Vom Meer ins Landesinnere – die Vielfalt Kataloniens erleben

Hohe Gipfel, ein Nationalparkmit rund 200 Seen, erloschene Vulkane, Feuchtgebiete für das ökologische Gleichgewicht, fantasievolle Gebäude im katalanischen Jugendstil und „Zauberer“ wie Antoni Gaudí oder Josep Puig i Cadafalch – das alles prägt Katalonien. Auch die rund 700 km Mittelmeerküste zeichnen die Landschaft aus.

Wir machen uns auf eine Entdeckungsreise vom Meer ins Landesinnere Kataloniens. Sie führt von den Ausläufern der Pyrenäen an der Küste bis ins Vall de Boí, wo den Besucher wahre Schätze erwarten. Startort ist Cadaqués: Der Küstenort verdankt seine Bekanntheit dem katalanischen Künstler Salvador Dalí, der hier Inspiration für sein Schaffen fand. Durchaus nachvollziehbar, wenn man durch die schmalen Gassen des weissen Dorfes schlendert.

Die Magie des Orts ergibt sich aus der Lage zwischen Mittelmeer und dem Naturpark Cap de Creus. Dort wiederum befindet sich das imposante Kloster Sant Pere de Rodes. Auf den Serpentinen des Cap de Creus nimmt der Weg nach Figueres etwa eine dreiviertel Stunde in Anspruch. Unterwegs stösst man auf Empuriabrava, eine Art „Venedig“ am Naturreservat Aiguamolls de l’Empordà, Kataloniens zweitgrösstes Feuchtgebiet.


Pirineus Ripollès Beget (Bild: © shutterstock.com)

Die Stadt des Surrealismus

Neben ihrer Bedeutung als Kreishauptstadt von Alt Empordà bildet Figueres einen der drei Eckpunkte des sogenannten „Dalí‘schen Dreiecks“ – die beiden anderen sind Púbol und Cadaqués. Das Sprachengewirr in den diversen Ausstellungssälen des Museu Dalí ist „babylonisch“ – schliesslich zieht die Einrichtung jährlich über 1,2 Millionen Besucher aus der ganzen Welt an. Nicht nur hängen viele der berühmtesten Gemälde des Künstlers hier, auch Installationen wie das Mae-West-Zimmer begeistern. Seinem Ruf als Exzentriker blieb Dalí bis in den Tod treu.

Die Landstrasse N-260 führt weiter ins Hinterland der Costa Brava. Je weiter man sich vom Meer entfernt, desto mehr verändert sich die Küstenlandschaft. Rund 20 Minuten später erreicht man per Auto ein Juwel der mittelalterlichen Dörfer Kataloniens: Besalú ist mit seiner romanischen Steinbrücke das Tor zum aussergewöhnlichen Naturschutzpark „Vulkane der Garrotxa“. Ein Aufstieg zu den seit Jahrhunderten erloschenen Vulkanen lohnt sich – so steht etwa mitten im Krater des Santa Margarida eine Wallfahrtskapelle.

Von Besalú aus kann man in zwei Richtungen fahren. Auf der C-66 gelangt man in südlicher Richtung in 15 Minuten zum Banyolessee – und weiter nach Girona. Die Gegend ist ein Paradies für Naturliebhaber: Wandern, Fahrradfahren, Rudern, Fischen oder Reiten gehören zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten.


Pati central del Teatre Museu Dalí (Bild: © Catalan Tourist Board Imagen M.A.S.)   

Rund um Olot, Hauptort des Garrotxa

Gegen Westen, via Autobahn A-26 in Richtung Olot, zieht die spektakuläre Lage von Castellfollit de la Roca die Aufmerksamkeit auf sich: Majestätisch thront das Dorf auf einem schmalen Felsmassiv. Eine wahre Augenweide, was auch für die Schlucht gilt, die man von dort oben erblickt. Im Umland von Olot verdient auch der – besonders im Herbst – farbenfrohe Rotbuchenwald „Fageda d’en Jordà“ Beachtung.

Nach so vielen Eindrücken hat man sich eine erstklassige Mahlzeit verdient – in Katalonien bekanntlich kein Problem. Das nördlich von Olot gelegene Restaurant Les Cols besitzt gleich zwei Michelin-Sterne. Die Gerichte sind ebenso hervorragend wie die Lage direkt am Fluss Fluvià.

Nächster Halt ist Santa Maria de Ripoll. Kaum 35 km trennen Olot von einem der ältesten und bedeutendsten Kloster Kataloniens: Santa Maria de Ripoll. Weiter nördlich, auf halber Strecke zwischen Olot und Ripoll, liegt Camprodon. Die Erkundung des erstmals im 12. Jahrhundert urkundlich erwähnten Dorfes kann einen ganzen Tag in Anspruch nehmen – so reich ist Camprodon an Monumenten und Attraktionen.


Pirineus La Garrotxa Castellfollit de la Roca (Bild: © shutterstock.com)

Ein Sprung nach Frankreich

Von Ripoll aus in Richtung Westen warten auf die Reisenden mehrere attraktive Optionen. Zum Beispiel die „Jardins Artigas“, benannt nach einem lokalen Unternehmer, der Gaudí mit der Gestaltung der Parkanlage in La Pobla de Lillet betraut hatte. Steuert man das Auto auf der N-260 in nördliche Richtung, dann stösst man auf die Zahnradbahn von Ribes zum Vall de Núria. Bekannt ist das Núriatal wegen des gleichnamigen Sanktuariums – ein bei Katalanen beliebtes Pilgerziel. Angesagt ist das Tal auch unter Schneefans.

Die Region Cerdanya wird von vielen Skiläufern angesteuert, denn ganz in der Nähe liegen mit La Molina und Masella zwei weitere Skistationen.

Man muss kurz die Grenze nach Frankreich überqueren, um in die katalanische Gemeinde Llívia zu gelangen, eine Exklave, die aus politischen und historischen Gründen von französischem Staatsgebiet umgeben ist. Zu den Wahrzeichen zählt die historische Apotheke, die als eine der ältesten Europas bereits im 15. Jahrhundert ihren Betrieb aufgenommen hatte. Und danach erreicht man La Seu d’Urgell. Das Städtchen mit seiner Kathedrale ist das „Tor“ zum benachbarten Andorra.


i Estany de Sant Maurici (Bild: © shutterstock.com)

Die „Drei Täler“ und der Nationalpark Aigüestortes

Immer weiter auf der Landstrasse N-260 nach Sort nähern sich die Reisenden Aigüestortes i Estany de Sant Maurici. Der 400 km2 grosse Nationalpark ist von diversen Gebirgstälern umgeben. Ein Besuch lohnt sich landschaftlich, architektonisch und historisch. Als erstes dringt die C-13 in die Valls d’Àneu vor, eine Kette von Hochgebirgstälern, deren Geschichte das Ecomuseu im Hauptort Esterri d’Àneu sehr gut beschreibt. Geradeaus geht die Fahrt über den Gebirgspass Port de la Bonaigüa weiter ins Arantal. Vaquèira soll hier ebenfalls erwähnt werden: Mit über 150 km Pisten ist sie Kataloniens grösste Skistation. Weitere 15 Autominuten entfernt befindet sich der idyllische Hauptort des Arantal: Vielha.

Die Erkundung der katalanischen Pyrenäen endet im Vall de Boí. Auf der Landestrasse N-230 geht es von Vielha in Richtung El Pont de Suert, bis sie die Lokalstrasse L-500 kreuzt. Im Boítal angekommen, erwartet den Besucher ein wahrer Schatz: Neun romanische Kirchen, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören sowie eine faszinierende Landschaft. Das Ziel ist erreicht.

Weitere Informationen: www.katalonien-tourismus.de

 

Quelle: Tourismus Lifestyle Verlag GmbH, Bern
Titelbild: Costa Brava, Besalú © shutterstock.com

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