Wanderbarer Thüringer Wald

Der Thüringer Wald ist ein ganzjährig beliebtes Ferienziel. Im Sommer folgen Wanderer den Spuren des Rennsteiges, im Winter ist das Mittelgebirge eine beliebte Wintersportregion.

Der Thüringer Wald erstreckt sich über eine Länge von annähernd 70 Kilometern von der Werra in südöstliche Richtung. An ihn schliesst sich das Thüringer Schiefergebirge an. Beide Mittelgebirge werden im Allgemeinen als eine Einheit betrachtet. Damit erstreckt sich diese reizvolle Mittelgebirgsregion über etwa 150 Kilometer bis hin zum Frankenwald. Im Grossen Beerberg, der es auf eine Höhe von 983 Metern bringt, hat der Thüringer Wald seine grösste Höhe.


Blick über Suhl-Goldlauter hinweg zum Grossen Beerberg (Bild: Elop, Wikimedia, CC)


Der Rennsteig ist ein Mythos

Nicht von ungefähr kann der Rennsteig als Mythos bezeichnet werden. Er ist unter allen deutschen Fernwanderwegen der älteste und wird heutzutage von rund 100´000 Wanderern pro Jahr begangen. Eine erste Wanderung erfolgte im Jahr 1829 durch den Topografen Julius von Plänckner und führte ihn von Blankenstein nach Hörschel. Ende des 19. Jahrhunderts wurde schliesslich der Rennsteigverein gegründet. Dieser führte von 1897 bis 1942 immer um Pfingsten die Rennsteigwanderung durch, welche sechs Tage dauerte.

Während der deutschen Teilung war der Rennsteig nicht durchgehend begehbar. So war ein Start am eigentlichen Ausgangspunkt in Hörschel an der Werra nicht möglich, da sich dieser Stadtteil von Eisenach im Grenzsperrgebiet befand. Auch in der Umgebung von Neuhaus am Rennweg führte der Verlauf des Rennsteigs durch das Zonensperrgebiet. Nach der Überwindung der deutschen Teilung wurde der Fernwanderweg offiziell wiedereröffnet und führt nunmehr wieder von Hörschel an der Werra bis zur Selbitzbrücke in Blankenstein über 170 Kilometer.


Die am Rennsteig befindliche „Rennsteig-Grotte“ (Bild: Metilsteiner, Wikimedia, GNU)


Sicher nimmt der Rennsteig eine besondere Stellung unter den Wanderwegen des Thüringer Waldes ein. Aber auch andere Wege versprechen puren Wandergenuss und führen durch ein sehenswertes Mittelgebirge. Hoch hinaus geht es auf dem Gipfelwanderweg. Dabei werden die sieben höchsten Gipfel des Thüringer Waldes erwandert. Von tollen Aussichtspunkten bieten sich dem Wanderer bei einer zünftigen Rast fantastische Ausblicke weit ins Land. Ein ebenfalls reizvoller Wanderweg führt rund um den Grossen Inselsberg bei Waltershausen um einen der markantesten Berge dieses Mittelgebirges. Der Rummpälzweg schliesslich startet an der weltberühmten Wartburg bei Eisenach bis zum Frankenstein in der Nähe von Bad Salzungen.

Aussichtspunkt am Westrand des Großen Inselsberges (Bild: Metilsteiner, Wikimedia, CC)


Die Wartburg ist ein Höhepunkt

Aber der Thüringer Wald ist nicht nur für Wanderer ein lohnenswertes Ziel. Hier kommen auch Kulturinteressierte zu ihrem Recht. Rund um den Thüringer Wald gibt es eine Vielzahl an Burgen und Schlössern, die sich für einen Besuch anbieten. Eine ganz besondere Stellung nimmt dabei natürlich die Wartburg ein, welche hoch über Eisenach thront und schon von Weitem sichtbar ist. Sie wurde im 11. Jahrhundert erbaut und gehört zum Weltkulturerbe. Ihr heutiges Aussehen erhielt sie im 19. Jahrhundert, als sie in grossen Teilen neu erbaut wurde. Einen Rundgang sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Eine herausragende Stellung nimmt dabei der Palas ein, der im 12. Jahrhundert im byzantinischen Stil errichtet wurde; eines der ganz wenigen Gebäude überhaupt, die diesen Baustil aufweisen.


Die Wartburg bei Eisenach (Bild: Ingersoll, Wikimedia)


Bekannt ist auch die Schlossruine Neideck in Arnstadt. Das einstige Wasserschloss ist bis auf den Schlossturm nur noch als Ruine erhalten. Um die Jahrtausendwende wurde der Turm aufwendig saniert und begehbar gemacht. Ausserdem wartet in der Kleinstadt ein sehenswertes Schlossmuseum auf Besucher. Bekannt ist es vor allem durch seine fantastische Puppensammlung. Zu sehen sind über 80 Szenen mit knapp 400 Figuren; sie gilt damit als weltweit grösste Sammlung dieser Art.

Es gibt noch weitere bemerkenswerte Burgen und Schlösser im Thüringer Wald. Sehenswert sind die Burg Greifenstein in Bad Blankenburg, die Veste Wachsenburg oberhalb von Holzhausen, die Burg Ranis in der Nähe von Pössneck oder Schloss Schwarzburg. Während die Wachsenburg und Burg Ranis in den vergangenen beiden Jahrzehnten umfassend saniert wurden, präsentieren sich die beiden anderen Objekte als Ruinen. Vor allem bei Schloss Schwarzburg, einer im Stil des Barock errichteten Anlage, gibt es verschiedene Überlegungen zu einer Sanierung.



Hinein in den Berg

Ein weiteres Highlight im Thüringer Wald sind die Höhlen und Besucherbergwerke. Vor allem die Saalfelder Feengrotten sind ein Publikumsmagnet. Sie gelten als farbenreichste Schaugrotte der Welt und beeindrucken mit farbenprächtigen Tropfsteinen und glitzernden Untertageseen. Ein wahrhaft märchenhaftes Erlebnis. Dies erwartet den Besucher auch in der Märchenhöhle von Walldorf, unweit von Meiningen gelegen. Nicht nur Kinder erfreuen sich an den zahlreichen Dioramen der bekanntesten Märchen der Gebrüder Grimm oder Hans Christian Andersens. Ein weiterer Themenkomplex in der Höhle beschäftigt sich mit den schwierigen Arbeitsbedingungen der Bergleute.

Eine weitere sehenswerte Höhle befindet sich in Ruhla. Die Kittelsthaler Tropfsteinhöhle ist allerdings nur im Rahmen einer Führung zugänglich. Über mehr als 200 Stufen gelangen Besucher in eine Tiefe von 48 Metern, wo bei einem Rundgang sehenswerte Tropfsteinformationen zu sehen sind. Daneben lassen sich noch einige Schaubergwerke besuchen. Vor allem die Bergwerke von Bad Liebenstein oder Merkers sind sehr interessant.

 

Oberstes Bild: Blick vom Rennsteig am Brand bei Spechtsbrunn am Rennsteig (© SchiDD, Wikimedia, CC)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://maps.google.de/maps?q=Wartburg,+Auf+der+Wartburg,+Eisenach&hl=de&sll=51.151786,10.415039&sspn=11.074904,19.753418&oq=Wartburg&t=m&z=16&iwloc=A“ size=“350″]

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