Worauf bei einem Mietwagen im Ausland zu achten ist
VON Susanne Mairhofer Alle Länder
Im Vorfeld buchen ist meist günstiger
Viele Reiseanbieter haben auf ihren Websites Partneragenturen, die zum Beispiel Mietautos vor Ort zur Verfügung stellen. Damit sind Sie oft im Vorteil, da es meist günstige Pakete für Flug und Mietwagen in einem gibt. Sollten Sie beispielsweise Mitglied in einem Automobilclub sein, können Sie bei der Buchung manchmal zusätzlich profitieren. Es ist aber auch ein wesentlicher Vorteil, dass Sie für alle Ihre Anliegen in diesem Zusammenhang einen schweizer Ansprechpartner haben und auch der Vertrag für den Mietwagen nach Schweizer Recht gestaltet ist.
Kleine Mietwagenfirmen direkt an Ihrem Ferienort hingegen sind da meist schwieriger einzuschätzen. Auch wenn die Verträge auf den ersten Blick durchaus günstig erscheinen mögen, können sie unvorteilhafte Klauseln enthalten. Diese sind etwa in einer individuellen Kilometerbeschränkung umfasst oder aber in speziellen Vorschriften zum Tanken. Da die Verträge zusätzlich meist in der jeweiligen Landessprache verfasst sind, haben Sie Probleme, tatsächlich Negatives für Sie im Vorfeld auszuschliessen oder aber im Fall der Fälle Ihr Recht auch durchzusetzen.
Unbedingt auf schriftlichen Vertrag achten
Der Vertrag über das Mietauto muss in jedem Fall schriftlich abgefasst sein und alle wesentlichen Punkte wie etwa den Preis und die Leistung genau definieren. Auch eventuell zu leistende Selbstbehalte und wie bei einem Unfall vorzugehen ist, muss im Vertrag aufgelistet sein. Sie sollten sich aber auch im Vorfeld erkundigen, welche Dokumente Sie vorlegen müssen, um einen Mietwagen leihen zu können bzw. welche Auflagen es möglicherweise gibt.
Diese können in einem Mindestalter liegen, wobei dieses in manchen Ländern bei 19 Jahren, anderswo aber auch bei 25 Jahren festgelegt sein kann. In Spanien etwa gibt es die Regelung eines Höchstalters, das heisst, Personen ab 79 Jahren dürfen dort keinen Mietwagen mehr erhalten. Wichtig ist, dass Sie über eine Kreditkarte verfügen, denn die gilt sowohl als Zahlungsinstrument als auch als Sicherheitsleistung für das Verleihunternehmen.
Klarerweise sollten Sie einen Führerschein und einen Personalausweis vorlegen können. Achten Sie jedoch darauf, ob Sie einen internationalen Führerschein benötigen oder ob gegebenenfalls eine Übersetzung ausreicht. Bestehen Sie darauf, dass Sie eine Kopie des Mietvertrages für das Auto erhalten und auch eine Liste mit Notfallnummern, damit Sie im Fall eines Unfalles wissen, wen Sie verständigen können bzw. müssen.
Vorsicht beim Kleingedruckten
Wenn Sie einen Mietvertrag für einen Mietauto ausfüllen, achten Sie genau auf das Kleingedruckte. In diesem wird etwa geregelt, wer tatsächlich mit dem Auto fahren darf. Oft ist dies auf eine Person beschränkt, etwa Sie als Vertragsunterzeichner. Passiert ein Unfall, während eine andere Person am Steuer sitzt, kann es passieren, dass der Versicherungsschutz hinfällig wird. Sind Sie in Begleitung unterwegs, ist es wichtig, dass Sie bei Vertragsunterfertigung darauf hinweisen, dass möglicherweise auch Ihre Begleitung das Fahrzeug lenken wird.
Meist müssen Sie zwar dann mit Mehrkosten rechnen, aber dafür sind alle potentiellen Fahrer im Vertrag gelistet und Sie sind auf der sicheren Seite. Zu beachten ist beim Kleingedruckten aber auch, wo Sie das Fahrzeug nutzen dürfen. Manchmal kann es hier Vorschriften der Verleihfirmen geben, die zum Beispiel untersagt, dass Sie mit dem Mietwagen Fähren benutzen oder aber eventuell unbefestigte Strassen befahren. Auch ein kurzer Ausflug ins benachbarte Ausland kann untersagt sein.
Vorschäden und Mängel genau in Augenschein nehmen
Bevor Sie mit dem Mietwagen los fahren, sollten Sie einen Rundgang um das Auto machen. Fertigen Sie zu Ihrer Sicherheit Fotos vom Zustand des Autos an, um speziell bereits vorhandene Lackschäden oder Beulen zu dokumentieren. Damit können Sie späteren Problemen diesbezüglich vorbeugen und beweisen, dass Sie an diesen alten Schäden keinerlei Schuld tragen.
Machen Sie zudem vor dem Losfahren einen technischen Check, also prüfen Sie die Bremsen und Scheinwerfer auf ihre Tauglichkeit. Kontrollieren Sie auch den Ölstand und den Zustand der Reifen und kontrollieren Sie, ob Sie eventuell vorgeschriebene Warnwesten und das Pannendreieck auch mit dabei haben. Auch wenn es normalerweise üblich ist, dass Sie Ihr Mietauto vollgetankt übernehmen, sollten Sie einen Blick auf die Tankuhr machen. Denn genauso wie Sie mit dem Auto losfahren, so sollten Sie es auch zurück bringen.
Extrakosten und Zusatzspesen vermeiden.
Bearbeitungsgebühren und Kilometerbegrenzungen sind bei Mietautos mittlerweile eher unüblich. Sie sollten dennoch bei der Angabe der Kosten darauf achten, dass diese inklusive aller Steuern und Nebengebühren angegeben ist. Extrakosten wie etwa für die Reinigung des Autos können ebenso vorkommen wie eine Zusatzgebühr für eine Sonderausstattung, zum Beispiel wenn Sie einen Kindersitz im Auto benötigen. Vorsicht ist jedoch geboten, wenn es um den Abschluss teurer Zusatzversicherungen für Ihr Gepäck geht. Dieses ist meist bereits durch eine entsprechende Reiseversicherung bereits umfassend abgesichert und braucht keinen Extraschutz im Mietwagen.
Oberstes Bild: Mit dem Mietwagen unterwegs (Bild: Marco Barnebeck(Telemarco) / pixelio.de)