Flusspferde, die mit ihren massigen Körpern schon sehr beeindruckend wirken. Bei unseren Fahrten durch den Busch bekamen wir unglaublich viel Wild zu Gesicht und damit vor die Kamera. Allen voran Grosswildarten wie Giraffen, Gnus, Zebras, Büffel und Antilopen. Und wo so viel Fleisch fast wie auf dem Präsentierteller zu finden ist, fehlen auch Raubtiere wie Löwen, Leoparden oder Hyänen nicht.

Es fiel uns denkbar schwer, nach zwölf Tagen Abschied zu nehmen. Mit unvergesslichen Eindrücken und einer Vielzahl toller Fotos ging es zurück nach Johannisburg. Bevor wir aber dem afrikanischen Kontinent endgültig Lebewohl sagten, wartete mit Kapstadt noch ein weiteres Highlight auf uns.

 

Oberstes Bild: Unberührtes Afrika in Botswana (Bild: Amada44, WIkimedia, CC)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://www.google.ch/maps?q=Botswana&hl=de&sll=46.362093,9.036255&sspn=6.012101,9.876709&oq=Botswana&hnear=Botsuana&t=m&z=6″ size=“350″]

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Mehr zu Winfried Meyer

Als gelernter Kartograf galt mein Interesse schon früh den Landkarten und fernen Ländern. Daraus entwickelte sich eine grosse Leidenschaft für das Reisen, die mich schon in viele Teile unserer Erde geführt hat. Inzwischen betreibe ich ein Redaktionsbüro für die Reise- und Tourismusbranche und biete meinen Kunden einen umfangreichen Service an. Neben hochwertigen Inhalten plane ich individuelle Rundreisen und übernehme Fotoaufträge.

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